Ist Weizen wirklich schädlich?

9 Antworten

Wenn du keine Unverträglichkeit hast ist Weizenmehl nicht schädlich und auch nicht ungesund. Das Problem ist auch nicht der Weizen, sondern wie er verarbeitet wird. Gluten ist per se auch nicht schädlich, sofern du es gut verträgst. Aber es wäre sicher sinnvoll der Nährstoffe wegen kein "ganz weißes" Weizenmehl zu nehmen. Aber auch wenn, ist es nicht per se schädlich. Du kannst aber natürlich auch auf Roggen, Dinkel oder sonstiges umsteigen.
Aber diese gefühlte "Panik" ist absolut unnötig. Insgesamt tendenziell ist JEDES Lebensmittel irgendwann schädlich. Gut und ausgewogen ernähren, dann kann dir nicht viel passieren was nicht ohnehin passieren könnte. Du kannst dir aber merken, dass wir ohne gewisse Lebensmittel heute gar nicht mehr leben würden. Weizen und Milch gehören dazu. Sie waren der Anfang der Landwirtschaft (in Europa) ohne die wir garantiert nicht da wären, wo wir jetzt sind. So wie der Reisanbau, Datteln, Kartoffeln oder Mais in anderen Gebieten.

Es bringt meiner Meinung nach wenig, ein Lebensmittel herauszunehmen, und dies dann mit "gut" oder "schlecht" zu bewerten. Übergewicht entsteht meist dadurch, dass man mehr Kalorien zu sich nimmt als man verbraucht. Ob dies nun durch Weizen, Roggen, Reis, fettige Nahrung oder zuckerhaltige Nahrung geschieht (oder eine Kombination von den genannten Dingen), ist sekundär.

Beim Übergewicht spielen auch Alter, Bewegung, genetische Veranlagungen und vieles mehr eine Rolle. Man kann dies nicht auf ein Lebensmittel reduzieren. Und natürlich spielt die Menge eine Rolle.

Solange man nicht an Zöliakie oder einer Allergie auf andere Weizeninhaltsstoffe hat, spricht nichts Prinzipielles gegen Weizen. Auf die Menge und Ausgewogenheit kommt es aber immer an.

Es gibt keine belastbaren Studien über die angeblich schädliche Wirkung von Weizenlektinen. Und Gluten ist ein Klebereiweiß, es ist zur "Abwehr von Fressfeinden" offensichtlich völlig ungeeignet (der Fressfeind Homo sapiens wird seit Jahrtausenden nicht davon abgeschreckt).

Vollkornprodukte gelten als etwas günstiger für den Darm und machen eher satt. Das heißt aber nicht, dass eine überschaubare Menge an hellem Weizenmehl schlecht wäre.

Was viele nicht wissen, Gluten ist eigentlich ein Schutzmechanismus vom Getreide, der vor den "Fressfeinden" schützt.. Also Getreide enthält viele Abwehrmechanismen, um die Verdauung des "Fressfeindes" zu sabotieren und dem Körper zu schaden. Es ist also ein Abwehrstoff und gleichzeitig eine Begründung wieso es AUCH viele Menschen ohne Zöliakie, Unverträglichkeit etc. nicht vertragen können.

Bekannt ist natürlich, es ist schädlich bei einer Unverträglichkeit, Allergie o.Ä. die leider nach wie vor in vielen Fällen unbemerkt bleibt, aufgrund von Falschdiagnosen und zu ungenauen Untersuchungen.

Hierbei wird unterschieden zwischen:

  • Weizensensitivizät
  • Weizenallergie
  • Weizenunverträglichkeit
  • Glutensensitivität
  • Glutenunverträglichkeit/Zöliakie

Bei Weizenallergie handelt es sich um echte Allergie, wo bereits kleinste Mengen weizenhaltiger Lebensmittel Symtome auslösen können. Es gibt auch noch das sogenannte "Bäckerasthma", dieses wird ausgelöst, wenn staubendes Mehl eingeatmet wird.

Die Unterscheidung zwischen der Weizensensitivität, der Zöliakie und der Weizenallergie ist wichtig, weil sich die Diätempfehlungen und die Prognose zum Verlauf unterscheiden.

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, oftmals treten hierbei die selben Symtome auf, jedoch ist Zöliakie eine schwerwiegende Unverträglichkeit gegenüber Gluten.

Gluten ist ein Klebeeiweiß, das die Proteine Albumin und Globulin enthält. Während bei Weizenallergikern Antigene im Blut nachweisbar sind, ist dies bei an Zöliakie-Erkrankten nicht der Fall. Gluten ist in vielen Getreidesorten zu finden. Daher sollten Glutenunverträgliche (Zöliakiebetroffene) nicht nur auf Weizen, sondern auf alle glutenhaltigen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer, Grünkern, Kamut, Emmer) verzichten.

Weizenunverträglichkeit oder Glutensensitivität hingegen sind keine allergischen und keine autoimmunen Erkrankungen. Bei denen der Verzehr weizenhaltiger Speisen, dennoch zöliakieähnliche Symptome verursacht.

PS: Ich leide selbst unter Zöliakie und hatte etliche Falschdiagnosen, Untersuchungen und leidete Jahre lang unter starken Schmerzen, hohen Entzündungswerten, erhöhten Leberwerten und etlichen Entzündungen wie Rippfell, Nierenbecken etc. bis ich im Vorjahr endlich gewissheit hatte und die richtige Diagnose, nach Arztbesuchen in sämtlichen Bundesländern..

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen, sollten noch Fragen bestehen, kannst du mir gerne schreiben!

Mit freundlichen Grüßen

Sabs

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weizen ist für die meisten Personen nicht schädlich, vielmehr enthält er ein wichtiges pflanzliche Protein - das Gluten.

Nur etwa 2 % der Mitteleuropäer sind Gluten-unverträglich = Zöliakie.

Es gibt mehr Personen, die einen Reizdarm haben und einige FODMAP Zucker nicht gut vertragen; diese Leute sollten im Selbstversuch testen, ob sie auch gegen Weizen empfindlich sind. Solche Personen sollten die gesamten Ernährungsgewohnheiten überdenken, wahrscheinlich ist da der Weizen und das Weißbrot das geringste Problem.

Ich habe vor 10 Jahren glutenfrei gegessen und glutenfreies Brot gekauft. Meine Beschwerden waren etwas besser. Ich habe mir die Gluten-Unverträglichkeit eingebildet. Den Reizdarm habe ich immer noch, aber ich vertrage eine Semmel ohne jedes Problem (=ohne Durchfall).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weizen ist wirklich (bedingt) schädlich auch eine Pflanze will nicht getötet werden daher entwickelt sie Giftstoffe Nachtschattengewächse ( z.B. Tomaten, Paprika, Kartoffeln). Solanin.

Beim Weizen gibt es Lectine (Eiweiße) die auf Dauer gesehen im Körper schädlich wirken negative Blutreaktionen hervorrufen.

Das gilt übrigens auch für Vollkornprodukte !