Ist es normal stolz auf seine Wurzeln zu sein?
Meine Muttersprache ist persisch, mein Aussehen ist persisch, mein Vor und Nachname ist persisch, mein Land ist iran. Ich lass mich nicht assimilieren
Ich bin jedes Jahr in Iran 🇮🇷🇮🇷🇮🇷
bisschen dünn, nur auf die Herkunft stolz zu sein, findest du nicht?
Nö
7 Antworten
Wenn ein Mensch der Meinung ist, stolz auf seine Wurzeln sein zu können, dann finde ich das nicht falsch oder unnormal.
Die Frage ist, was du unter Assimilation genau verstehst, wie du diesen Begriff für dich persönlich auffasst.
Du beherrscht die deutsche Sprache, so scheint es zumindest. Das ist schon mal sehr gut. Dann wäre es auch ganz schön, wenn sich die Leute an die Gesetze des Landes halten, in dem sie leben. Dass sie zum Beispiel nicht die Gesetze ihrer Religion eher beachten als die Gesetze des Staates in dem sie gerade leben, falls es mal Konkurrenz zwischen den Vorschriften geben sollte.
Ein ganz krudes(!) und absurdes(!) Beispiel: Die Religion schreibt vor, an einer Verkehrsampel, die rot zeigt, nicht zu halten, sondern weiterzufahren. Wenn sich ein Mensch in so einem Fall an die Gesetze der Religion hält und nicht an die des Staates, fände ich das nicht so gut.
Es fragt sich, ob auch die deutschen Deutschen alle wirklich so absolut assimiliert sind. Ich denke, das kann sehr unterschiedlich sein, abhängig von der Lebensweise des Einzelnen und von der Definition.
Ja es ist völlig normal, einen positiven Nationalstolz zu haben.
Wer seine eigene Kultur, Herkunft und Geschichte liebt, ist durchaus völlig normal.
Was einige hier schreiben, ist mitunter unüberlegt.
Als es um die Fußbal WM ging, hatten sehr viele Autofahrer Deutschlandflaggen an den Autos, schminkten sich Fans mit den Farben der Flagge, erfreuten sich an der Leistung Fremder - den Spielern der Deutschen Nationalmannschaft . Sicher hat keiner gemeckert als die Schlagzeilen "Deutschland ist Weltmeister" zu lesen war, haben sich gefreut, waren stolz auf die "Mannschaft und haben aber selbst nichts geleistet.
Andererseits hat "der Deutsche" oft Probleme mit seiner eigenen Geschichtlichen Vergangenheit und kann einen Nationalstolz nicht ohne Denken an die NS Zeit äußern. Gut vorsichtig zu sein, aber man braucht sich nicht verleugnen.
Ich könnte noch mehr Beispiele benennen, belaß es aber dabei.
Ich lass mich nicht assimilieren
ist ein wenig übertrieben, das will keiner. Ich z.B. würde lediglich erwarten, das du dich an die Regeln in unserem Land hälst, aber deine eigene Kultur beibehälst. Ein Zusammenleben ist in gegenseitigen Respekt und Tolleranz sinnvoll.
Das ist leider so. Viele Mitbürger haben ein Gedankengut, das nicht das Meinige ist. Ich bin 1970-72 > 1 Jahr durch die Welt gezogen, habe viele Kulturen kennen lernen dürfen - war auch in Persien - und habe ein anderes Weltbild. Bin seit 64 Jahren Scout und fühle mich mit vielen Menschen auf der Welt verbunden.
Dir das Beste.
Teheran & Yazd(t)? Weiß nicht mehr die Schreibweise. War damals mit dem "Touring Bus" unterwegs.
Yazd ist die richtige Schreibweise
Warst Du auch in der kurdischen, Aserbaidschanischen und belutschischen Region im iran?
Es war sehr interessant, ich erlebte eine überwältigende Gastfreundschaft und habe mich sehr wohl gefühlt
Du musst ehrlich sagen, dass wir gastfreundlicher als deutsche sind
Ja und Nein. Das kann man nicht 100% vergleichen. Die Hintergründe in der Kultur sind unterschiedlich. Zumindest kann ich für mich sagen, dass ich immer herzlich aufgenommen wurde und das Gast vorzüglich behandelt worden bin. Es gab keine Berührungsängste oder negative Erfahrungen.
Ich war/bin aber auch ein kontaktfreudiger Mensch, der Kontakt abseits der Touristenwege gesucht hatte und sucht. Ich kann mich auf mir fremde Kulturen Vorurteilsfrei einlassen.
Realtalk zu 100% auch sonst haben auch die deutschen einen ausgeprägten Nationalstolz. Wenn wir Ausländer einen Nationalstolz haben, dann kommen von deutsche aber abwertende Kommentare. Ambivalent
Dein Nationalstolz wird hier nicht kritisiert, weil du einen Migrationshintergrund hast und stolz auf deine Wurzeln bzw auf das Herkunftsland deiner Eltern bist, sondern weil du stolz auf eine Landeskultur/-geschichte bist, zu der du nichts beigetragen hast: Stolz erfordert m. E. eine eigene Leistung, die sich klar zurechnen lässt.
Dieses Verständnis von Nationalstolz, das sich darin äußert, sich die kulturellen Leistungen/Verdienste der Altvorderen ans eigene Revers zu heften, sehe ich auch bei meinen eigenen Landsleuten kritisch.
Wenn du hier, in Deutschland, geboren bist, dann ist der Iran wohl eher das Herkunftsland deiner Eltern, auch wenn du die iranische Staatsangehörigkeit hast.
Das nimmt dir doch auch niemand, es geht lediglich darum, dass du nicht stolz auf etwas sein solltest, wozu du keinen Beitrag geleistet hast, z. B. deine Nationalität: meinetwegen liebe den Iran bzw. sei glücklich/dankbar Iraner zu sein und empfinde Respekt/Achtung/Bewunderung/Wertschätzung für die Kultur/Geschichte des Irans.
Ich würde für das Iranische Volk und Iran jederzeit sterben
Damit ist weder dir noch dem Iran gedient - etwas weniger Pathos, bitte!
Ich hoffe sehr für dich, dass du andere Lebensgründe findest und dass du nie in die Situation kommst, für irgendein Land der Welt sterben zu müssen.
Ich denke, das zu erörtern, führt uns von deiner eigentlichen Frage zu weit weg. Und es ist mir immer ziemlich suspekt, wenn jemand, bequem auf seinem Sofa, in der sicheren Geborgenheit seiner vier Wände, sich heldenhaft für ein Land opfern will...
Ist es normal stolz auf seine Wurzeln zu sein?
Normal? Mitunter. Sinnvoll? Nein.
Stolz auf etwas zu sein, was letztendlich nur vom puren Zufall abhängt und ohne jede eigene Leistung zustande gekommen ist, ist sinnfrei.
Eben - man kann, sofern man nicht einen Eigenbeitrag geleistet hat, allenfalls Respekt, (Hoch-)achtung, Bewunderung, etc. für die Kultur seines Herkunftslandes empfinden und sich freuen/es wertschätzen/dankbar sein, dazuzugehören.
Freut mich. Ändert allerdings nichts an der fehlenden Sinnhaftigkeit.
Du bist doch auch stolz auf dein Land, Wurzeln etc
Du bist doch auch stolz auf dein Land, Wurzeln etc
Nein, bin ich nicht.
Stolz bin ich auf die Dinge, die ich geleistet habe - ich bin zwar glücklich darüber, in Deutschland zu leben, aber stolz? Nein.
Das ist so eine Sache bei den älteren Deutschen und deren Kindern. Bestimmte Leute, die zwischen 1933 und 1945 die Verantwortung trugen, machen es uns nicht leicht uneingeschränkt stolz zu sein.
Außerdem habt ihr eine viel ältere Kultur bzw. euer Staat ist auch viel älter, wenn ich nicht irre. Als Alexander der Große gegen euch Krieg führte, sah es in Germanien noch sehr bieder aus.
Du hast also leicht Reden, stolz auf Persien zu sein.
Ja, wir sind viel älter als ihr und unser Land ist viel älter. Wir haben gegen Alexander der Große verheerende Kriege geführt und auch einige Niederlagen eingesteckt
Auf jeden fall ist es nicht unnormal. Ist doch auch eine schöne Sprache usw 😊
Es ist wohl leider nicht "unnormal". Aber es ist töricht.
Es ist schlicht albern, stolz auf etwas zu sein, was man aus reinem Zufall nun mal geworden ist.
Stolz kann man einzig auf eigene LEISTUNG sein. Nicht auf Geschenke.
Was ist das denn für ein Unsinn. Natürlich kann man stolz auf seine Herkunft sein...
Nein - es ist purer Zufall, an dem du absolut keinen Verdienst hast.
"Wer seine eigene Kultur, Herkunft und Geschichte liebt, ist durchaus völlig normal.
Was einige hier schreiben, ist mitunter unüberlegt.
Als es um die Fußbal WM ging, hatten sehr viele Autofahrer Deutschlandflaggen an den Autos, schminkten sich Fans mit den Farben der Flagge, erfreuten sich an der Leistung Fremder - den Spielern der Deutschen Nationalmannschaft . Sicher hat keiner gemeckert als die Schlagzeilen "Deutschland ist Weltmeister" zu lesen war, haben sich gefreut, waren stolz auf die "Mannschaft und haben aber selbst nichts geleistet."
Realtalk zu 100% auch sonst haben auch die deutschen einen ausgeprägten Nationalstolz. Wenn wir Ausländer einen Nationalstolz haben, dann kommen von deutsche aber abwertende Kommentare. Ambivalent