Ist die Klammer bei der Gitarre Pflicht und was bringt die?

10 Antworten

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Hallo,

wenn Du einen Kapodaster meinst, ist das praktisch, wenn Du die Gitarre als Begleitinstrument nutzt und nach Akkorden spielst.

Eine blöde Tonart für die Gitarre ist zum Beispiel Es-Dur, weil Du dafür praktisch nur Barré-Griffe brauchst.

Setzt Du nun den Kapo auf den 3. Bund, erhöht das die Stimmung der Gitarre um drei Halbtöne. Wenn Du jetzt einen C-Dur-Akkord spielst, klingt der wie Es-Dur. Du kannst also ein Stück in Es-Dur mit Kapo auf dem 3. Bund so spielen, als wäre es in C-Dur geschrieben, indem Du alle angegebenen Akkorde um eine kleine Terz tiefer versetzt.

So wird aus Es-Dur C-Dur und aus der Dominante B-Dur wird G-Dur.

Die Subdominante As-Dur wird zu F-Dur, das auch einfacher zu greifen ist.

Da sehr viele Liedbegleitungen nur aus Tonika, Subdominante und Dominante bestehen (damit kannst Du fast den ganzen Heino rauf und runter spielen) kannst Du mit ein paar gelernten Standardgriffen und mit Hilfe des Kapos auch schwierige Tonlagen bewältigen, die ansonsten auf der Gitarre einiges an Übung voraussetzen.

Natürlich solltest Du in der Lage sein, zu transponieren. Dabei hilft ein Quintenzirkel und ein wenig Anfängerwissen in der Harmonielehre.

Herzliche Grüße,

Willy

AmigoLove03 
Fragesteller
 22.05.2021, 11:31

wow danke

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Willy1729  22.05.2021, 11:36
@AmigoLove03

Der Kapodaster ist sogar etwas für klassische Gitarristen, die nach Noten spielen. In der Barockzeit gab es neben der Laute als wichtigstem Zupfinstrument auch die Barockgitarre, die höher klang als die heutigen Gitarren. Die Stücke, die für Barockgitarre geschrieben wurden, wurden dann oft für heutige Gitarren angepaßt, wodurch sie natürlich tiefer klingen als vom Komponisten gedacht. Mit dem Kapo kannst Du Deine Gitarre ganz einfach höher klingen lassen.

Ist auch für Anfänger nicht schlecht. Je höher die Bünde, desto näher liegen sie zusammen. Wenn es mal nötig wird, über fünf Bünde hinweg zu greifen, man also überstrecken muß, geht das in der 5. Lage einfacher als in der 1. Ist also gerade für Anfänger oder für Menschen mit kleinen Händen eine nette Alternative.

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Willy1729  23.05.2021, 13:15

Vielen Dank für den Stern.

Willy

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Hallo AnaninAmi03,

also zur Funktionsweise des Kapodasters wurde schon viel gesagt, ich wollte nur etwas zur Verwendung ergänzen: bestimmte Musikstile, z.B. Flamenco, erfordern den Kapodaster immer wieder. Und wenn du jemanden der z.B. singt begleitest wirst du ihn auch brauchen, um sich an den Sänger von der Tonhöhe her anzupassen. Plus du kannst mit dem Kapodaster rumexperimentieren, manche Songs, auch mit Fingerpicking, klingen mit Kapodaster (also wenn sie "höher" sind) besser als ohne ;)

LG

Hallo,

ich habe nachgeschaut: Laut §8 Abs. 2 Musikantengesetz ist das Mitführen eines für das jeweilige Instrument passenden Kapodasters bei der Zusammenkunft von zwei oder mehr Musikern verpflichtend. ;-)

Pflicht ist es sicher nicht; aber es ist ein sehr sinnvolles Werkzeug. Es gibt Gitarren da wird das Saitenwechseln ohne Kapodaster als dritte Hand belastend.

Ich habe in jedem Gitarrenkoffer ein für das jeweilige Instrument passendes Kapo und in der Kiste mit den lustigen Dingen, die man immer so braucht auch einfach nochmal eine Handvoll Kapos; weil der unvorbereitete Gitarrist von Welt ja immer kein Kapo dabei hat.

Sei nicht der Klischee-Gitarrist; hab ein Kapo am Start!

Ich spiele sehr selten mit Kapodaster. Aber ich habe einen für meine Gitarre. Denn ein oder zweimal im Jahr brauche ich ihn dann doch. Willy1729 hat gut beschrieben warum: es gibt so ein paar krumme Tonarten, die man damit elegant umschiffen kann.

Was meinst du mit Klammer?

Einen Kapodaster/ ein Capo? Das braucht man nicht. Erleichtert aber häufig das Spielen, vor allem bei Akkorden zur Begleitung und verändert den Ton zum Höheren, je näher am Korpus du ihn anbringst :)

Woher ich das weiß:Hobby
AmigoLove03 
Fragesteller
 22.05.2021, 11:21

Kann Ich damit Akkorde an meine Stimme anpassen oder so?

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EureHilfe6661  22.05.2021, 15:15
@AmigoLove03

Genau :) du kannst damit simple Akkorde an deine Stimmlage anpassen, ohne irgendwelche komplizierten Barre-Akkorde lernen zu müssen. So wird die Begleitung leichter und du kannst dich mehr auf das Singen konzentrieren

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