Ist das Canon EF 70-300 IS USM ein gutes Anfänger Wildlife Objektiv?

4 Antworten

Hallo

700€ Budget reicht für ein neues EF 70-300 IS USM II (Nano) wenn man noch eines findet (Lieferzeiten) oder ein gebrauchtes EF 70-300 L IS USM.

Das EF 70-300 IS USM hat nur einen Mikro USM Antrieb (mittelschnell und laut) und kann deswegen auch kein FTM. Der IS hatte zum Anfang diverse Bugs (zb der Hochkant Bug) und bringt nur um 2 Lichtwerte Stabilsierungsgewinn.

Für viele war die Optik ein Rückschritt zum EF 75-300 IS USM Vorgänger, aber es wurde für Kamerasensoren optimiert und kann Panning mit IS.

Canon wollte damals unbedingt in der 70-300 Klasse alles vom Kit Mülleimer bis zum Profizoom anbieten als war die Rangfolge;

EF 75-300 > Mülleimer

EF 75-300 USM > Unterklasse

EF 70-300 IS USM > Mittelklasse

EF 70-300 DO IS USM > Oberklasse

EF 70-300 L IS USM > Profiklasse

Das 70-300 DO IS USM hatte denn "schnellsten" Autofocus und denn besten IS, ist aber als Fresnellinsenoptik nicht für Jedermann bzw kann bei Steulicht/Gegenlicht tükisch werden

Um 2010 kam das Tamron 70-300 VC USD und etwas später das Sigma 70-300 DG OS und haben sich zwischen Mittelkasse und Oberklasse plaziert. Aber Sigma hat nie eine Version des 70-300 APO mit OS und HSM gebaut. Canon hat die Produktion des 70-300 DO eingestellt und dort das neue 70-300 IS USM Nano plaziert und ist dabei knapp am Tamron vorbeigezogen.

Also man kann mit etwas Erfahrung mit dem 70-300 IS USM durchaus Wildlife Motive fotografieren zumindest wenn eine 1D, 5DIII oder 7D hinter der Optik ist.

Man kann auch ab 50€ gebraucht ein EF 100-300/4.5-5.6 USM kaufen das focusiert so zackig wie das L, fast unhörbar (Innenfocus) und das Farbsaumproblem über 200mm korregieren die Semi Pro DSLR bei JPEG OoC sauber weg. Stabi ist bei Wildlife "nice to have" aber nicht nötig.

Ganz unabhängig von der Qualität. 300mm an einer APS-C sind das absolute Minimum für Wildlife. Damit meine ich aber auch Wildlife und keine Vögel oder Säuger im Park oder Siedlung, die nicht ganz so scheu sind. Bei der Brennweite wird dir aber auch einiges entgehen an Motiven. Ansonsten nimmt eigentlich jeder Wildlifefotograf (Vögel - besonders Singvögel, Säuger etc.) deutlich mehr Brennweite. Das Doppelte wäre schon ganz gut, aber ist eben nicht drin bei dem Preis.

Vergiss die "Scherbe"

Für das gleiche Geld bekommst Du auch das Tamron SP AF 70-300mm f/4-5,6 Di VC USD

Signifikant sind vor allem die Werte der Auflösung.

Was Du unter Wildlife verstehst weiß ich nicht... Bei vollem Zoom und einer maximalen Offenblende 1:5.6 solltest Du bei beiden nicht erwarten, im dunlken Wald auf die Pirsch nach flinkem Wild gehen zu können. Ein stilles Eichhörnchen an einem trüben Herbsttag mag ja noch bei einer 1/200 Sekunde drin sein:

Bild zum Beitrag

Aber wenn das Getier "fliegt" braucht es 1/4000 s und viel Licht:

Bild zum Beitrag

Ich fotografiere schon seit Jahren mit dem Tamron und kann absolut nicht klagen. (Ein Canon L-Objektiv wär zwar von den inneren Werten um einiges besser). Allerdings Ist es auch "etwas" schwerer und damit unhandlicher für "Schüsse" aus der Hüfte.

In der unter 500€-Liga ist das Tamron SP AF 70-300mm f/4-5,6 Di VC USD ein sehr gutes Tele-Zoom

Aber Aufpassen! Es gibt auch das Tamron AF 70-300mm 4-5,6 Di LD ! Das kostet nur um die 100 € und ist nicht stabilisier... nicht kaufen!

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