Ist es wirklich so einfach eine mehrtägige Probefahrt zu bekommen?
Hallo,
eine Freundin von mir wollte übers Wochenende einen Kurztrip an die Nordsee machen.
Sie ist in ein Mercedes Autohaus gegangen und hat sich dort als Kaufinteressentin für einen Mercedes Cabrio ausgegeben.
Sie ist gerade mal 19 und hat ihren Führerschein erst seit einem Jahr. Dort hat sie gesagt, sie wolle das Auto übers Wochenende um es richtig probezufahren und würde es dann bei Gefallen gerne als Neuwagen bestellen.
Die haben ihr die Schlüssel gegeben und dann hat sie einen schönen Vorführwagen bekommen, den sie dann am Montag wieder zurückgeben muss.
Sie hat eine schöne Tour gemacht und jetzt wird sie das Auto morgen einfach zurück bringen und sagen, dass sie doch kein Interesse an einem Kauf mehr habe.
Warum geben Autohäuser so einfach solch teuren Fahrzeuge über mehrere Tage als Probefahrt raus?
Ich meine, sie hat nur tanken müssen und hatte damit ein schönes Auto für keinen Cent - im Vergleich zu einem Mietwagen hätte sie bei Sixt da deutlich was zahlen dürfen vermutlich mit Kaution.
2 Antworten
Das ist tatsächlich relativ einfach, wenn man überzeugend auftritt. Allerdings kommt es auf den Händler an.
Ist tatsächlich so. Ich habe auch mit 22 auf Anhieb die C-Klasse und die damalige E-Klasse probefahren können, gekauft habe ich dann den C180, bar bezahlt und zehn Jahre gefahren, ehe ich die E-Klasse gekauft habe. Ist oft auch eine Frage des Auftritts. Ich war dem Autohaus wohl seriös genug und deine Freundin war es wohl in den Moment auch.
Diese Autos werden rausgegeben, weil jeder Kunde ein echter Kunde sein kann und es zum Berufsrisiko gehört, dass er nach der Probefahrt aussteigt und das Auto nicht nimmt. Ich habe damals auch den VW Passat getestet und nicht gekauft, das war nicht der Rede wert.
Bei Neuwagen kann es jedoch auch sein, dass eine Gebühr verlangt wird, die aber beim Kauf dieses oder eines anderen Autos in der Firma zurückerstattet wird. Das hat den Zweck, Probefahrt-Touristen bzw. "Poser" zu gängeln. Ein Bekannter von mir (Peugeotverkäufer) berichtete mir vor geraumer Zeit mal über solche "Poser", die bei Peugeot im Frühjahr/Sommer gern die hippen Cabrios oder den RCZ ausleihen, um damit vor der Eisdiele vorzufahren.
Nun testet er das echte Interesse eines Kunden damit, ob eine Probefahrt gegen eine beim Autokauf verrechnete Schutzgebühr oder in Begleitung des Verkäufers - also ihm selber - auch in Ordnung wäre. Und dann, so sagte er mir, hätten diese Poser "auf einmal" keine Böcke mehr und würden versuchen sich rauszureden.
Aber sind Probefahrten nicht eigentlich 30 Minuten lang? Wieso geben die ein Auto über ein ganzes Wochenende heraus?
Trotzdem kann so ein Kurztrip Ärger geben. Ich habe mal erlebt, wie jemand einen Opel Omega Kombi mit zehn Kilometern (!) auf dem Tacho zur Probe bekam. Der Händler ging davon aus, dass der Interessent ein bisschen in der Gegend rumfährt und vielleicht 100 Kilometer zusammen kommen. Montags bekam der Opel-Händler das neue Auto mit 1000 Kilometern wieder. Das gab Ärger und der Interessent musste Wertausgleich zahlen, weil der Omega nicht mehr als neuwertig verkauft werden konnte und das natürlich für weniger Geld.
Eigentlich ist so was genau genommen Betrug oder zumindest dreist. Man macht es nicht und würde es selber auch nicht wollen, wenn man Autohändler wäre.
Das ist Sache des Händlers. Es kommt immer drauf an. Ich habe damals bei Mercedes auch die Erfahrung gemacht, dass ein Händler nur ein paar Runden um den Block zuließ und der andere sagte, fahren Sie einfach mal los und kommen Sie in ein paar Stunden wieder, über den Rest wird man sich einig.
dann soll sie mal ins Kleingedruckte schauen.
100 km sind meist frei. darüber hinaus zahlt sie pro km bis zu 2€ je nach Modell.
kann lustig werden...
Sie hat sich extra schick gemacht und ich habe noch gelacht, weil ich dachte, sie darf da jetzt sicherlich ihre Lohnabrechnungen oder ähnliches einreichen. Aber bis auf ihren Führerschein und Ausweis wollten die garnichts sehen. Ich konnte das wirklich kaum glauben.