Ist der Sonntag in Deutschland und Österreich Ruhetag, nur weil Arbeitskräfte fehlen?

10 Antworten

Feiertage und freie Sonntage gab es schon immer. Allerdings lag es im Ermessen des Abeitgebers. So hatten z.B. Dienstboten nur jeden 2. Sonntag frei, damit jeden Sonntag auch ein Teil der Dienstboten anwesend war und auch sonntags die Herrschaften bedienen konnten. Mit der Industrieralisierung wurden die Forderungen nach gesetzlichen freien Tagen immer mehr. An gesetzliche Urlaubstage war noch nicht zu denken. Da Arbeitgeber ohnehin je nach Lust und Laune den AN an Sonn-und Feiertagen freigaben, hat man dann diese zu gesetzlichen Feiertagen gemacht und für einen Ausgleich an einem anderen freien Tag gesorgt für Menschen die eben Sonntags auch arbeiten müssen, wie z.B. Ärzte, Pflegepersonal. Einige Geschäfte wie z.B. die Tankstellen dürfen auch sonntags öffnen. Das wurde über das Ladenschlußgesetz geregelt.

Man besteht eben auf den Ruhetag

Das hat mit Arbeitkräftemangel nichts zu tun. Eher mit den Löhnen. Manche können sich das nicht leisten und man Befürchtet Wettbewerbsnachteile für die.

Außerdem soll man einen Ruhetag haben pro Woche. Das tut den Menschen gut. Sonntag sollst Du ruhen heißt es schon in der Bibel.

Seit 1.700 Jahren gibt es den Sonntag als Ruhetag.

Die Einführung hatte ursprünglich religiöse und politische Gründe. Heute steht das arbeitsfreie Wochenende zunehmend unter Druck. Vor 1.700 Jahren, am 3. Juli 321, erklärte der römische Kaiser Constantinus I. (Konstantin der Große) den Sonntag zum Ruhetag. Damit machte er den Christen ein Zugeständnis, denn in der Bibel hat Gott am siebten Tag auch seinen Ruhetag. Am 7. Tag sollst du ruhen ist schon ein Gebot im Alten Testament https://www.ekd.de/am-siebten-tage-sollst-du-ruhen-63304.htm

Daher war früher in fast allen christlichen Ländern der Sonntag ein freier Tag. Heute oft dem Kommerz geopfert.

In Deutschland gibt es eine besondere Empfindlichkeit gegenueber Sonntagsarbeit, die in den meisten anderen (auch christlichen) Laendern deutlich weniger stark ausgepraegt ist. Daraus sind dann besonders hohe gesetzliche Huerden bei Sonntagsarbeit sowie beim Ladenschluss entstanden.

Argumentiert wird immer gern damit, dass die armen Beschaeftigten im Einzelhandel davor geschuetzt werden sollen, von profitgeilen Unternehmern zur Sonntagsarbeit verpflichtet zu werden. Die Interessen der Arbeitnehmer, die gern sonntags arbeiten wuerden und dafuer an einem anderen Tag frei haetten (vielleicht auch gegen ein hoeheres Gehalt), bleiben dabei voellig unberuecksichtigt.

Frank6188  12.07.2022, 06:03

Sehr polemisch. Die meisten Beschäftigten müssen schon Samstag ziemlich lange ran, haben auch Familie, Freunde, Hobbys und Privatleben und sind froh wenigstens Sonntage meist frei zu haben. Gut das es diese Hürde gibt, welche zusätzlich kleine Geschäfte vor großen Warenhäusern schützt. Ein Euro kann nur einmal ausgegeben werden und die Kaufkraft verteilt sich nur und begünstigt große Läden, welche die Personaldecke besser strecken können.

3
isilang  12.07.2022, 14:18
@Frank6188

Die Anzahl der abhängig Beschäftigten, die ich kenne die gern sonntags arbeiten wollen , beläuft sich auf 0.

2

Steile These aber ich glaube nicht dass seit Jahrzehnten dauerhaft Arbeitskräfte fehlen.