Ist ein Kind betreuen und den Haushalt erledigen zu viel Arbeit?

9 Antworten

Ich kann dir das bezogen auf deine Frage nicht genau beantworten. Vermute aber mal das häufig ein "Mussismus" dahinter steckt. ein Gefühl gewisse Dinge tun zu müssen, ohne einem echten Gefühl für die Notwendigkeit dafür.

Z.B. der Glaube jeden Tag saugen zu müssen. Muss man das? Wenn ja, warum? Warum nicht einfach lassen? Man hat ja die Wahl. Hat man keine Lust, kann man es auch lassen. Was soll passieren? Und warum glaubst du, das es passiert?

Seit ich gelernt habe, das man die Töpfe auch einfach über Nacht stehen lassen kann, ist Abwaschen nicht mehr das Problem.

Bonustip: Durch Achtsamkeitsübungen kann man besser lernen was wirklich wichtig ist.

verreisterNutzer  31.10.2021, 13:09

Das kommt aber nicht so gut, wen das Kind am Boden herumkriecht und man will nicht saugen oder das Kind die Mehlpackung umstößt und man saugt einfach nicht. Im 2.Fall hast Du dann das Mehl in der gesamten Wohnung und an allen Klamotten.

Töpfe unabgewaschen stehen zu lassen bedeutet eine Verlagerung der Arbeit. Wenn Du sie wieder benutzen möchtest, musst Du abwaschen und angetrocknet geht einiges schlechter sauber. Wenn dann noch die Katze auf deine Spüle springt, hast Du leicht mal "nächtliche Ruhestörung, dreckige Töpfe am Boden und Dreckstapser der Katze überall und morgens kriecht dein Kind wieder dazwischen umher.

Das alles nenne ich dann mal: "Mussismus"

Ich frage mich, ob deine Vorschläge wirklich entspannen...😉

1
Moped85  31.10.2021, 13:14
@verreisterNutzer

Es ist ja ein Unterschied ob man wirklich die Notwenidgkeit verinerlicht hat, weil man vllt. schonmal einen eingetrocknetetn Topf schrubben musste, oder man am nächsten Tag einfach die doppelte Menge abwaschen musste, oder ob einfach nur der Verstand sagt, das man das eben so macht.

Gewisse Dinge muss man erstmal erleben um sie zu verstehen und zu verinnerlichen.

Es gab mal vor einigen Jahren son "TV Experiment" Kinder sollten zuhause die Herrschafft übernhemen. Ich weiß nicht mehr ob die Eltern weg waren oder einfach taten was die Kinder auftrugen. Jendenfalls sah das Haus halt ein paar tage aus wie Sau. Klar. Doch nach einiger Zeit haben sie erkannt, das das so nicht geht und wurden ordentlicher. Ganz ohne Zwang.

0

Früher liefen Kinder eher so nebenbei. Da wurde für die Großfamilie gekocht, der gesamte Haushalt gemacht, Waschmaschine gab es noch gar nicht und nebenbei wurde gestrickt, gestopft, gehäkelt etc.

Heue sind viele Frauen schon mit einem Kind völlig überfordert. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sie meinen das Kind 24/7 bespaßen zu müssen. Staubsaugen wenn das Kind schläft? Gott bewahre! Es könnte ja wach werden.

Organisation hat man scheinbar irgendwie verlernt... Und diese Mütter sind da dreimal so gestresst wie unsere Großmütter damals.

Ich denke durchaus, dass man es schaffen kann einen Haushalt zu schmeißen mit einem 2 jährigen Kind. Die Wäsche wäscht sich nebenbei. Bügeln kann man Abends wenn das Kind schläft oder wenn es Mittags schläft. Kochen: eine Frage der Vorbereitung und des Speiseplans. Und da das Kind mit 2 sogar noch Gläschen bekommt, macht man sich es da wirklich einfach.

Vielleicht kann deine Frau nicht loslassen und meint permanent neben dem Kind stehen zu müssen, nichts machen zu können weil das Kind wach werden könnte (was im Grunde totaler Quatsch ist und oft auf hysterische Mütter zurück zu führen ist) und sie nicht in der Lage ist mal 15 Minuten nicht den Animateur zu geben.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Männer die null Einfühlungsvermögen haben. Die nicht erkennen, dass es auch für Mütter ein Leben neben Kind und Haushalt geben sollte.

Aber wer seinen Haushalt bereits vor dem Kind im Griff hatte, der sollte es auch mit Kind schaffen.

Oh ... okay...

Hast du dich mal darum gekümmert eine Woche lang, rund um die Uhr, genau darauf zu achten was deine Frau alles erledigt? Was so anfällt daheim?

Ich nehme an das du nur einen Teil dessen mitbekommst was man als SAHM (stay at home mom) so alles erlebt. Vor allem wenn der Nachwuchs noch klein ist.

Eines ist klar: Einen regulären Job, dem man ca 5 Tage pro Woche für jeweils bis zu 8 Stunden (plus Hinweg und Rückweg) widmet, kann man nicht 1 zu 1 vergleichen mit dem unbezahlten 24/7 Job des daheim bleibenden Elternteiles.

Denn die Person mit dem regulären 9to5 Job hat auch Urlaubszeiten, freie Tage, hat Feierabend. Doch das gilt nicht für die Person die sich rund um die Uhr daheim um den Nachwuchs und den Haushalt kümmert. Man ist in ständiger Rufbereitschaft, egal was man grade macht.

Und je nachdem wie der andere Partner drauf ist, muss man demjenigen möglicherweise hinterher räumen.

Deine derzeitige Sichtweise ist "unter Umständen" auch antrainiert worden durch das was du erlebt hast während du aufgewachsen bist. Okay. Aber jenes vermittelte Bild ist kein "Muss". Das ist kein Richtwert an dem sich alle Menschen, alle Paare orientieren müssen.

Du fragst recht provokant "Sind Frauen mtitlerweile so unfähig, oder sind Männer ... nicht einfühlsam genug".

"Die" Männer (nicht alle) sind da eher nicht einfühlsam genug.

Frag dich mal selbst: "Wenn ich daheim bin (weil ich grade noch nicht zur Arbeit muss/ weil ich Feierabend habe/ weil ich Urlaub habe oder einen freien Tag) was mache ICH?".

Räumst du deine eigene Schmutzwäsche weg oder schmeißt die Waschmaschine an weil dir auffällt das das erledigt werden muss? Bringst du selbständig den Müll raus, versorgst die Mülltonne? Kümmerst du dich selbständig um diverse Dinge im Haushalt die dir grade ins Auge fallen? Kümmerst du dich auch um euer Kind (baden, Essen zubereiten, füttern, Klamottenwechsel, trösten, beschäftigen, ins Bett bringen, vorlesen, etc)?

Oder beschränkt sich deine Tätigkeit daheim auf Einkaufen, Rechnungen bezahlen, mal hier mal da ein bisschen Papa spielen und Freizeit genießen? Ja, das ist provokant.... und auch so gewollt. Denn manchmal brauchts einen Augenöffner.

annacristina  31.10.2021, 13:24

Wunderbar kommentiert. Ich fühle mich als Hausfrau voll verstanden! Danke

0

Es gibt Kinder, die einem einen ganzen Tag fordern und beschäftigen können, so dass man zu rein gar nichts kommt. Wenn das Kind noch kleiner ist, kommt es auch noch nachts und die Mutter muss tagsüber, wenn das Kind mal schlafen sollte, auch Schlaf nachholen.

Probier am Wochenende einmal aus, wie das ist, damit du mitreden kannst. Schicke deine Frau weg, zu ihrerFamilie, da soll sie mal ein Wochenende verbringen und du machst alles zu Hause, was deine Frau auch macht.

Anders kannst du es nicht verstehen, da kann man noch so viel erklären wie man will, du musst es erleben!.

Hallo,

ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht so einfach ist, wie es von außen aussieht, den ganzen Tag mit einem Kleinkind zu Hause zu sein.

Es ist anstrengend, das Kind ständig im Auge zu haben, auf seine Bedürfnisse eingehen zu müssen, es zu versorgen (Essen, Windeln wechseln, Körperpflege), mit ihm zu spielen, es zu bespassen usw. UND gleichzeitig nebenher noch den gesamten Haushalt zu schmeißen. Es sind vor allem immer die gleichen Tätigkeiten, noch dazu bekommt man dafür keinerlei Anerkennung.

Trotzdem ist es zu schaffen. Ich war alleinerziehend und hatte NIE frei, nicht mal alle 14 Tage am WE, wenn normalerweise Umgang durch den Vater geschieht, da dieser nicht greifbar war. Auch keine Großeltern in der Nähe, also wirklich volles Programm inkl. Minijob!

Was mir heutzutage immer wieder auffällt: Junge Mütter sind viel zu oft am Handy!! Das ist ein wahnsinniger Zeitfresser, wenn wir alle mal ehrlich sind! Kein Wunder, wenn man dann nichts gebacken kriegt bzw. nicht das, was man eigentlich schaffen wollte.

Ich weiß nicht, ob es bei Deiner Frau genauso ist. Da würde ich einfach mal mit ihr sprechen und evtl. einen Zeitplan/Aufgabenliste anregen, welchen SIE erstellt und dann auch einhält.

Alles Gute!

Moped85  31.10.2021, 13:21
Junge Mütter sind viel zu oft am Handy!!

Ich habe in der Zahnarztpraxis auch mal eine Mutter erlebt die völlig überfordert schien. Das Kind hat übelst laut rumgetobt und das ganze Wartezimmer in beschlag genommen.

Die Mutter, mit dem Gesicht am Handy, sagte nur leise: "Jetzt hör doch auf." ... Jedenfalls so sinngemäß.

1