Ist es nicht einfach beim Online Schach zu betrügen?
(Text lesen nicht unbedingt notwendig)
Ich meine gerade bei Partien mit genügend Zeit kann man doch einfach im Hintergrund sich beste Züge anzeigen lassen.
Ich habe nie betrogen und werd es auch nicht, da für mich Schach auch irgendwas mit Ehre und Respekt vor dem Gegner zu tun hat und ich lieber ehrlich verliere (und trotzdem stolz sein kann wenn ich z.b gegen einen starken Gegner mich gut geschlagen habe), wie durch Betrug zu gewinnen. Ich hatte aber schon manchmal das Gefühl gegen Betrüger zu spielen.
Beispiel:
500 Punkte erster bei Turnier mit vielen 2000 Punkte Spielern
Manchmal bekomm ich nachträglich eine Nachricht, wo ich Punkte wegen (vom Gegner) gecheateten Partien bekomme
Kann man beim Schach leicht betrügen und was wird dagegen unternommen?
Ich stelle es mir schwer vor cheater von ehrlichen Spielern zu unterscheiden, da es ja auch gute Spieler gibt, die eventuell erst anfangen online zu spielen oder andere einfach mal eine Top Partie spielen.
9 Antworten
Es ist leicht im Online Schach zu betrügen, da du ja keine direkte kontroll instanz hast die das verhindert.
Allerdings heisst das nicht dass nichts dagegen unternommen wird. Konten die mit unehrlichem Spiel in verbindung gebracht werden werden in aller regel sehr schnell gesperrt - nur eben erst nach der betreffenden partie, und nicht währenddessen.
prinzipiell kann man die spielweise eines computers allerdings recht gut von menschlicher spielweise unterscheiden, und generell sind die anti-cheating vorkehrungen auf den großten schach-websiten auch ziemlich erfolgreich.
Ja. Aber cheating fliegt leicht auf. Ich habe da einige Erfahrung mit, da ich schon 114 Cheater enttarnt habe und nur 12 mal falsch lag. Mit einige Erfahrung kann man relativ leicht erkennen on jemand cheatet. Zusätzlich gibt es bestimmte Algorithmen die Computer entdecken können
Wenn man weiß, gegen wen man spielt, besorgt man sich einen Schachcomputer, gegen den der Gegner keine Chancen hat und füttert diesen mit den Zügen des Gegners. Gegebenenfalls auch noch einen zweiten Computer, der aber erwiesenermaßen anders spielt (andere Spielarten bevorzugt).
Theoretisch musst du ja nur eine zusätzliche Partie gegen einen Computer auf hoher Stufe offen haben, und dort die Züge deines Gegners machen und mit dem Zügen des Computers antworten.
Aber wie du schon sagtest, das hat was mit Respekt zu tun, dies nicht zu machen, ich verliere lieber 100 Spiele, als eines so zu "gewinnen"
Kann man beim Schach leicht betrügen und was wird dagegen unternommen?
Naja, ganz so einfach ist es nicht. Wie du bereits erkannt hast, fliegt so etwas bei Fernschach und online gespielten Partien relativ schnell auf – die Züge werden einfach bei einem Verdachtsfall mit einer KI wie Stockfish analysiert und die Genauigkeit der Züge überprüft; auch Spieler wie Magnus Carlsen kommen hier durchschnittlich nicht über 98 % Genauigkeit, Betrüger haben aber oft mehr, weil sie eben 1:1 den Vorschlägen einer KI folgen.
Was online ebenfalls leicht möglich ist, ist absichtlich zu verlieren, so sein Rating zu senken und schwächere Gegner zugeteilt zu bekommen. Das fliegt aber ebenfalls meist auf, weil es leicht zu erkennen ist, wenn ein Spieler immer bei jedem x-ten Spiel erstaunlich schlecht spielt, sonst aber extrem gut ist.
Bei Turnieren im echten Leben ist das Betrügen deutlich einfacher, aber es werden hier auch immer bessere Vorkehrungen getroffen, bspw. müssen Spieler elektronische Geräte abgeben, werden mit einem Metalldetektor abgescannt und dürfen auf Toilette nichts mitnehmen. Die Toiletten werden ebenfalls meist regelmäßig von den Schiedsrichtern überprüft um auszuschließen, dass dort mehrere Menschen gleichzeitig in einer Kabine sind oder Hinweise hinterlassen werden.
Eine Methode, die theoretisch im echten Leben noch möglich ist, ist die Kommunikation mittels Morsecode über ein Sextoy. Dagegen kann man leider nichts machen, die Spieler zu nötigen sich vor dem Turnier nackt auszuziehen wäre entwürdigend. Das ist aber auch nur eine Theorie, es gibt bisher niemanden, der wirklich so betrogen hat und erwischt wurde oder es zugab.
Hier nochmal ein kleines Video zu der Thematik:
https://www.youtube.com/watch?v=57uNgJyYUhA
Zum Schluss bleibt noch zu sagen: Gewinner betrügen nie, Betrüger gewinnen nie.
LG
Kommunikation mittels Morsecode über ein Sextoy. Dagegen kann man leider nichts machen
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werden mit einem Metalldetektor abgescannt
Das ist genau die Lösung dafür.
Man kann es zumindest damit versuchen – diese Dinger die man in der Hand hält sind aber bei weitem nicht so gut, wie bspw. die Detektoren am Flughafen. Beim Gericht kommt man z. B. oft mit Gürtel durch die Sicherheitskontrolle, am Flughafen würde der Detektor hingegen ausschlagen; ob man die Intensität hier einstellen kann oder ob manche Modelle einfach unzuverlässig sind kann ich aber nicht sagen, dafür kenne ich mich mit so etwas viel zu wenig aus :'D
Funktioniert das auch bei ein oder zwei Zügen Pro Spiel