Ist meine Mutter toxisch?
hallo,
ich möchte Im Vorhinein erwähnen, dass ich meine Mutter sehr liebe und eigentlich auch eine gute Beziehung zu ihr habe.
Ich bin 20 und lebe mit meiner Mutter. Meine Mutter hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht und wurde oft von ihrem Partner / Freunden/ Familie enttäuscht, wodurch sie extreme Vertrauensprobleme hat. Diese projiziert sie leider auch auf mich. Wenn wir streiten sagt sie mir, dass jeder Mensch in meinem Leben mir nur Böses will und mich schlecht behandelt. Meine Mutter gibt mir, dass Gefühl das sie die einzige Person auf der Welt ist , die mich wirklich lieben kann und die ehrlich zu mir ist. Sie mag es nicht, wenn ich mich z.B. mit ihrer Schwester / meiner Tante treffen. Die beiden haben oft “Streit” bzw. starke Meinungsverschiedenheiten und ich merke einfach, wie sie nicht möchte, dass wir uns oft treffen. Sowas lässt sie natürlich nur bei einem Streit raus. Und auch sonst: wenn’s nach meiner Mutter geht, ist jeder in meinem Leben falsch und ich kann niemandem vertrauen. Es ist sogar schon so weit, dass ich wirklich meinen Freunden/Familien nicht vertraue, weil mir meine Mutter immer wieder einredet wie hinterhältig alle sind und das ich naiv bin und jedem helfe / für jeden da bin bzw immer erreichbar bin. Meine Mutter war früher in Therapie (sie hat eine leichte Depression) und ich auch (nicht zusammen), aber sie hat mir erzählt, dass sie Eigentlich kaum über ihre Früheren Beziehungen etc. geredet hat , wegen denen sie hauptsächlich ihre Vertrauensprobleme hat. Durch die Aussagen meiner Mutter möchte ich am liebsten mit allen Kontakt abrechen. Aber solche Aussagen (wie oben genannt) lässt sie wie gesagt nur in Streit Situationen raus. Und wenn ich sie dann darauf anspreche, rastet sie einfach aus und wird aggressiver und lauter, es ist allgemein extrem schwer mit ihr über sowas zu diskutieren.
ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...
Und du bist auch der Meinung deiner Mutter(also über andere Menschen)?
Teilweise. Wie gesagt ich hab ihre vertrauensprobleme , deshalb erzähle ich oft meinen Freunden/Familie nicht meine Probleme und versuche eher nicht komplett jemandem zu vertrauen
8 Antworten
Du merkst, dass die Denkweise deiner Mutter ungesund ist und langfristig einsam macht, trotzdem bist du bereit, dich davon anstecken zu lassen. Wie du auch ihre Opferhaltung übernimmst - sie ist schuld bei dir, wie ihre früheren Partner bei ihr schuld sind.
Aber so einfach ist es nicht - wer immer wieder "Opfer" wird oder es bleibt, trifft eine entsprechende Entscheidung. Zunächst oft unbewusst, aber ihr hattet beide spätestens in der Therapie die Möglichkeit, es zu verstehen. Du scheinst zumindest über all das nachzudenken, trotzdem bist du (noch) nicht bereit, die Konsequenzen zu ziehen.
Der Weg deiner Mutter hat durchaus Vorteile, weil er ihr sicher viele Enttäuschungen erspart. Aber leider auch die guten Zeiten, die ihnen vorausgehen würden. Und die Chance, daraus zu lernen.
Du scheinst aktuell der einzige Mensch zu sein, den sie an sich ranlässt, deswegen hat sie auch panische Angst, dich zu verlieren. Und macht alle schlecht, die dich ihr "wegnehmen" könnten.
Du kannst die Probleme deiner Mutter nicht lösen. Aber deine eigenen. Werde erwachsen und lebe dein eigenes Leben. Löse dich von ihr, eine räumliche Trennung ist dabei zwar hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.
Diskutiere nicht mit ihr, sondern mach deinen Standpunkt klar und lebe danach.
"Ich weiß, du hast oft Streit mit Tante X, ich verstehe mich aber sehr gut mit ihr und werde sie auch weiterhin treffen."
Oder du entscheidest dich bewusst für ihre Sicht der Dinge, ziehst dich zurück und verzichtest freiwillig auf Kontakte mit anderen. Das ist dein gutes Recht. Aber wenn du es tust, jammere nicht! Fang nicht an zu heulen, wenn du verliebte Pärchen siehst, tu dir nicht selbst led, wenn du keine Freunde hast, und überleg dir rechtzeitig, wie dein Leben aussehen wird, wenn deine "Miteinsame" mal nicht mehr da ist...
Ich würde eine Familientherapie vorschlagen. Deine Mutter hat offensichtlich noch ein oder mehrere Leiden aus ihrer Vergangenheit, welche sie nie überwunden hat und aufarbeiten konnte. Allerdings gehe ich anhand deines Textes stark davon aus, dass sie sich zu so etwas niemals überreden lassen würde...
Du darfst dich allerdings nicht von deinen Mitmenschen (Freunden, Rest der Familie) abschotten, denn dieses "Klammern" wirkt auf mich nicht gesund. Weder für sie, noch für dich.
Ich möchte selber (wieder)in Therapie, einmal aus dem oben genannten Grund , aber auch aus anderen Gründen... deshalb weiß ich nicht ob die Familientherapie reicht
Ohne auf das bekloppte Modewort "toxisch" einzugehen: es wird offenbar höchste Zeit, dass du erwachsen und selbstständig wirst und dich vom Elternhaus löst.
Wenn man das Gefühl hat, dass eine bestimmte Person einem nicht gut tut, dann hält man sich einfach von der Person fern. Ich check's nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
Hallo lucyyy02!
Wenn Du die Möglichkeit hast, ziehe bei Deiner Mutter aus und suche Dir eine eigene Wohnung, damit Du lernst, ein bißchen Abstand zu diesem Verhalten zu bekommen.
Das Verhalten Deiner Mutter ist nazistisches Verhalten. Sie trägt Sachen mit sich herum, die sie nicht aufgearbeitet hat.
Du kannst für Dich sorgen, in dem Du eine Therapie machst.
Toxisch ist relativ. Ich denke, Ihre Verhaltensweise ist eher ein anderes Problem...
Ich denke, eine Therapie kann nicht schaden...
Ich meine halt dass das nicht auf ,,Toxität“ zurückzuführen ist, sondern ich es eher als eine Art Vertrauensproblem sehe... Bin aber kein Spezialist.
Was meinst du denn für ein Problem?