Ist es eine Sünde, nicht glauben zu können?

9 Antworten

Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Freiwillig sein analytisches, rationales Denken zu unterdrücken, könnte man als Sünde verstehen.

Allerdings ist die Freiwilligkeit nur eine scheinbare, besonders wenn man schon als Kind indoktriniert wird.

Aber obwohl Nichtglaubenkönnen ebenfalls nicht mit Gewalt abtrainiert und Glauben nicht erzwungen werden kann,

Es geht nicht um „Nichtglaubenkönnen“, sondern um Nichtgaubenwollen“.


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 11:22

Also lieber nicht glauben?

sumpfbub  16.06.2025, 11:25
@Nobodyrotz

Glauben ist im Grunde immer die Vorstufe zum Wissen.

Man vermutet etwas, sucht, findet Erklärungen, kann die Erklärungen durch Versuche prüfen und wiederholen.

Ich glaube, ein LKW mit 40 Tonnen Last kann über die Brücke fahren, bei der ein Schild lediglich 20 Tonnen erlaubt. Solange ich es nicht ausprobiere, werde ich es nicht wissen.

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 11:25
@Nobodyrotz

Was das Minuszeichen in diesem Zusammenhang bedeutet, ist auch bedenklich.

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 11:26
@sumpfbub

Also ist Nichtausprobieren eine Todsünde?

sumpfbub  16.06.2025, 11:27
@Nobodyrotz

Nein. Sieh es als Ausdruck derer, die fanatisch glauben und keine Gegenargumente haben. Das ist nur der sinnlose Tritt an den Bordstein, über welchen man stolperte und an dem man sich rächen möchte.

sumpfbub  16.06.2025, 11:29
@Nobodyrotz

Sünden sind ein Konstrukt einer Religion. Folgst Du einer Religion, akzeptierst Du diese Begrifflichkeit. Für alle anderen ist das ein inhaltsloses Wort.

Shelborne  16.06.2025, 11:33
@sumpfbub

Religiöser Glaube hat nichts mit beweisbaren Vermutungen zu tun. Religiöser Glaube betrifft festgeschiebene Dogmen, die der Realität widersprechen. Die Last, die eine Brücke tragen kann, ist berechenbar und deshalb gibts dort Schilder, die Unwissende warnen.

sumpfbub  16.06.2025, 11:39
@Shelborne

Formuliere es doch so: Diese Dogmen sind bislang nicht bewiesen worden. Allerdings kann auch keiner die Falschheit beweisen. Zweifeln ist der goldene Mittelweg.

Shelborne  16.06.2025, 11:41
@sumpfbub

Nein, so formuliere ich es nicht. Die werden nie bewiesen werden, weil sie im krassen Widerspruch zu bekannten Realität stehen. Es gibt keinen goldenen Mittelweg.

Ist es eine Sünde, nicht glauben zu können?
Wir wissen, dass es z. B. Lernbehinderungen, Gedächtnisverlust, Fantasiemangel, Depressionen und viele andere Behinderungen gibt. Kein vernünftiger Mensch wird sagen, dass diese Behinderungen Verbrechen oder Sünden seien. Aber obwohl Nichtglauben ebenfalls nicht mit Gewalt abtrainiert und Glauben nicht erzwungen werden kann, behaupten Gläubige, Glaubensunfähigkeit sei eine schwere Sünde, die in die Hölle oder die Vernichtung führt. Nach dieser Logik müssten allerdings auch Leute mit Gedächtnisschwund Todsünder sein, weil sie sich nicht erinnern können. Denn aus dem gleichen Behinderungsgrund können Ungläubige nicht glauben. Leute, die nicht glauben können, sind ebenso wenig dafür schuldig, wie Leute, die ohne Beine geboren wurden, deshalb Sünde begangen haben. Und um Glauben zu beten, ist auch Unsinn, denn wer betet, der hat ja schon einen Glauben.

Nicht daran zu glauben, dass man Eltern hat, die auf einen aufpassen, wenn man in Schwierigkeiten ist und nicht daran zu glauben, dass man auf diese Hilfe zurückgreifen kann, ist nicht besonders klug, oder? – Wie dem auch sei, wer an seine Eltern glaubt, der wird auch den Kontakt mit ihnen nicht scheuen, oder doch? – Wenn du also sagst, man käme dafür in die Hölle, wenn man nicht glaubt, so stimmt es auch, denn wie kann man in den Himmel kommen, wenn man keinen Glauben an den Vater hat? Wer also nicht glaubt, der glaubt auch an nichts, denn der Glaube ist der Anfang von allem – ohne diesen geht nichts. In diesem Sinne.

Nein, das ist einfach Gottes Wille.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten
Ist es eine Sünde, nicht glauben zu können?

Nein.

Nach dieser Logik müssten allerdings auch Leute mit Gedächtnisschwund Todsünder sein, weil sie sich nicht erinnern können. Denn aus dem gleichen Behinderungsgrund können Ungläubige nicht glauben.

hier ein schönes Beispiel, wie sehr du mit deiner „These“ wohl nur wieder mal DEINE interpretierte Version hier gelten lassen willst:

https://www.biblegateway.com/passage/?search=Markus%209%3A14-29&version=NGU-DE

Ich glaube sie haben einen falschen Sündenbegriff. Gott ist das Prinzip der Liebe. Eine Zuwiderhandlung gegen das Prinzip der Liebe ist eine Sünde. Jeder Mensch tut das tagtäglich, ob bewusst oder unbewusst. Wenn ich körperlich eingeschränkt bin, dann heißt dass nicht, das ich nicht an mir arbeiten kann weniger zu sündigen. Ohne Sünde zu leben ist schlechterdings nicht möglich, ich bin also auf die Erlösungstat Christi angewiesen.


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 11:28

Und wer das nicht glauben k a n n, ist böse und verdammt?

Majordomus  16.06.2025, 11:32
@Nobodyrotz

Jemand der gegen die Liebe handelt verdammt sich selbst, nicht Gott tut das. Gott lässt jedem die Freiheit zu glauben was er für gut und richtig hält. Er gestaltet das Schicksal so, dass ein jeder die Folgen seines Handelns mehr oder weniger absehen lernt.

Wenn jemand böse ist, also beispielsweise einen Mord begeht, kommt er ins Gefängnis, das passiert auch ohne Gott ganz selbstverständlich. Ein jeder wird also mit den Folgen seines Handelns konfrontiert werden.

Majordomus  16.06.2025, 12:00
@Nobodyrotz

Jeder Mensch ist in der Lage etwas zu glauben oder etwas nicht zu glauben.

Glauben ist eine Willensentscheidung und die ist bei Gott frei.

Majordomus  16.06.2025, 13:40
@Nobodyrotz

Warum nicht? Glauben im Sinne von für möglich halten ist was anderes wie ein religiöser Glaube. Ich rede vom religiösen Glauben. Ich muss es wollen Dinge für möglich zu halten die ich nicht sehen oder erfassen kann. Glauben kommt nicht von allein, es ist ein Tätigkeitswort und für jede Tätigkeit bedarf es des Willens.