Ist Horus, der Himmelsgott im alten Ägypten, praktisch der Vorgänger von Jesus? Wird das Spiel immer wieder mal gleich gespielt?
So ein paar kleine Unterschiede gibts, war ja auch schon länger her.
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
7 Antworten
Ich bin kein besonderer Fan der Horus/Jesus-Theorie. Soweit mir bekannt ist, wurden einige (oder fast alle) der Parallelen Horus angedichtet, aber nicht anhand der verfügbaren Quellen verifiziert.
"Originale ägyptische Quellen zu Horus enthalten keine der behaupteten Analogien zu Jungfrauengeburt, Taufe, Jüngerwahl, Lehrtätigkeit, Verrat durch einen Jünger, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi am dritten Tag."
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus-Mythos#21._Jahrhundert
Das hat auch nichts mit einer religiösen Stellungnahme zu tun, das ist einfach wissenschaftlich gesehen schon unseriös.
Die Tatsache, dass solche Storys von atheistischer Seite trotzdem immer wieder aufs Neue vorgebracht werden zeigt, dass sie genau wie streng religiöse Menschen bereit sind, bestehende Fakten zu verdrehen, um sie ans eigene Weltbild anzupassen.
Manchmal sind sich die "Wissenschaftler" und die christlichen Fundamentalisten einander näher, als ihnen lieb ist...
Nein,Osiris!
Die Stämme Israel waren doch in Ägyptischer Gefangenschaft und haben von dort fast alles mitgebracht..
Was mich zu den sieben Plagen bringt...
Schon wieder ein Jesus-Mythos? Gähn. Nicht mitbekommen oder sich selbst auf dem Laufenden gehalten? Kein ernstzunehmender Historiker würde heute noch damit argumentieren, dass das Leben des Christus eine Kopie Horus wäre.
Am Bild erkannt man fast gar nichts und auf alle Punkte möchte ich jetzt auch nicht eingehen. Einige Punkte, die falsch sind, aber die man für wahr verkaufen möchte:
Der ägyptische Gott Horus wurde nicht im Dezember (wie auch oft fälschlicherweise behauptet wird durch eine Jungfrau) durch die Witwe von Osiris Isis (nicht Isis-Meri, wer ist das überhaupt?), zur Welt gebracht, sonder im Monat der Sachmet, im Monat Oktober/November.
Auch die Behauptung, Horus wäre durch ''den Täufer'' Anubis getauft wurden, ist unwahr. Die angebliche Tatsache, das Anubis ein Täufer war, ist unbelegt.
Des Weiteren gibt es keinen einzigen Beweis für eine Kreuzigung Horus. Es gibt keinen einzigen Bericht, das Horus wiederauferstanden sei (demnach auch nicht nach 3 Tagen, wie es Jesus tat).
Es ist nicht belegt, dass es einen Verrat an Horus gab. Horus folgten keine 12 Jünger, sondern vier Halbgötter (Shemsu-Heru, auch ''Anhänger des Horus'').
Wären solche Jesus-Mythen aussagekräftig, dann wäre sie auch heute noch ein großes Gesprächsthema. Sind sie aber nicht, weil die Mehrheit der Historiker und Forscher schon ziemlich früh erkannt haben, dass an diesen Mythen nichts dran ist.
Sehr gut argumentiert. Leider werden deine Argumente die entsprechenden Personen nicht erreichen, da sie einer offenen Diskussion in dieser Hinsicht ähnlich zugänglich sind wie religiöse Fundamentalisten.
Ah ja, die Jesus-Mythos-Theorie. Von Anti-Theisten noch heute immerwieder gern vorgebracht, von der Wissenschaft längst verworfen.
https://coldcasechristianity.com/writings/is-jesus-simply-a-retelling-of-the-horus-myth/
Es gibt tatsächlich Parallelen zwischen Jesus und einigen anderen Götterfiguren, wie z.B. Krishna. Einige Verse aus der Bhagavad Gita lesen sich so, als hätten sie in genau dieser Form auch im Neuen Testament stehen können. Auch die Klangähnlichkeit zwischen Krishna und Christus fällt schnell ins Auge.
Dass die komplette Figur "Jesus von Nazareth" aber reine Fiktion und lediglich ein Plagiat fremder Gottheiten sein soll, wird heute eigentlich von keiner seriösen Person der Wissenschaft mehr vertreten. Es sei denn, diese Person ist nicht neutral, sondern möchte gezielt gegen Religionen kämpfen. Dann werden eben fremde Götter (wie in deinem Beispiel Horus, oder auch häufig Mithras) so "zurechtgebogen", dass man behaupten kann, Jesus wäre von ihnen abgekupfert worden.
Schade nur, dass bei genauerer Betrachtung häufig nicht viel dahintersteckt. Die meisten sachlich denkenden Menschen gehen heute davon aus, dass es einen historischen "Jesus" tatsächlich gab, dass wesentliche Teile des Neuen Testaments (z.B. seine Lehrtätigkeit oder die Kreuzigung) wahr sind, und dass seine Geschichte von seinen Nachfolgern im Laufe der Jahre immer weiter aufgebauscht wurde. So wurde aus dem Wanderprediger irgendwann der leibhaftige Gott höchstpersönlich.
Ist immernoch wesentlich realistischer, als dass Juden (und das waren die ersten Christen, die sich gemäß Theorie ja die "Jesus-Figur" ausgedacht hätten) sich für ihre Märchenfiguren von polytheistischen Völkern inspirieren lassen.
Naturreligionen reflektieren das Geschehen in der Natur. Dazu gehört auch der Sterbe- und Auferstehungszyklus der Natur, die Jahreszeiten. Daher wäre es sogar verwunderlich, wenn es sie nicht gäbe. Auch die im Menschen liegende Sehnsucht nach Ewigkeit wird darin wiedergespiegelt.
Mit Jesus wurde dieser Mythos und diese Sehnsucht real. Das ist der große Unterschied.