Ist evangelische Freikirche eine Sekte?

Es gibt tätsächlich vereinzelt kleine Grüppchen die ihr eigenes Süppchen kochen. Für sie ist Freikirche dann lediglich frei von der Großkirche zu sein, um dann ihren eigenen Fundamentalismus den Mitgliedern aufzuzwängen.

Doch der größte Teil ist authentisch und basiert meist völlig auf die Freiwilligkeit der Gläubigen. Es gibt sogar welche die nich nicht mal registrierte Mitglieder haben, weil sie keine Religion als staatliche Einrichtung bilden wollen.

Merkmale einer Sekte:

Totalitärer Anspruch die einzig von Gott gebrauchte Gruppe zu sein wo man auch nur gerettet wird.

Regelement bis unter die Bettdecke einer Ehe.

Nicht einhaltbare Regeln um sich schlecht zu fühlen, um dann Tätigkiten für die Guppe zu fordern zu können um sich besser zu fühlen.

Feindbild: Alle anderen!

Es gibt aber noch eine ganze Reihe von weiteren Merkmalen, die man mit google leicht finden kann.

Teilweise. Es kommt ganz daraufan in was für eine Freikirche du gehst. Im Normalfall aber nicht. Das Freikirche steht einfach dafür das man keine Kirchensteuer bezahlt und die Kirche somit vom Staat auch kein Geld bekommt.

Die meisten sind es nicht.

Ich bin Mitglied der evangelisch-reformierten Kirche. Doch vor Corona habe ich diverseste Freikrichen besucht und viel über die einzelnen Gemeinschaften erfahren.

Merkmale einer Sekte und wie ich es in Freikirhcen erlebt habe:

1. Eine Führungspersönlichkeit, die man verehrt und deren Aussagen nicht hinterfragt werden dürfen.

Fakt: Es gibt keine einzelne Führungspersönlichkeit. Wenn, dann war es der Aeltestenrat mit mehreren Personen. Dieser Rat konnte kritisiert werden.

2. Regulation/Vorschriften in vielen Lebensbereichen.

Fakt: Konnte ich so nicht feststellen. Es gibt wenige Freikirchen wo es so ist.

3. Jedes Mitglied wird in seinem Verhalten überwacht.

Fakt: Wie unter 2

4. Die Gemeinschaft hält sich für die Oberschicht der Gesellschaft.

Fakt: Einzelne Mitglieder sehen sich so, nicht aber die Gemeinschaften als Ganzes.

5. Es herrscht eine Innen-Außen-Spaltung, bei der man die Außenwelt abwertet. Das bisherige Leben wird ebenfalls abgewertet.

Fakt: Wie unter 4.

6. Die Mitglieder dürfen keine (Liebes)Beziehungen zu Außenstehenden haben.

Fakt: Wird in der Familie der Freikirchen thematisiert, aber nicht nicht sonst. Wenige Freikirchen ausgenommen, wo es so ist.

7. Die Mitglieder investieren viel Zeit in die Gemeinschaft.

Fakt: Ganz unterschiedlich. Es gibt Mitlieder die es tun, aber eine Minderheit.

8. Die Mitglieder zahlen regelmäßig bestimmte Beträge in die Kasse der Gemeinschaft ein.

Fakt: Ja, das ist so.

Normalerweise nicht. Es sind oft recht aktive Gemeinden mit individuellen Konzepten, aber das muss nicht schlecht sein.

Sekte ist alles, wo in deinen Privatbereich eingegriffen wird, Kontrolle über dein Leben bemerkbar wird, und du völlig vereinnahmt wirst. Wenn du nach einer Weile merkst, dass du keine anderen Freundschaften mehr hast, entweder weil du immer beschäftigt wirst oder vermittelt bekommst, dass nur die Art `wie wir` Dinge sehen gut ist, und alles `da draußen` böse ist, dann sollten bei dir die Alarmglocken angehen. Oder wenn einzelne Lichtgestalten existieren, denen unwidersprochen alles abgenommen wird.

Sekten neigen darüber hinaus dazu, eigene Lehren zu entwickeln. Wenn dir etwas zu extrem oder nicht nachvollziehbar erscheint, kannst du jederzeit einem beliebigen Pfarrer von einer Landeskirche eine E-Mail schicken, und fragen, wie er das theologisch bewertet. Die machen das kostenlos. Oder unter Heukelbach.de in den Chat gehen, die haben alle eine Ausbildung.

Ich war schon in Sekten unterwegs. Es ist nie ein Problem da wieder herauszugehen, solange man noch wirtschaftlich unabhängig ist (eigenes Einkommen) und Freundschaften am Leben erhält. Die kochen ja auch bloß mit Wasser. Wenn man geht, wird ein bisschen gejammert, vielleicht auch mal mit der Verdammnis gedroht, ein paar Telefonate und Besuche, und dann ist der Spuk vorbei. Jedenfalls in Deutschland.

Keine Angst. Du kannst dir alles Mögliche anschauen, und hast immer und jederzeit das Recht zu sagen: Nein, das hier passt nicht für mich. Ich wollte nur mal schauen, was ihr so macht, aber ... ist mir zu viel. Danke, aber danke nein. Und dann nicht umdrehen beim Gehen, und alles ist gut. Es ist nie ein lautes Wort gefallen. Sie sind dann halt enttäuscht, wenn man weggeht, aber so schwach war ich nie, mich von einem enttäuschten Gesicht allzu sehr beeindrucken zu lassen.

Nein, denn

• Freikirchen behaupten nicht, dass nur Ihre Gemeindegruppe in den Himmel kommt
• Freikirchen sind tatsächlich freier - z.B. kommen hier Mitglieder zusammen, die sonst nie zusammen kämen - z.B. Menschen, die sich nur auf die Bibel konzentrieren während andere mehr auf Erfahrungen setzen; Sekten stehen eher für ein regides Regelsystem
• Sekten haben oft eigene Regeln, die so nicht zu finden sind - z.B. bei den Zeugen Jehova wirst du rausgeeckelt, wenn du glaubst Jesus = Gott
• bei christlichen Sekten muss der Teilnehmer sich qualifizieren - im Christlichen Glauben qualifiziert nur einer - Jesus selbst, das geschieht in Freikirchen i.d.R. nicht
• Erstellung zusätzlicher Regeln wäre auch ein Merkmal von Sekten - was ich ebenfalls nicht aus Freikirchen kenne

Klar gibt es sehr schlechte und sehr gute Freikirchen. Oft haben enttäuschte Teilnehmer Gott nie gefragt, ob das überhaupt SEINE Gemeinde ist. Gibt da eine Geschichte von einem Christen, der sich immer sehr alleine gefühlt hat. Dann hat er jahrelang gebetet für jemanden, der wirklich zu Ihm passt und eines Tages hat er jemanden kennen gelernt, der 1:1 passt. Sie sind wie Zwillinge. Es ist einfach nicht sinnvoll einfach in irgend einer Gemeinde Mitglied zu werden sondern so lange zu suchen, bis man merkt, dass man im Willen Gottes ist.