IT Ausbildung ohne Vorwissen/Begabung?

5 Antworten

Wenn es dir so viel bedeutet, dann mach die Ausbildung. Ein Informatikstudium muss ja gar nicht mal sein.

Mathematik ist für das Programmieren der meisten Software ohne das Wissen aus einem Mathestudium machbar. Man liest sich dann eben speziell in die Thematik ein, wenn es nötig ist.
Ich selbst habe eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht und einen guten Job gefunden, der Spaß macht und auch ganz gut bezahlt ist.
Ich habe es wirklich so gemacht:

Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.

cherry12345 
Fragesteller
 14.09.2017, 17:29

Das sind wahre Worte. Freut mich für dich dass du einen guten Job gefunden hast! Dass ein Studium nicht sein muss ist schon mal gut, lese oft, dass die bevorzugt werden usw.

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ZaoDaDong  14.09.2017, 17:42
@cherry12345

Das ist oft auch so, gerade in letzter Zeit. Es kommt darauf an wie du dich verkaufst bei Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Ein Bachelor ist bei dir ja sogar schon vorhanden , auch wenn es ein anderer Bereich ist.

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cherry12345 
Fragesteller
 14.09.2017, 18:56
@ZaoDaDong

Okay, danke für die Info. Ja das ist auf jeden Fall schon mal ein Bonuspunkt :) Wenn ich noch mehrere Praktika im IT Bereich mache, steigen meine Chancen ja vielleicht auch noch ein wenig

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Überschätz deine schlechten Mathenoten nicht. Es gibt ganz wenige Menschen, die eine Matheschwäche haben. Die meisten Leute sind schlecht in Mathe, weil sie denken, dass sie schlecht in Mathe sind. Weil das Fach eben etwas schwieriger ist als viele anderen Fächer und man dann mal was nicht versteht und dann schnell davon ausgeht, dass man zu dieser angeblich großen Gruppe an Leuten gehört, die keine Mathbegagung haben. Und das wird dann zu einer selberfüllenden Prophezeihung. Man investiert weniger in das Fach, schaltet bei schwierigen Fragen zu schnell ab "weil man es ja eh nicht kapiert" und blockiert völlig.

Mir ist das mal aufgefallen, als ich ehrenamtlich Nachhilfe gegeben habe. Da musste ich in allen Fächern aushelfen. Ich hatte immer ne 4 in Mathe. Irgendwann kam dann eine Nachhilfeschülerin mit Fragen zum Sinus- und Kosinussatz an und ich dachte nur "ach du sch... (ernsthaft gutefrage? ich darf dieses Wort nicht schreiben?), das konnte ich doch noch nie". Dann habe ich in ihr Mathebuch geschaut und dachte auf einmal "hey, das ist eigentlich gar nicht so schwer. Warum habe ich das nicht verstanden? Ist doch keine große Sache". Ja, die Beweisführung war kompliziert. Aber mit der Formel zu arbeiten, war total einfach.

Oder anderes Beispiel. Ich bin Sozialpädagogin geworden, also weit weg von Mathe. Aber da ich mich auch um die Finanzen meiner Projekte kümmern muss, komme ich zumindest um Prozentrechnung, Dreisatz und solche einfachen Dinge nicht drumherum. In der Schule fand ich das alles irgendwie schwierig. Auf der Arbeit ist es super einfach, denn ich verstehe ja meine Arbeit. Ich weiß, wofür ich das tue. Es ist nichts Abstraktes mehr, sondern eine ganz konkrete, sinnvolle Aufgabe. Und dadurch fällt es mir viel leichter.

Also probier es doch einfach mal mit Informatik. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du nach zwei Semestern merkst: Ne, das ist doch nix für mich. Aber dann hast du eben ein Jahr umsonst studiert. So what? Du wirst hoffentlich 70/80/90 Jahre alt. Was ist da schon ein Jahr? Vor allem im Gegensatz zu den vielen Jahrzehnten, in denen du immer denken würdest "Was, wenn ich mich doch getraut hätte?". Do it!

grtgrt  14.09.2017, 17:46

Das ist ein sehr guter Ratschlag.

Mit Studienabschluss nämlich wirst du

  • deutlich mehr verdienen als ein Fachinformatiker
  • und zudem noch viel interessantere Aufgaben haben.

meiner Ansicht nach schafft ein Informatik-Studiem wirklich jeder, der nur hinreichend viel Interesse mitbringt. An einer Fachhochschule wirst du so viel Mathematik gar nicht benötigen.

Nur wer an einer Universität studiert, besucht dort dieselben Mathematik-Vorlesungen wie auch die Mathematiker im ersten und zweiten Semester.

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cherry12345 
Fragesteller
 14.09.2017, 18:53

danke für deine Antwort! Vielleicht hast du tatsächlich Recht und ich müsste mich einfach ein bisschen mehr mit dem Thema beschäftigen bis ich es begreife. Ich muss auch zugeben, dass mir Mathe manchmal sogar Spaß gemacht hat! Also mal sehen ob es ein Studium oder eine Ausbildung wird (bekomme ja leider im Zweitstudium keine finanzielle Unterstützung vom Staat), aber in den Fachbereich möchte ich auf jeden Fall mal reinschnuppern! Ist ja vielleicht doch nicht ganz unmöglich für mich :)

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Ich hatte absolut 0 Vorkenntnisse in Sachen PC. Ich hatte im Abitur in Mathe leider eine 4, habe trotzdem eine Ausbildung zum Fachinformatiker Richtung Systemintegration bekommen. Mitte des 2 Lehrjahrs habe ich dann die Fachrichtung in meinem Betrieb gewechselt, da mir Systemintegration keinen Spaß gemacht hat. Jetzt bin ich Anwendungsentwickler im 3 Lehrjahr. Ich hatte wirklich absolut 0 Vorahnung und auch bei dem Wechsel hatte ich keine Ahnung vom programmieren. Versuche es einfach, man lernt alles in der Ausbildung egal mit welchem Vorwissen.

cherry12345 
Fragesteller
 14.09.2017, 17:32

Gut,dass es bei dir läuft! Macht mir auch Mut es mal zu probieren auch wenn ich keine vorkenntnisse habe

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Ein Informatikstudium hätte ich bei mäßigen Mathenoten auch nicht versucht.

Bei einer Ausbildung sieht das aber schon anders aus. Hier sind zwar Mathekenntnisse gefragt, aber nichts, was man mit einem guten Realschulabschluss nicht schaffen könnte.

Wirkliche Vorkenntnisse brauchst Du auch keine. Dazu machst Du ja die Ausbildung.

Es wäre aber sinnvoll, vorab über ein Praktikum in dieser Branche nachzudenken.

cherry12345 
Fragesteller
 14.09.2017, 17:31

Das beruhigt mich auf jeden Fall, ich war mir nicht sicher wie das Niveau in der Ausbildung in Mathe so ausfällt. Schätze mit viel lernen könnte ich es vielleicht schaffen :) Ein Praktikum ist natürlich immer eine gute Idee!

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Es ist nicht so, dass man in der IT viel Mathe benötigt, vielmehr liegen die Voraussetzungen für Mathe und IT sehr nahe beisammen. Daraus resultiert die begründete Überlegung, dass jemand, der in Mathe mit Problemen zu kämpfen hat, voraussichtlich auch in IT die gleichen Schwierigkeiten haben wird. Es kann natürlich Ausnahmen geben. Dafür müsste man aber plausible Erklärungen haben. Es könnte z.B. sein, dass eine schlechte Mathenote auf einen unzureichend qualifizierten Unterricht zurückzuführen ist. Damit ist nicht gemeint, die Ursache leichtfertig auf den Lehrer zu schieben.