Ist Multikulti wirklich so gut?

7 Antworten

Ich finde, dass die Debatte darüber, ob multikulturelle Gesellschaften nun gut oder schlecht sind, ziemlich altmodisch ist und an der eigentlichen Problematik vorbeizielt. 

Das Aufeinandertreffen von Kulturen und Völkern war schon immer ein Vorgang in der Geschichte der Menschheit. Es liegt in der Natur aller Dinge, dass Einzelteile, die sich zunächst fremde sind, sich aufgrund einer bestimmten Dynamik begegnen. Mal geht dieses Aufeinandertreffen gut und mal geht es nicht so gut. Aber die Tatsache, dass es ein Aufeinandertreffen gibt, kann schwer in Frage gestellt, also für gut oder schlecht befunden werden. Man kann ja auch schwerlich darüber streiten, ob es nun gut oder schlecht ist, dass es immer Sommer warm und im Winter kalt ist. Man kann sich höchstens darüber streiten, auf welche Art und Weise und mit welchen Mitteln man sich diesem Wandel am besten anpasst. 

Und genauso ist es mit einer multikulturellen Gesellschaft. Es kann nicht wirklich darüber gestritten werden, dass dieses Gesellschaftsmodell existiert, sondern lediglich darüber, wie erfolgreich dieses Modell ist. Und da so viele Gruppen und Individuen, die allesamt nach Glück und Freiheit streben, in dieser Gesellschaft vertreten sind, ist es letztlich im Interesse aller, dass es ein Übereinkommen darüber gibt, wie es sich am besten nebeneinander lebt. Wer sich diesem Versuch widersetzt, weil er z.B. seine Werte und Traditionen als universell und überlegen ansieht, wird sich nicht zurechtfinden und wird allzeit im Konflikt mit seinen Nachbarn stehen. Auf lange Sicht wird dieser Teil der Gesellschaft nicht in der Lage sein, eigenständig nach Glück und Freiheit zu streben. Demnach ist die Frage viel eher, was getan werden kann, damit alle Kulturen friedlich miteinander umgehen können, ohne ihre Identität zu verlieren. Multikulti ist also weder gut noch schlecht, sondern vielmehr einfach kompliziert, aber nicht unmöglich. Denn wie Ludwig van Beethoven einmal gesagt hat: "Kompliziert ist wunderschön!". Und das Wunderschöne an einer multikulturellen Gesellschaft ist, dass für jeden Platz ist. Man muss nur kreativ und flexibel genug sein, um diesen hin und wieder ggf. neu zu definieren. 

Ich kann schon nachvollziehen, dass dir die Aufgaben, die einer multikulturellen Gesellschaft bevorstehen, Sorgen bereiten. Damit bist du nicht allein. Darüber denken wir alle sehr viel nach. Aber du solltest an dich selber glauben und daran, dass du durchaus dazu fähig bist, mit Verstand, Fleiß und Intellekt deinen Platz zu finden, zu definieren und anderen bei ihrer Suche nach ihrem rechtmäßigen Platz zu helfen. Vielleicht ist das Römische Reich in Bezug auf Multikulti sogar kein so schlechtes Beispiel, denn das Römische Reich war eines der erfolgreichsten und am längsten bestehenden Imperien in der Geschichte der Menschheit – weil die Römer ziemlich viel Witz, Intellekt und Geist hatten. Und den hast du auch! Du weißt, was sich gehört und wie man gewisse Dinge richtig tut. Vertraue dir selber und lass dir nicht einreden, dass du es nicht schaffen kannst. Denn das kannst du! Das können wir alle! Weil wir's einfach drauf haben! ;) 

Eromzak  17.12.2021, 01:33

Rom als positivbeispiel für Multikulturalismus, darüber lach ich ihn 20 Jahren noch.

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Erst einmal möchte ich zu diesem Thema sagen, daß jeder ein Recht auf seine eigene Meinung ob hat, wovon die Antwortenden ja auch gebrauch machen. Ob Du jetzt zum Beispiel eher das traditionelle Deutsche bewahren möchtest oder es schön findest wenn Menschen mit ganz anderen Kulturen Dich umgeben ist ja auch eine Geschmackssache.

Wenn wir eine Chance haben wollen eine etwas objektivere Antwort auf Deine Frage zu finden müssen wir uns zunächst mal überlegen was Multikulti eigentlich bedeuten soll und woran wir feststellen wollen ob Multikulti gut oder schlecht ist.

Als Vorschlag definiere ich Multikulti jetzt mal als ethnische, kulturelle, religiöse und sexuelle Diversität in einer Gesellschaft. 


Jetzt müssen wir uns noch überlegen wie wir feststellen wollen ob diese Diversität gut oder schlecht ist. Hier können wir zum Beispiel betrachten wie produktiv eine Gesellschaft ist oder wie glücklich die Menschen in einer Gesellschaft sind. Dazu gibt es tatsächlich wissenschaftliche Studien. 

In puncto Produktivität sagt diese Studie hier 

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212567114001786

daß Diversität gut für die Produktivität einer Firma oder einer Organisation ist.

In puncto Glück sagt diese Studie hier

http://www.cream-migration.org/publ_uploads/CDP_07_14.pdf

daß Diversität schlecht für das Wohlbefinden der Menschen in einer Gesellschaft ist.


Ist Multikulti jetzt gut oder schlecht? Das hängt davon ab was Du für besonders wichtig hältst. Sicherlich kannst Du auch noch andere Studien finden und Dir ein besseres Bild von den guten und schlechten Seiten einer multikulturellen Gesellschaft machen.


Was in Deutschland unter der Marke "Multikulti" verkauft wird natürlich nicht. Ist ein lebloses politisches Konzept. 

es können eben nicht so viele verschiedene Völker friedlich auf so einem kleinen Raum

Ich komme aus einem Land, in dem das seit Jahrhunderten gelebt wird und kann über deine Vorstelung nur herzlich lachen.

Wenn man etwas richtig macht funktioniert es auch. So einfach ist das.

In Deutschland versucht man warum auch immer aus Türken, Arabern und wem auch immer Deutsche zu machen mit etwas abweichender Haarfarbe. Das ist Quatsch. Miteinander geht nur wenn man alle Kulturen als gleichberechtigt ansieht und keinen "integrieren" will. Dieses Konzept der Integration beinhaltet doch schon den Chauvinismus der Vorstellung, dass es eine "richtige" Kultur/Lebensweise/Gesellschaft gibt, in die man sich integrieren muss, sprich als Neuankömmling ist man vermeitlich minderwertig, weil man (noch) nicht dazugehört.

Die Sache ist eigentlich ziemlich einfach: Eine liberale Gesellschaft, in der Menschen verschiedener Kulturen leben, kann überhaupt nur als multikulturelle Gesellschaft existieren. Der liberale Staat darf seinen Bürgern nämlich immer nur einen bestimmten Grundkonsens an Werten vorschreiben, niemals eine vollständige "Leitkultur".

Und dass multikulturelle Gesellschaften nicht funktionieren können, ist durch die Realität widerlegt. Z.B. Kanada ist seit den 70er Jahren offiziell multikulturell. Es funktioniert problemlos. Auch multikulturelle Gesellschaften Europas- Deutschland, Schweden, Großbritannien etc.- funktionieren im Großen und Ganzen gut. 

PS: Und dein Volks- und Kulturbegriff ist von vorvorgestern. Alle Gesellschaften sind transkulturell; eine spezifisch eigene kulturelle Identität, die man schützen müsste, gibt es nicht. Unsere kulturelle Identität ist immer durchsetzt mit "undeutschen" Elementen.

Die Multikultur alleine Ist nicht so Gefährlcih und vieles gebe es dan nicht.Gefährlich sind die Die sich weigern die Hiesiegen gesetze anzuerkennen.zb Selbst Comics sind keine Deutsche Erfindung oder das Internet,Handys  uvm.Wilst du auf das Alles Verzichten.Rom ist nicht duchr eine Multkultur untergegangen sondern durch das was die Röme ralles getan haben zb Versklalfung,Bestechung Dekadenz interne streiterein.

Pollux1999 
Fragesteller
 04.06.2016, 10:13


 Das heisst ja nicht das man alles "Ausländische" ablehnt, aber der erhalt des eigenen Volkes ist wichtig.

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