Ist das Strom vom Notstromaggregat gefährlich!?
Kann im Netz eingespeiste Hausgenerator einen Monteur ermorden, der während des Stromausfalls die Leitung repariert? Wird die Stärke eines Hausgenerators dafür hinreichend?
p.s. Im Internet steht es (besonders auf englischen Seiten) , dass ja. Aber wie kann ein Notstromaggregat mit 2.000 - 5.000 Watt jemanden überhaupt umbringen können?
Ergänzung: Danke liebe Leute für eure Antworten! Aber ich möchte eher herausfinden, warum so eine niedrige Leistungsfähigkeit, einem Menschen LEBENSGEFAHR darstellen kann?
12 Antworten
Selbstverständlich kann ein Notstromaggregat jemanden umbringen, wenn es eine ausreichend hohe Spannung produziert. Wenn es für Geräte vorgesehen ist, die normalerweise an der Steckdose betrieben werden, ist die Spannung genauso hoch wie die der Steckdose. Und dass diese lebensgefährlich ist, wirst Du ja wissen.
Nehmen wir an, Du schließt das Gerät einfach ans Hausnetz an. Ein Monteur will irgendwo an der Leitung arbeiten, und macht die Anlage natürlich spannungsfrei, indem er die Sicherung abschaltet. Wenn Du aber von der anderen Seite, also hinter der Sicherung, einspeist, ist die scheinbar spannungsfreie Installation eben nicht spannungsfrei. Insofern ist das sehr gefährlich.
Es gibt noch mehr zu beachten, wenn man den Generator direkt an die Hausinstallation anschließen will. Laß das bitte einen Fachmann machen.
Wieso sollte dieser Strom denn weniger gefährlich sein, als der Strom aus dem Versorgungsnetz?
Das Notstromaggregat stellt ebenfalls 230 V bereit, genau so wie die normalen Leitungen im Haus.
Gemäß Leistung P = U*I (Spannung*Strom), fließen bei 2000 Watt Leistungsaufnahme eines Verbrauchers schon 8,7 Ampere Strom. Dem menschlichen Reizleitungssystem des Herzens reichen schon 25 Milliampere (gem. Wikipedia: Stromunfall) um im falschen Moment (-> Vulnerable Phase) gefährliche Störungen zu verursachen.
Die Gefahr thermischer Schäden bei niedriger Spannung (dazu gehört auch noch 230V) ist zwar auf jeden Fall gegeben, aber im Vergleich zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen und Folgeverletzungen meist zu vernachlässigen.
Nicht nur ermorden, sondern auch noch gut durchbraten.
5000W sind einfach nicht niedrig...
Mit 5000W oder kurz 5kW, kann man ein schweres Motorrad mit Fahrer, trotz Luftwiderstand auf >150km/h beschleunigen.
Wenn dich diese 5kW, auch nur beim Anfahren, über den Haufen fahren, bist du sogar weniger platt, als wenn du diese 5kW komplett in deinem Körper, in der gleichen Zeit, als Heizleistung verbrätst.
Unabhängig davon reagiert jeder Muskel und damit auch der wichtigste, der Herzmuskel, besonders sensibel auf jeglichen Stromfluss, da auch die Reizweiterleitung zum Muskel teilweise mit kleinsten, körpereigenen Strömen funktioniert.
Das dich anfahrende Motorrad hätte also vergleichsweise keine Gummireifen sondern 2 scharfe Kreissägeblätter.
Mord ist die absichtliche Tötung eines Menschen aus niedrigen Motiven.
Ein tödlicher Stromunfall ist etwas völlig anderes!
Notstromaggregate als Hausgeneratoren sind auf die übliche Spannung unseres Versorgungsnetzes ausgelegt, auf 230 Volt Wechselspannung. Die Berührung mit beiden Potentialen von 230 V ist ausgesprochen lebensgefährlich, weil die Wechselspannung hier die Gefahrengrenze um das 3,5-fache übersteigt. Die Lebensgefahr beginnt bei Wechselspannung bei 60 Volt.
Mit der maximal verfügbaren Leistung des Aggregates (2.000 - 5.000 Watt) hat das praktisch gar nichts zu tun. Zur Erzeugung des tödlichen Herzstillstandes beim Unfallopfer werden kaum 5 Watt Leistung für einige hundertstel Sekunden auftreten. Mit dem besagten Aggregat ließen sich also rechnerisch locker 1000 Menschen gleichzeitig töten!
Es heißt "der Strom" und nicht "das Strom". Und wenn man sich nur ein kleinwenig im Netz informiert, findet man selbst heraus, dass bereits bei einem Strom von 0,05A das Herzkammerflimmern beginnt. Bei 0,05A hat man eine Leistung von 11,5W. Warum also ist wohl schon ein kleines Aggregat, das nur 1500W kann, gefährlich? Sind mal schlappe 130mal so viel.. aber egal!