Ist Scheitern=Scheitern, oder kann man dabei unterscheiden?
Weil oft müssen wir zwischen mehreren Optionen entscheiden bei welchen Scheitern überall möglich ist. Jedoch entscheiden wir uns dann trotzdem oft für eine bestimmte davon, weil wir glauben das Scheitern dabei am unwahrscheinlichsten ist. Und doch Scheitern wir davei. Jedoch stehen wir im Nachhinein dann oft gleich da, als hätten wir uns für die anderen Optionen entschieden. Wobei das Scheitern bei den anderen nicht garantiert wäre sondern nur wahrscheinlicher aus subjektiver Sicht. Warum ist das so?
Meine Rechtschreibung 🤡
7 Antworten
Man Entscheidet täglich sicherlich tausende Dinge. Das meiste eher unbewusst. Dir geht es hier wohl um die bewussten Entscheidungen.
Natürlich birgt jede Entscheidung das Risiko, dass sie sich trotz guter Überlegung im nachinein als weniger gut entpuppt. Was ja trotzdem nicht unbedingt bedeutet, dass es besser gelaufen wäre, hätte man sich anders entschieden.
Warum ist das so?
- Weil wir die Zukunft nur bedingt zuverlässig vorhersagen können.
- Weil selten die gleichen Umstände bei der Wahl zwischen wiederholt auftretenden Optionen herrschen.
- Weil Scheitern trotz einer vielleicht geringen Eintrittswahrscheinlichkeit trotzdem eine Wahrscheinlichkeit größer 0 hat und damit eine Möglichkeit bleibt.
- Weil es ein Stück weit eine Lebenseinstellung ist, ob man überhaupt scheitert. Man könnte z. B. sagen "Ich bin nicht gescheitert. Ich habe an Erfahrung gewonnen!" oder "Ich habe mein bestes gegeben und trotzdem verloren. Aber gescheitert bin ich nicht, denn besser ging es einfach nicht."
Hitnerher ist man immer schlauer. Das führt aber nicht dazu, dass eine in der Vergangenheit getroffene Entscheidung schlecht war. Erst recht nicht, wenn das Scheitern durch Dinge verursacht wurde, die sich dem eigenem Handlungsbereich entziehen.
Eine Entscheidung ist immer gut, wenn man sie sorgfältig getroffen hat. Selbst dann, wenn sie sich hinterher als nachteilig erweist. Und sollte das der Fall werden, dann führt es höchsten dazu, dass man sich in einer zuküftigen vergleichbaren Situation anders verhält. Das nennt sich dann Erfahrung.
Es ist nicht immer ein subjektives Empfinden, bei manchen Optionen ist Scheitern voraussehbar, wenn man sich mehr zumutet, als was man eigentlich kann.
Ich würde nicht zwischen "scheitern und scheitern" unterscheiden, sondern nur zwischen sinnvoll und nicht sinnvoll in Bezug auf eine Entscheidung.
Nein, das ist nicht immer eine subjektive Einschätzung.
Einen Ball kannst du wahrscheinlich bewegen, einen tonnenschwere Betonblock mit Sicherheit nicht.
Wenn Du mit dem Betonblock zuerst versuchst, ist Scheitern garantiert.
Wenn Du auch mit dem Ball nicht schaffst, heißt es nicht, dass Du bei der anderer Option eventuell eine Chancen gehabt hättest. Absolut nicht.
Nur wer sich selbst und die eigene Grenzen nicht kennt, hat Zweifeln.
Es gibt ein vorprogrammiertes Scheitern, bei dem von Anfang an klar war, dass etwas unmögliches oder unerreichbares probiert wurde. Und dann ist das erwartete Scheitern auch ein Ausdruck der Dummheit es versucht zu haben.
Aber es gibt ein Scheitern, bei dem man eine realistische Chance hatte und dem Ziel auch recht nahe gekommen ist. Dann ist es sehr gut, es probiert zu haben. Man muss analysieren, wo waren die Probleme, an was hat es gelegen, dass das Ziel nicht erreicht wurden und muss diese Dinge trainieren und es wieder probieren. Das ist das reale Leben und so kommt man voran.
Das Problem ist immer, das erste von dem Zweiten zu unterscheiden. Dazu braucht es eigene Erfahrungen oder den Rat von erfahrenen Menschen.
Es gibt ein vorprogrammiertes Scheitern, bei dem von Anfang an klar war, dass etwas unmögliches oder unerreichbares probiert
Meinst du fliegen? Diese Aussage macht einen Risikoarmen Eindruck auf mich. Unerreichbar ist ein Füllwort um das eigene Wohlbefinden und die ruhende Seele dahinter zu befriedigen und zu füllen. Scheitern kann de facto nicht vorprogrammiert sein, es sei denn man glaubt fest daran und kommt gar nicht ins Handeln. Realistisch ist alles im Naturgesetzlichen Sinne, Realistische Chancen sind entweder alles was im Rahmen der Naturgesetze möglich ist oder was ich selbst für Realistisch halte. Letzteres wäre wieder bloß eine Beschränkung aufgrund der subjektiven Wahrnehmung und Unsicherheit.
Ein Freund von mir wollte, dass ich völlig untrainiert mit ihm auf den Kilomandscharo wandere. Ich habe das abgelehnt, weil mein sportlicher Status das von Vorne herein aussichtslos erscheinen lies. Er hat es ohne Training letztlich zwar geschaft, wäre aber mangels Ausrüstung fast dabei erfroren. Nur die Hilfe anderer Bergsteiger vor Ort haben es ihm ermöglicht, es überhaupt zu überstehen. Sowas halte ich für unsinnig. Aber ich bin nicht risikoarm und probiere durchaus einiges aus. Diese Jahr durchquere ich z.B. Afrika von West nach Ost und auf anderer Route wieder zurück zur Westküste. Aber darauf bereite ich mich seit ca. 1 Jahr vor.
Oha.. Das hört sich wirklich spannend an 🤠. Wünsche dir viel Glück und Gesundheit dabei.
Weil man nicht in die Zukunft sehen kann und darum
die Möglichkeit wählt, die man für die erfolgversprechendste hält.
Vielleicht ist genau das der Fehler im Denken. Risiko und Freiheit bedeutet ja alles verlieren zu können. Warum wähle ich dann dir vermeintlich beste Option, wo ich im Nachhinein dann genauso schlecht dastehe wie bei den anderen Optionen? Scheinbar suchen wir Glück und Erfolg im Unglück und der Erfolgslosigkeit.
Es kann ja auch hinhauen. Also it es logisch, das zu tun,
was wahrscheinlicher hinhaut.
Scheitern kann einerseits bedeuten, nichts aus einer Niederlage zu lernen, genauso gut ist jedoch auch das Gegenteil denkbar. Das hat dann sogar eine konstruktive Note.
Was macht es jedoch für einen Unterschied wenn das Ergebnis bei allen Optionen das selbe oder vermeintlich das selbe ist? Und zwar gescheitert zu sein.
Genau das ist ja eine subjektive Einschätzung. Man geht intuitiv vom Scheitern aus obwohl es nicht gewiss ist. Und scheitert dann letztendlich an der vielversprechensten Option. Ich versuche es so: Macht Scheitern oder der Glaube zu scheitern einen Unterschied?