Ist Jesus gleichzusetzen mit Gott?

10 Antworten

Hallo NEVERENDINGS,

nein auf keinen Fall ist Jesus mit Gott gleichzusetzen! Das zeigen allein schon ein einige Verse aus dem Johannesevangelium sehr deutlich. Dort sind etliche Aussagen Jesu zu finden, die eindeutig belegen, dass er und sein himmlischer Vater zusammen keine Gottheit bilden! Einige dieser Aussagen möchte ich hier einmal wiedergeben und kommentieren:

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was immer jener tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise" (Johannes 5:19).

Wäre Jesus Gott, dann könnte er auch all das tun, was sein Vater zu tun vermag. Jesus ahmt nur seinen Vater auf vollkommene Weise nach. Daher wir er auch "Bild Gottes" genannt (2. Korinther 4:4).

"Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben" (Johannes 5:26).

Wäre Jesus Gott, dann hätte er schon immer "Leben in sich selbst" gehabt und es brauchte ihm nicht "gewährt" zu werden. Dieses Vorrecht hat er jedoch von seinem Vater erhalten, wodurch eindeutig zum Ausdruck kommt, dass er nicht, wie es im Athanasianischen Glaubensbekenntnis heißt, ebenso "allmächtig" ist wie Gott.

"Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand SEINEN Willen zu tun begehrt, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede" (Johannes 7:16,17).

Auch hier wird deutlich, dass es sich bei Gott und Jesus nicht um eine Gottheit handeln kann. Jesus spricht hier von "mein" oder "aus mir selbst" im Unterschied zu dem, was von Gott ausgeht, nämlich "sein Wille". Wenngleich Jesus stets darum bemüht war, den Willen seine Vaters eins zu eins umzusetzen, heißt das nicht, dass er sich nicht von seinem Vater unterschieden hätte.

"Aber ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und er mich gesandt hat (Johannes 7:21, Hoffnung für alle).

Auch hier geht es wieder um zwei handelnde Personen, die nicht auf gleicher Stufe stehen: Der eine (Gott) sendet den anderen (Jesus) aus, damit dieser hier auf der Erde seinen (Gottes) Willen ausführt (ein ähnlicher Gedanke steht in Johannes 8:42, wo steht, dass Jesus "nicht aus eigenem Antrieb" gekommen ist).

"Die Dinge, die ich zu euch spreche, rede ich nicht aus mir selbst; sondern der Vater, der in Gemeinschaft mit mir bleibt, tut seine Werke" (Johannes 14:10).

Wäre Jesus Gott, dann hätte er durchaus "aus sich selbst reden" können! Das wollte Jesus aber bewusst nicht tun, da er in enger Gemeinschaft mit Gott bleiben wollte und "Gottes Werk" zu seinem Werk machte! Hier noch eine letzte Aussage Jesu aus dem Johannesevangelium:

"Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott" (Johannes 20:17).

Wenn hier Jesus seinen himmlischen Vater als "meinen Gott" bezeichnet, so kann er wohl selbst nicht gleichzeitig dieser Gott sein! Wäre Jesus selbst Gott, dann hätte er ganz sicher seinen Vater nicht seinen Gott genannt! Dann hätte er nämlich überhaupt keinen Gott über sich!

Allein diese wenigen Belegstellen aus dem Johannesevangelium zeigen in aller Deutlichkeit, dass Jesus selbst niemals "Gott" sein kann! Etwas anderes ist, dass Jesus in Johannes 1:1 "Gott" genannt wird. Hier wird der Begriff "Gott" in ähnlichem Sinn angewandt, wie er auf Richter im alten Israel angewandt wurde (siehe Psalm 82:1,6).

Auf diese nahm Jesus Bezug, als er sagte: " Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter.“ ‘? Wenn er diejenigen ‚Götter‘ nannte [Richter in Israel], gegen die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann doch nicht ungültig gemacht werden, sagt ihr da zu mir, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst‘, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" (Johannes 10:34-36).

Die Richter in Israel wurden aus dem Grund als "Götter" bezeichnet, weil sie als Repräsentanten und Sprecher Gottes eingesetzt waren. In ähnlichem Sinn wird er Begriff "Gott" auch auf Moses angewandt (siehe 2. Mose 4:16).

Wenn also schon Menschen in der Bibel verschiedentlich als "Gott" bzw. "Götter" bezeichnet wurden, dann kann dieser Begriff doch zu Recht auf den höchsten Repräsentanten Gottes, auf Jesus Christus angewendet werden! Dennoch sprach er von sich selbst nie als von "Gott", sondern immer nur als von dem "Sohn Gottes", da er wusste, dass er eben nicht Gott, der Allmächtige, ist.

Wenn man all das in Betracht zieht, wird deutlich, dass die Bibel nirgendwo die Dreieinigkeit Gottes lehrt! Durch diese Lehre wird ein falsches und verzerrtes Gottesbild erzeugt, das die Menschen daran hindert, in ein enges Verhältnis zu Gott zu gelangen.

LG Philipp


Viktor1  01.05.2023, 12:29
Johannesevangelium ..... Aussagen ... zu finden, die eindeutig belegen, dass er und sein himmlischer Vater zusammen keine Gottheit bilden!

Aha - aber Joh.1,1-3 ff und 14,7-10 sagen das eindeutig doch.. Die von dir benannte "Unterordnung " des Sohnes unter den Vater betrifft die menschlische Natur von Jesus.

0
kinder4kinder  01.05.2023, 13:32
Philipp59

dem kann ich nicht zustimmen: Kontext beachten:

Joh.5 :17-19 "17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. 18 Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte. 19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn"

Sprach Jesus Christus als Mensch oder als Gott? Er sprach als Menschensohn und wollte der Menschheit zeigen, wie sie in Abhängigkeit vom Vater leben sollen.

Wäre Jesus Gott, dann könnte er auch all das tun, was sein Vater zu tun vermag.

aber genau das steht ja im zweiten Satzteil (in Vers 19)---->es zeigt, dass Jesus Christus Gott ist: "was der Vater tut, das tut ebenso ( in gleicherweise) auch der Sohn.“

Wer kann tun, was Gott tut, wenn er nicht selber Gott ist?  Niemand kann Gott nachahmen!

Die Bibel lehrt, dass Jesus Christus sowohl wahrer Gott als auch wahrer Mensch (seit der Geburt in Bethlehem) ist. Gott wurde in Jesus Christus Mensch. Ohne den Sohn (Gott kann man nicht sehen und leben...) könnten wir nicht wissen, wer Gott ist. Er offenbart sich in Jesus.

2 Naturen: Sohn Gottes und Sohn des Menschen (Menschensohn) 

Joh. 14:10 "Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke."

---> hier hat die WTG das das Wörtchen "in“ (z.B. bleibt in mir ,wohnt in mir) wird ausgeweitet zu "in Gemeinschaft mit“ (vgl. KIT, S.3) (vgl. Joh.14,20) 

Wäre Jesus Gott, dann hätte er durchaus "aus sich selbst reden" können! Das wollte Jesus aber bewusst nicht tun, da er in enger Gemeinschaft mit Gott bleiben wollte und "Gottes Werk" zu seinem Werk machte!

man muss doch die Sache so sehen wie es in der Bibel steht: Jesus spricht hier als er vollkommen Mensch war, er hat seine göttlichen Attribute aufgegeben und sich selbst erniedrigt. ER sagt hier ganz klar, dass der Vater "IN IHM WOHNT! Er fragt "glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und er in mir?..." Er sagt nicht "ich habe enge Gemeinschaft mit ihm oder bin eng mit ihm verbunden.

Joh. 20:17: "Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott"

Wenn hier Jesus seinen himmlischen Vater als "meinen Gott" bezeichnet, so kann er wohl selbst nicht gleichzeitig dieser Gott sein! Wäre Jesus selbst Gott, dann hätte er ganz sicher seinen Vater nicht seinen Gott genannt! Dann hätte er nämlich überhaupt keinen Gott über sich!

-->Die Bibel lehrt, dass Jesus Christus sowohl Mensch, wie auch Gott ist. Hier identifiziert sich Jesus mit seinen Brüdern, er spricht also als Mensch. Er sagt nicht "zu unserem Gott“. Der Vater ist Gott und der Sohn ist Gott. Es ist kein Problem, wenn der Sohn den Vater als Gott bezeichnet. Auch der Vater nennt den Sohn Gott --> vgl. Heb.1:8:

" 8 aber von dem Sohn: "Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts."

Allein diese wenigen Belegstellen aus dem Johannesevangelium zeigen in aller Deutlichkeit, dass Jesus selbst niemals "Gott" sein kann

ich halte entgegen: Wie kein anderes Evangelium zeigt das Joh.-Ev., dass Jesus Christus wahrer Gott ist

Die 4 Evangelien zeigen verschiedene Blickwinkel von Jesus Christus:

Warum haben wir 4 Evangelien im Neuen Testament? Ein Grund ist, dass jedes der 4 Evangelien uns Jesus Christus von einem anderen Blickwinkel her zeigt:  

Das Matthäusevangelium: Jesus Christus als König. (Das Geschlechtsregister in Matt. 1 geht auf Abraham und David zurück.)

Das Markusevangelium: Jesus Christus als Knecht.

Das Lukasevangelium: Jesus Christus als wahrer Mensch.( Das Geschlechtsregister in Lukas 3 geht auf den ersten Menschen, Adam zurück)

Das Johannesevangelium: Jesus Christus als wahrer Gott

Diese 4 Seiten des Herrn Jesus Christus finden wir auch in Hes.1: Löwe, Ochse, Mensch und Adler.

Im AT wird weiter der kommende Spross unter 4 Titel angeführt:

Jer.23:5: "einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren"

Sach. 3:8: "meinen Knecht, Spross genannt"

Sach. 6:12: "ein Mann, sein Name ist Spross"

Jes. 4:2: "der Spross Jahwes“

---> Also wieder: König, Knecht. Mensch und Gott. 

Gottes Sohn = Gott  

Joh. 10:30 (vgl.V.36) - Selbst der Titel „Sohn Gottes“ zeigt, dass er Gott ist 

Joh.19:7: "Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat!"

--> es geht um 3.Mos. 24:13-16: --> um Gotteslästerung!

Joh.5:18: Jesus nannte Gott seinen Vater, womit er sich selbst Gott gleich machte --> Versuch Steinigung---> was heißt, dass er dem Wesen nach Gott ist.

1
kinder4kinder  01.05.2023, 19:17
@kinder4kinder

 Es ist zwar richtig, dass die Bibel das Wort „Dreieinigkeit“ nicht verwendet (ebenso wenig verwendet sie aber auch Wörter wie „Theokratie“ oder "Organisation“), aber sie lehrt die folgenden 5 Punkte:

1. Es gibt nur einen Gott 2. Der Vater ist wahrer Gott. 3. Der Sohn ist wahrer Gott. 4. Der Heilige Geist ist wahrer Gott. 5. Der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Vater, der Sohn ist nicht der Heilige Geist usw. Also: Ein Gott, drei Personen. 

Zugegebenermaßen können wir die Dreieinigkeit nicht ganz erfassen, wir sind aber auch nicht aufgefordert sie zu verstehen, sondern der biblischen Wahrheit zu glauben! 

Auch kommen die 3 Personen der Gottheit an vielen Stellen auf gleicher Stufe zusammen vor: Matt 3:16-17.

Matt.28:19: "So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes"

-->man beachte die Einzahlform! ( es heißt hier nicht auf "die" Namen)

Wenn die Lehren der Zeugen Jehovas stimmen würde, müsste der Vers so lauten: 

.." tauft sie auf den Namen des Vaters (Jehova) und Michael des Erzengels und der unpersönlichen Kraft von Gott“

aber das ist ein anderes Thema-

Die Bibel offenbart an vielen Stellen, dass Gott nicht eine monolithische Einheit ist. Sie offenbart etwas von einer „zusammengesetzten Einheit“. 

Es gibt unzählige Stellen in der Bibel wo von mehr als einer Person gesprochen wir " Wir-Stellen)

1.Mos.1:26 "Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!"

1.Mos.3:22 "Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist; nun aber — dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!"

1.Mos.11:7 " Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht!"

Jes.6:8 "Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!"

Sach.12:10 sehr deutlich--> hier spricht JHWH!

10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen."

ER bezeichnet sich selbst als den, den sie durchstochen haben und im selben Satz gleich anschließend dass sie um ihn ( Jesus) klagen werden!!!!

Jahwe spricht von ein und dem selben Ereignis!

2
Philipp59  02.05.2023, 06:59
@kinder4kinder

Du hast Dir mit Deinem Kommentar viel Mühe gegeben und ich könnte auf jeden der von Dir vorgebrachten Einwände und Argumente eingehen. Nicht nur, dass das eine sehr umfangreiche Arbeit werden würde, ich sehe bei einer möglichen Diskussion ein grundsätzliches Problem: Wir benutzen unterschiedliche Bibelübersetzungen!

Diejenige, die Du benutzt, erweckt an manchen Stellen den Anschein, als ob Gott und Jesus eine Person wären. Da ich kein Bibelübersetzer bin, kann ich zu den verschiedenen möglichen Textwiedergaben wenig sagen. Da ich schon etliche, ausführliche Diskussionen über das Thema Dreieinigkeit geführt habe, weiß ich, dass diese aufgrund des Problems der unterschiedlichen Übersetzungen letztendlich ins Leere laufen wird. Daher sehe ich in einer langwierigen und sehr zeitintensiven Diskussion keinen echten Sinn!

0
kinder4kinder  02.05.2023, 09:06
@Philipp59

Danke Philipp für deine Antwort und ehrlich gesagt, finde ich es sehr schade, dass du keinen echten Sinn in einer Diskussion siehst. Ich denke, auch wenn man sich in bestimmten Punkten nicht so ganz klar übereinkommt, sollte doch die Bibel die alleinige Grundlage des Glaubens sein. Ich benutze unter anderem nicht nur eine Bibel sondern ich vergleiche, wenn ich inhaltliche Unterschiede ( d.h.= wenn ich feststelle, dass Bibeltexte mit bestimmten Wörtern den Sinn verändern) dann vergewissere ich mich Anhand des griechischen Grundtextes, denn dieser ist ja die Übersetzungsgrundlage des NT und dort sollte es doch passen)

Für mich macht alles Sinn was mich zum Nachdenken/Überdenken motiviert und zum stetigen Wachstum im Glauben führt. Sich über verschiedene Glaubensansichten, anhand der Bibel auszutauschen, finde ich persönlich als Bereicherung, aber ich respektiere natürlich deine Ansicht:

... Daher sehe ich in einer langwierigen und sehr zeitintensiven Diskussion keinen echten Sinn!

lg

lg

0
Philipp59  03.05.2023, 06:56
@kinder4kinder
Danke Philipp für deine Antwort und ehrlich gesagt, finde ich es sehr schade, dass du keinen echten Sinn in einer Diskussion siehst.

Ich kann Dich verstehen, doch sage ich das nicht, weil ich grundsätzlich nicht bereit wäre, mich einer Diskussion zu stellen. Nur weiß ich von bisherigen Diskussionen, die ich über dieses Thema geführt habe, dass sie nicht wirklich etwas gebracht haben.

Ich denke, auch wenn man sich in bestimmten Punkten nicht so ganz klar übereinkommt, sollte doch die Bibel die alleinige Grundlage des Glaubens sein.

Grundsätzlich stimme ich Dir zu, doch es gibt nicht die Bibel! Wenn es um bestimmte Lehren wie z.B. die Dreieinigkeitslehre geht, kann die Bibelübersetzung, die man heranzieht, durchaus entscheidend sein. Mir ist bei verschiedenen Übersetzungen aufgefallen, dass sich die Übersetzer oft stark von ihren religiösen Vorstellungen leiten lassen. Solche Bibelübersetzungen werden dann meist herangezogen, um eine bestimmte Lehre zu beweisen.

Ich benutze unter anderem nicht nur eine Bibel sondern ich vergleiche, wenn ich inhaltliche Unterschiede ( d.h.= wenn ich feststelle, dass Bibeltexte mit bestimmten Wörtern den Sinn verändern) dann vergewissere ich mich Anhand des griechischen Grundtextes, denn dieser ist ja die Übersetzungsgrundlage des NT und dort sollte es doch passen)

Auch was den Grundtext betrifft, so gibt es nicht den Grundtext, sondern verschiedene Versionen. Das kann dann in Detailfragen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen führen.

Wie Du siehst, ist die Sache nicht ganz so einfach.

LG Philipp

0
304strichZUP  02.05.2023, 15:14

Während der Inkarnation war das anders das stimmt

0
MeeresBrise72  17.05.2023, 12:58

Aber was ist mit der 3 einigkeit. Die Kirche sagt ja Jesus ist gott

1
Philipp59  18.05.2023, 05:45
@MeeresBrise72

Hallo MeeresBrise72,

leider sind die Kirchen in vielem von dem abgewichen, was in der Bibel steht. Das betrifft eben auch die Lehre über Gott. Was aber lehrt die Bibel genau dazu? Ist die Dreieinigkeitslehre biblisch?

Nun, gem. der Bibel es gibt nur einen einzigen allmächtigen Gott, den Schöpfer, der alle Dinge gemacht hat (5. Mose 6:4). Dieser hat einen Sohn, der jedoch nirgends als Teil Gottes dargestellt wird. In einem Gebet sprach Jesus von Gott als "dem allein wahren Gott", was ganz offensichtlich ihn selbst ausschließt (Johannes 17:3).

So, wie die Bibel vom heiligen Geist spricht, so kann dieser keine Person sein, sondern die unsichtbare Kraft, die von Gott ausgeht. Zum Beispiel finden sich Äußerungen wie "vom heiligen Geist erfüllt", was eher auf eine Kraft als auf eine Person schließen lässt (siehe Apostelgeschichte 2:4).

In der New Encyclopædia Britannica heißt es daher: „Das trinitarische Glaubensbekenntnis der Christenheit . . . unterscheidet diese von den beiden anderen klassischen monotheistischen Religionen [Judentum und Islam].“ Die Kirche entwickelte die Trinität, obwohl „die Bibel der Christen keine ausdrücklich trinitarischen Erklärungen über Gott enthält“.

Interessant ist auch, was die New Catholic Encyclopedia dazu sagt: „Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden... Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“

Die Encyclopedia Americana drückt sich ähnlich aus: „Die Dreieinigkeitslehre des 4. Jahrhunderts war keineswegs ein Spiegelbild der frühchristlichen Lehre von der Natur Gottes; sie war eher eine Abweichung davon.“

Hier sind ein paar Beispieltexte, die deutlich machen, dass Jesus weder Gott, noch ein Teil von ihm ist (Kursivschrift ist von mir):

Matthäus 26:39: "Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Johannes 14:28: "Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe weg, und ich komme zu euch [zurück]. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater hingehe, denn der Vater ist größer als ich."

1. Korinther 15:27,28: "Denn Gott „hat alles unter seine Füße gelegt“. Wenn er aber sagt, dass alles unterworfen worden ist, dann ist offensichtlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. Wenn dem Sohn jedoch alles unterworfen sein wird, dann wird er sich auch selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott für jeden alles ist.“

Kolosser 1:15:  "Er [Jesus] ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung".

Wenn man die Aussagen der Bibel über Gott auf der einen und Jesus Christus auf der anderen Seite in Beziehung zueinander setzt, ergibt sich daraus ein deutliches Bild: Gott besteht nur in einer Person, und Jesus ist der von ihm erschaffene Sohn.

LG Philipp

0
Oder hat Er weniger Macht usw?

Sie sind vom gleichen Wesen (Joh 1,1).


Viktor1  01.05.2023, 12:34
Sie sind vom gleichen Wesen

Hier wurde nach der gleichen Macht gefragt. Dies bestätigt Joh.1,1- ...ebenfalls.

0
Viktor1  01.05.2023, 12:57
@BillyShears
„Ist Jesus gleichzusetzen mit Gott?“

Ja - nur nicht mit der "Person" des Vaters. Christen behaupten nicht die Trinität zu verstehen.

0

Jesus Christus ist als Sohn Gottes die 2. Person des dreieinigen Gottes und damit genauso ewig wie der Vatergott und genauso des göttlichen Wesens mit allen Eigentschaften der Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart.

"Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende"

"Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden".

Er wird auch bei Johannes als das ewige "Wort" des Vaters bezeichnet, das Fleisch angenommen hat und unter uns gewohnt hat.

Durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes hat Jesus sich nicht seines Gottseins entäußert, sondern das Wesen eines Knechtes angenommen. Er "entäußerte" sich, indem er sagt "Ich aber bin unter euch wie einer, der dient". Er hat die Herrlichkeit des Himmels verlassen und auf dieser Welt alles durchlitten, was Menschen durchleiden - bis zum Tod. So konnte er das Werk der Erlösung vollziehen, um die Welt mit Gott zu versöhnen.

Er ist wahrer Mensch und wahrer Gott - eine Person mit zwei Naturen.

Der ewige Vater tut nichts ohne den Sohn, der Sohn tut nichts ohne den Vater. Sie sind eines Wesens und doch zwei Personen, die sich einander in Liebe durchdringen und durch die Kraft des Hl. Geistes wirken.

Ich (ich bin bibelgläubiger Christ) glaube nicht daran, dass Gott eine Person ist. Ich glaube daran, dass Gott eine Einheit aus 3 Personen und als solcher ein Gott ist. Die drei Personen sind der Vater, der Sohn (Jesus Christus) und der Heilige Geist.

An mehreren Stellen in der Bibel steht geschrieben, dass Jesus Gott ist. Hier mal eine Auswahl an Bibelversen:

Von den Engeln zwar sagt er: »Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«; aber von dem Sohn: »Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts. Hebräer 1:7‭-‬8

Jesus akzeptierte die Anrede Gott:

Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; Johannes 20:28‭-‬29a

An vielen Stellen im neuen Testament bekam Jesus Anbetung bzw. Huldigung (wie sie nur Gott empfangen darf),

und nahm sie an:

Und als sie gingen, um es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfassten seine Füße und beteten ihn an. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen; dort werden sie mich sehen! Matthäus 28:9‭-‬10

Jesus wird in der Bibel als "das Wort" bezeichnet, welches wiederum als "Gott" bezeichnet wird:

Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott. Von Anfang an war es bei Gott. Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht.

...

Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit. Johannes 1:1‭-‬3‭, ‬14

Wenn Jesus von "Gott" sprach, dann muss er offensichtlich seinen Vater und ggf. auch den Heiligen Geist gemeint haben (was nicht ausschließt, dass Jesus selbst auch am Gottsein mitbeteiligt ist)

Unabhängig davon ist Jesus innerhalb der Dreieinigkeit Gottes dem Vater untergeordnet. (Jesus sagte ja beispielsweise auch, dass der Vater größer sei, als er)

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Viktor1  01.05.2023, 12:53

Deine Beiträge hier dazu sind nach christlichem Verständnis zuteffend nur hiermit "ist Jesus innerhalb der Dreieinigkeit Gottes dem Vater untergeordnet" liegst du daneben. Es gibt innerhalb der Trinität keine konkurierenden Rangordnungen sonst wäre diese für die Katz. Wie der Vater wirkt wirkt in gleicher Weise (gleichzeitig !) auch der Sohn. Du hast selbst Joh.1,1-3 zitiert. Sonst hätte der Sohn das Sein geschaffen und der Vater daneben gestanden und zugeschaut ob er alles richtig macht.

Die menschliche Natur des "Sohne", also Jesus , ist Geschöpf und untergeodrnet.

Klar verstehen wir dies nicht, wie auch nicht Gott und die Schöpfung.

0
xxScarface1990  01.05.2023, 13:15
@Viktor1
Deine Beiträge hier dazu sind nach christlichem Verständnis zuteffend 

Dafür erstmal danke!

nur hiermit "ist Jesus innerhalb der Dreieinigkeit Gottes dem Vater untergeordnet" liegst du daneben.

Das sehe ich anders, denn ich gründe meinen Glauben nicht auf Kirchenlehre, sondern auf der Bibel. In der Bibel sagt Jesus, dass der Vater größer sei, als er (Johannes 14:28). Auch heißt es beispielsweise in 1.Korinther 11:3, dass Gott (womit der Vater hier gemeint ist) der Haupt des Christus ist:

Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. 1. Korinther 11:3

Ich gründe den christlichen Glauben nicht auf Kirchenlehre, sondern auf der Bibel. (Wie es auch viele andere Christen tun)

0
Viktor1  01.05.2023, 15:20
@xxScarface1990
denn ich gründe meinen Glauben nicht auf Kirchenlehre, sondern auf der Bibel.

Nun ja - ich habe dazu garkeinen Glauben und schon garnicht an DIE Bibel. Die Zeugnisse der Evangelisten sind hier eindeutig, ob man denen glaubt muß Jeder für sich entscheiden.

In der Bibel sagt Jesus

Nein, das "sagt" Johannes , (wie auch in den von mir benannten Schriftversen), hier von der menschlischen Seite Jesu. Wo eben von der göttlichen Seite gesprochen wird da gibt es keine Rangordnung.(s.a.meine Antwort an den FS)

Jesus ist zwar durch den Vater , (aber in alle Ewigkeit, immer) aber auch im Vater in wirkt mit ihm zugleich. Die allegorische Betrachtung von Paulus im 1 Kor. besagt garnichts dazu, das willst du doch nicht im Ernst als Beleg hier angeben.

Egal - es ist doch völlig falsch Gott innerhalb seines Seins Rangordnungen zuzuweisen - das ist menschlich, irdisch, "niedrig" - solche Denke geht garnicht.

0
xxScarface1990  01.05.2023, 16:56
@Viktor1
Nein, das "sagt" Johannes

Ich würde es so ausdrücken: Das sagt Jesus nach dem Evangelium von Johannes.

Die allegorische Betrachtung von Paulus im 1 Kor. besagt garnichts dazu, das willst du doch nicht im Ernst als Beleg hier angeben.

Paulus schreibt, dass Gott (der Vater) das Haupt des Christus ist. (Und erwähnt dabei auch, dass Christus das Haupt des Mannes ist und der Mann das Haupt der Frau) Er schreibt an anderer Stelle auch, dass Gott (der Vater) ihm alles unterworfen hat und dass er (Jesus) dem Vater alles unterwerfen wird:

Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allen sei. 1. Korinther 15:28

Jesus sagt über dass Paulus, das er ein von ihm auserwähltes Werkzeug ist, um seinen (also Jesu) Namen zu verkündigen:

Aber der Herr sprach zu ihm: Geh hin, denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen! Apostelgeschichte 9:15

Ich glaube Jesus. (Was hier natürlich voraussetzt, das ich dem, was in der Apostelgeschichte über Jesus geschrieben steht, auch glaube.).

0
Viktor1  01.05.2023, 17:59
@xxScarface1990
Und erwähnt dabei auch, dass Christus das Haupt des Mannes ist und der Mann das Haupt der Frau

Du siehst also - alles allegorische Betrachtungen, keine theolgisch fundierten Aussagen schon garnicht über die Seinsweise Gottes.

Er schreibt an anderer Stelle auch, dass Gott (der Vater) ihm alles unterworfen hat und dass er (Jesus) dem Vater alles unterwerfen wird:

passt - eine gegenseitige Unterwerfung - kein Vorrang.

Ich glaube Jesus

Nun - hier versuchst du nur deinen Glaubenstandpunkt zu belegen mit ausgewählten Wortgruppen welche du entsprechend passend machst/ interpretiert.

0
xxScarface1990  01.05.2023, 19:25
@Viktor1

Dann sage ich zu diesem Punkt von dir:

Nein, das "sagt" Johannes , (wie auch in den von mir benannten Schriftversen), hier von der menschlischen Seite Jesu.

Das mag man so sehen können, ich sehe es nicht so! (Auch wegen dem, was du als allegorische Betrachtung bezeichnest)

0

Das kommt ganz darauf an, welchen Fan des Märchens "Christentum" du fragst. Die Aussagen innerhalb des Märchentextes sind nämlich nicht immer eindeutig und mitunter sogar widersprüchlich.

Nicht umsonst gibt es weltweit insgesamt mehr als hundert "christliche" Konfessionen, die natürlich alle von sich behaupten, sie allein würden den "wahren Glauben" vertreten.