Ist der Bachelor in BWL eigentlich schwer, wenn man nicht so gut in Mathe ist?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man sollte schon ein gewisses Mathe-Verständnis mitbringen, denn das Niveau ist an der Uni nochmal ein ganzes Stückchen höher als auf der Schule und der Stoff wird deutlich schneller durchgegangen.

Anderseist gibt es an den Unis aber auch immer mehr Hlfsangebote, also etwa Propädeutika (Vorbereitungskurse) und Tutorien. Außerdem organisieren die Studierenden mit Sicherheit auch selbstständige Lerngruppen, da der Großteil mit Sicherheit ein paar Problemchen im Bereich Mathe hat.

Die Frage ist also nicht unbedingt, wie gut deine Mathe-Noten in der Schule waren, sondern wie viel du bereit bist zu lernen und zu arbeiten, um dich an der Uni zu verbessern.

Zu BWL und Mathe kannst du auch mal hier schauen:

http://www.bwl24.net/blog/2009/04/29/wie-viel-mathematik-braucht-man-im-bwl-studium/

Was die späteren Berufsaussichten angeht, da ist natürlich ein mittelmäßiger Abschluss kein Vorteil. Dafür gibt es einfach zu viele BWL-Studenten.
Man kann auch ruhig versuchen, sich schon mit einem Bachelor zu
bewerben, aber ein Master verbessert natürlich die Einstellungschancen
erheblich.

Andererseits ist es aber immernoch recht schwer mit BWL arbeitslos zu werden, auch ohne Top-Noten. Du kannst dir dann vielleicht einfach nur nicht deine Lieblingsstelle raussuchen und erhälst kein Top-Gehalt. Aber das gilt auch eher für den Berufseinstieg. Mit zunehmender Berufserfahrung und weiterer Qualifizierung steigt natürlich auch der Verdienst.

Und um einmal eine Zahl zu nennen: Bei Berufseinstieg mit sehr mittelmäßigen Noten in einem kleineren Unternehmen kann man mit 1.500-2000€ Netto-Gehalt rechnen. Das bewegt sich aber immernoch (wenn auch nicht sehr deutlich) über dem Einstiegsgehalt nach einer Ausbildung etwa zum Bankkaufmann - und du hast bessere Aufstiegschancen und bist auf dem Arbeitsmarkt flexibler.

Es ist auf jeden Fall eine Hürde, wenn auch nicht unbedingt eine unüberwindbare, Statistik, Kurvendiskussion, Operations Research, Matrizen-Rechnung, das hat es teilweise schon in sich. Ich rede von der FH, Uni könnte nochmal härter sein. BWL ist halt sehr überlaufen, mit einer Ausbildung als Industriekaufmann und anschließender Übernahme hast du im Zweifel vll. bessere Karten als ein schlechter BWL-Absolvent.

Du solltest definitiv ein gewisses Grundverständnis der Mathematik mitbringen, bzw. gewillt sein dieses dir durch dementsprechende Hilfsleistungen (Eigenlernen, Vorkurse etc.) anzueignen. 

Aber du lernst an der Uni auch ganz anders, als in der Schule. Der subjektive Eindruck der Lehrer fällt weg (was nun auch für so manch schlechte Note sorgt) und deine eigene Motivation wird in den Mittelpunkt gestellt. Mit anderen Worten: Wenn du fleißig und lernbereit bist, evtl. Lerngruppen gründest und die Hilfsangebote annimmst bin ich der Überzeugung, dass die BWL-Mathe für jeden machbar ist. Auch wenn man Probleme in der Schule hatte. 

Ich habe nicht BWL studiert, hatte daher nur ein paar BWL-Vorlesungen. Da war in Sachen Mathe aber nicht viel los. Es wurde zwar viel gerechnet, aber das waren im wesentlichen Grundrechenarten plus ein paar Extras. Einfache Gleichungssysteme lösen war soweit ich mich erinnere das anspruchsvollste. Nichts mit Integrieren und dergleichen. Alle Rechenmethoden wurden in den Übungen erklärt, ansonsten gibt es ja Google, YouTube usw.

Also ganz ehrlich das was ich gesehen hatte sollte für jemanden, der "Nicht so gut in Mathe ist" machbar sein.

Ich weiß aber nicht ob es später schwerer wurde, meine Vorlesungen waren nur aus dem Bachelor Grundstudium, vielleicht wird es im Kernstudium bzw. Master schwieriger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interesse an Finanzen
Mightykey1900  08.08.2016, 08:26

Es wundert mich teilweise wie unterschiedlich die Mathe-Anteile in BWL-Modulen an Universitäten sein können. Wenn ich bedenke, dass wir noch Teile der höheren Mathemaik mitgemacht haben. 

Die Mathe-Anteile innerhalb der "normalen" Fächer (HR, Marketing etc.) waren durchaus annehmbar. Dennoch wurde sogar hier mehr als Grundrechenarten verlangt. Zumindest jedes Bestandteil der Kurvendiskussion war absolut im Schlaf zu können.

In meinen reinen Mathe-/Statistikmodulen ging es dafür aber schon ganz gut ab. Von Induktion-Beweisverfahren bis über Folgen/Reihen.. unbestimmte Integrale, etc. war alles mit dabei. Die Höhe war allerdings Statistik, welches bei uns sehr sehr anspruchsvoll war. Schätzungsmethoden (Bspw. Rho-Schätzung) gehen dann doch weit weit über Grundrechenarten herraus). 

Also würde ich mal sagen hast du Glück gehabt :D Aber dennoch wächst man auch da rein. Auch mit schlechteren Mathe-Leistungen in der Schule.

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fluffiknuffi2  08.08.2016, 19:29
@Mightykey1900

Vielleicht musst man als BWL-Student auch eine reine Mathe-Vorlesung besuchen? Das weiß ich nicht bzw. ich kam für mich nicht in Frage, da ich meine Informatik-Mathe-Vorlesungen besucht habe.

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