Ist bei Verlängerung eines Arbeitsvertrages nach Krankheitsvertretung nur ein unbefristeter Vertrag möglich?
Liebe Community,
ich arbeite als Betreuungskraft in einem Altenheim und habe im Januar einen weiteren befristeten Vertrag bekommen - genau wie meine Kolleginnen.
Allerdings gibt es eine Kollegin, deren befristeter Vertrag im April ausläuft (sie hat am 01.05.19 angefangen) und die als Krankheitsvertretung eingestellt worden ist.
Gestern nun teilte sie uns mit, dass sie sich total freue. Sie habe von unserer Vorgesetzten erfahren, dass sie einen unbefristeten Vertrag bekommt. Da sie als Krankheitsvertretung eingestellt wurde, ist keine weitere Befristung möglich und somit bekommt sie einen unbefristeten Vertrag.
Ich glaube, wir anderen finden das zu recht nicht gut, wenn man sich genauso anstrengt und das Beschäftigungsverhältnis weiterhin unsicher bleibt.
Hat hier jemand Erfahrung damit?
Stimmt es wirklich, dass man nach Krankheitsvertretung gleich eine Entfristung angeboten bekommen muss?
Liebe Grüße
5 Antworten
Mit der betreffenden Kollegin koennte jetzt nur dann ein neuer befristeter Vertrag geschlossen werden, wenn es dafuer einen anerkannten Sachgrund gibt (z.B. eine erneute Vertretung). Eine Befristung ohne Sachgrund waere hingegen nicht zulaessig. Eine solche darf nur wirksam vereinbart werden, wenn es vorher kein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhaeltnis beim gleichen Arbeitgeber gegeben hat.
Bei euch duerfte es anders sein, weil ihr bereits befristete Vertraege ohne Sachgrund haben duerftet und es sich dann nicht um neue Vertrage sondern um Verlaengerungen der bereits bestehenden befristeten Arbeitsverhaeltnisse handeln wuerde. Das ist bis zu 3 x und einer Gesamtdauer von insgesamt hoechstens 2 Jahren zulaessig (in bestimmten Sonderfaellen 4 oder auch 5 Jahren).
Aber warum seid ihr neidisch auf die Kollegin? Ist doch schoen, dass sie nun einen unbefristeten Vertrag hat. Anscheinend hat sie ihre Arbeit gut gemacht. Macht es auch so, dann habt ihr vielleicht ebenfalls eine Chance auf unbefristete Vertraege.
auch eure Verträge können nicht immer wieder nur befristet sein, maximal 2x außer es liegt ein sachfremd vor.
warum freut man sich nicht, dass man Unterstützung bekommt, anstatt erstmal negativ zu denken?
Ihr mögt das ungerecht empfinden, jedoch kennen wir eure vertraglichen Regelungen nicht. Und es kann sein, dass ihr ebenso solch ein Angebot bekommt.
Naja, nicht unbedingt.
Es kommt darauf an, ob eine Befristung "mit Sachgrund" vorliegt oder eine mit "ohne Sachgrund".
Siehe dazu §14 TzBfG
Lese ich da einen gewissen Neidfaktor raus??? In 1. Linie ist es Sache des Arbeitgebers wen er wann wie einstellt, solange er die gesetzlichen Regeln einhält. Was sagt denn euer Personal- oder Betriebsrat dazu???
Da gönnt Einer dem Andern nichts...unabhängig davon, ob ihr das gut findet, bekommt sie einen unbefristeten Vertrag angeboten, sie freut sich zurecht. Wollt ihr dagegen etwa was unternehmen, falls die Gesetzeslage anders ist, damit ihr euch dann besser fühlt?
Armes Deutschland....
Wir freuen uns nicht, weil nur diese eine Kollegin schon nach einem Jahr einen unbefristeten Vertrag bekommen hat. Alle anderen haben nach wie vor ein unsicheres Arbeitsverhältnis.
Wir finden das alle ungerecht.