Ist Honig vegetarisch?

11 Antworten

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Nachdem in Honig kein Fleisch enthalten ist, ist Honig wohl vegetarisch. ;-))

Vegan aber nicht, da Honig von Bienen hergestellt wird, die dazu als Nutztiere gehalten werden. Das widerspricht dem veganen Gedanken.

ArchEnema  22.10.2013, 14:30

Gequält werden Bienen dabei sicher nicht. Im Gegenteil, sie bekommen eine "Hütte" hingestellt und werden gepflegt. Aber eben nicht 100% in Ruhe gelassen, daher für Veganer "nicht OK".

In Zeiten verstärkten Bienensterbens (mutmaßlich durch Pflanzenschutzmittel - die machen auch vor Wildbienen nicht halt!) muss man eigentlich um jeden Imker froh sein. Die Imker waren übrigens die ersten, die geschrien haben: Als ihnen verstärkt die Völker weggestorben sind. Wildbienenzähler gibt es eben nicht so viele...

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Eine Biene ist, real betrachtet, ein ziemlich dummes Insekt. Wenn Du sie nicht ihrer Natur gemäß behandelst, geht sie ein, ganz einfach, sowas wie "Ausweichprogramme gegen dumme Menschen" sind den Bieneninstinkten nicht einprogrammiert. "Lebensraum" haben Bienen überall, wo genug Nektarpflanzen und geeignete Orte für das Anlegen von Nestern vorhanden sind, in einigen Großstädten (USA z. B.) beispielsweise gibt es als Ersatz für die zubetonierten Bodenflächen inzwischen jede Menge begrünte Dächer mit blühenden Pflanzen, dort gibt es sogar "Wanderimker", die mit ihren Bienenstöcken von Dach zu Dach ziehen, der Lebensraum der Bienen hat sich also quasi nur verlagert. Wo eine Nektarpflanze steht, ob auf dem Boden oder auf dem Dach, ist einer Biene pottegal, Hauptsache sie kann ihren Rüssel in die Blüte tunken. Und "Lebensraum stehlen" tut jeder, der nektartragende Blumen aus seinem eigenen Garten verbannt, um dafür ein paar modische aber leider null Nektar produzierende Gewächse pflanzen zu können. Wer auf englischen Rasen statt Wiese mit Löwenzahn & Co. steht, braucht sich nicht wundern, wenn Bienen kein Futter finden...

Das ist echt übertrieben! Glaub mir keine Biene muss für deinen Honig leiden! >.<

Annemaus85  23.10.2013, 13:56

Weißt du es oder spekulierst du nur, weil du es sowieso lächerlich findest, dass sich jemand darüber Gedanken macht?

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Also als Bioland-Imker kann ich dir sagen, daß wir die Bienen so weit es geht gemäß ihrer Natur behandeln. Aber nicht komplett, das geht beim besten Willen nicht.

Jedes Wesen will sich vermehren und muß sich auch vermehren, soll die Art erhalten bleiben. In freier Natur sind Bienenvölker allerlei negativen Einflüssen ausgesetzt. Sie können verhungern, im Wald bei Feuer verbrennen, von Räubern überfallen werden, von Krankheiten dezimiert werden usw.

Das alles verhindert der Imker und bedient sich dafür am Honig. Nicht komplett (zumindest die Bio-Imker). Aber dafür sorgt er in Notzeiten auch für die Bienen, gibt ihnen Futter, eine trockene und warme Behausung.

Wir haben zwei Problemfelder in Deutschland, was Bienen betrifft. Das eine ist die Umwelt und da liegt das Übel im Bereich unserer Landwirtschaft. Lebensmittel werden bei uns unter dem Aspekt "Billig und Ramsch" produzier, sie dürfen nichts kosten. Das bedingt den Einsatz entsprechender Techniken, Monokulturen und Pestizide inbegriffen. Es gibt Gebiete, auch hier bei mir in der Nähe von Bonn, da würde ich kein Bienenvolk hinstellen, weil da Gefahr für Leib und Leben der Bienen besteht. Der Masenanbau von Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais gehört dazu. Aber auch im Getreiedeanbau kommen Pestizide zum Einsatz, die sind um den Faktor 7000 giftiger als DDT.

Das andere, große Problem steht hinter dem Bienenkasten und heißt Imker. Tatsächlich brauchen wir nicht mehr Imker in Deutschland, obwohl in den Medien gern so getan wird. Es sind die Imkervereine, die da gern jammern, daß sie zuwenig Nachwuchs haben. Und es bringt der Biene auch nichts, wenn sich jeder D epp ein Bienenvolk zulegt. Oder glaubt, die völlig naturgemäße und wesensgerechte Bienenhaltung neu erfinden zu müssen. Als Imker produziert man Lebensmittel, hält Tiere und ist sein eigener Tierarzt. Dafür braucht es eine gewisse Qualifikation und Struktur. Leider jedoch kann sich jeder von jetzt auf gleich Bienen zulegen und schreien: "Hurra - ich bin Imker!"

Und auch an der Dummheit mancher Imker sterben Bienenvölker, ich bin manchmal nicht sicher, ob mehr Bienenvölker den Imkern oder der Agrochemie zum Opfer fallen.

Ich halte seit 30 Jahren Bienen, aktuell mehr als 100 Völker.

Imker2306  21.11.2013, 21:08

Hallo Hagen Ullrich, super kompetente Antwort! Ich hätte dir gern ein DH gegeben, aber leider sind wir hier schon soweit das Antworten von Fachleuten beanstandet werden damit sie nicht mehr bwertet werden können! Sowohl deine wie auch die Antwort von Luftkutscher sind von den Vegiterroristen geblockt worden! Es wird hier immer putziger. Schönen Abend!

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Man stielt den Bienen ihren Lebensraum, wenn man Nahrungsmittel kauft, die in Monokulturen angebaut sind. Wenn man den Rasen vor dem Haus immer stoppelkurz mäht. Wenn man Geranien auf dem Balkon hat. Davon können die Bienen nichts essen. Wir stellen ein haus hin und müssten dann eben Bienenfreundliche Blumen auf dem Balkon haben. Glockenblumen z. B. Lavendel. Die Bienen sterben auch am Nahrungsmangel aus. Und klar, machen das wieder mal wir.