Ist das Gehirn eines Menschen komplexer als das Universum? Wir sind Wesen, die leben und bestehen nur aus Materie und was ist die Materie? Ab wann „lebt“ man?

Üblicherweise definiert man Komplexität eines Systems über die Menge an Information, die man braucht, um das System vollständig zu definieren. Zunächst einmal würde man denken, das Gehirn ist im Universum enthalten, also müsse es ja weniger Information enthalten als dieses.

Auf den zweiten Blick ist die Situation etwas schwieriger. In der Quantentheorie gilt der Grundsatz, dass die Summe der Information aller Teilsysteme grösser sein kann als die Information des Gesamtsystems. Oft wird gesagt, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile. Aber in diesem Fall ist es umgekehrt, was noch verrückter ist: Das Ganze ist weniger als die Summe seiner Teile.

Nun könnte man das Vakuum definieren als ein System, das das Minimum an Information enthält. Wenn man das Vakuum in zwei Teile teilt, enthalten diese zwei Teile Information. Und zwar enthält jeder Teil die Information darüber, was dem anderen Teil fehlt. Dieser Satz hängt eng mit der Hawking-Strahlung zusammen. Bei dieser wird das Vakuum geteilt durch den Rand des schwarzen Loches.

Dies ist schwierig genug. Aber nun zu deiner Frage. In der Quantenphysik gibt es die vieldiskutierte Behauptung, die Dinge würden erst dadurch real, dass sie beobachtet würden. Ich habe in meinem Büchergestell mehr als 25 Bücher, die sich im Wesentlichen um diese Behauptung drehen. Sicher ist, dass sich die absoluten Experten überhaupt nicht einig sind, was an dieser Behauptung stimmt und was nicht.

Aber konsequent zuende gedacht würde dies heissen, dass das Gehirn eine Grenze ist, welche das Universum in zwei Teile teilt, nämlich einen äusseren und einen inneren. Man könnte sich dann vorstellen, dass das gesamte Universum keine Information Information enthält, sondern eine Überlagerung aller möglichen Zustände ist. Erst durch die Trennung von innerhalb und ausserhalb des Gehirns entsteht die Realität, die wir wahrnehmen. In deinem Gehirn wäre also die gesamte Information des Universums. Präziser: Deines Universums. Nur was in deinem Gehirn Spuren hinterlassen hat, ist real. Dein Universum enthält gleich viel andere Mensch hat allerding ein leicht davon verschiedenes Universum.

Das sind allerdings meine persönlichen Überlegungen dazu, die du kaum sonst wo hörst.

Ich vermute sehr, dass du bei der Frage an solche Bilder gedacht hast, wie sie z.B. auch da gezeigt wurden:

https://www.gutefrage.net/frage/sind-wir-ein-gedanke-gottes

Da sind Strukturen aus dem Inneren eines Gehirns und aus dem Bereich von Galaxienhaufen zu sehen, die einander auf den ersten Blick ähnlich sehen. Diese "Ähnlichkeit" ist allerdings sehr oberflächlich, da die Bilder auf total unterschiedlichen Größenskalen aufgenommen wurden (beides schwierig). Die eigentliche Komplexität von Gehirn bzw. Universum kann aufgrund solcher Bilder überhaupt nicht beurteilt oder gar verglichen werden.

Wie soll das Gehirn (also ein Bestandteil des Universums) komplexer sein als das gesamte Universum?

ab wann etwas lebt und was Intelligenz, Bewusstsein ist etc. das sind alles offene Fragen die man so pauschal und einfach nicht beantworten kann.

Das Gehirn eines Menschen gehört zum Universum.

Ab wann "lebt" man

Das kommt auf die Definition von "Leben" an.

Das Gehirn ist im kleinen, wie das Universum im Großen. Keines ist komplexer als das jeweils andere - die Dimensionen sind andere. Wobei man könnte auch argumentieren, dass das Hirn doch einfach gestrickt ist, als was es da draußen noch gibt. Man kann sowohl in die Größe, als auch ins Kleine ewig weit forschen. Was ist schon komplex? Wir werden dir diese Frage in 19249242 Jahren beantworten können, was komplexer war, aber nicht jetzt.