Ist Architekt sein wirklich so schlimm?

5 Antworten

sagen die mir, dass Architekt ein echt hartes Brot ist, lange Arbeitszeiten (10+ Stunden am Tag), schlechte oder sehr unregelmäßige Bezahlung, keine Perspektive für Familie (Work-Life-Balance = 0), etc.

Kann ich aus meiner Sicht (als Angestellter in einem nicht ganz so kleinen Büro) eher nicht bestätigen. Habe mehr oder weniger geregelte Arbeitszeiten, wobei wir uns die Zeit relativ frei einteilen können. Ja, es gibt auch stressige Phasen und man macht auch schonmal Überstunden, wenn man irgendwas zu einem Termin fertigbekommen muss, die kann man dann zu anderen Zeiten auch wieder ausgleichen.

Bezahlung kommt pünktlich und ist ok. Mag sein, dass man in anderen Berufen mehr verdient, bin aber zufrieden, da ich die Vielseitigkeit des Berufs und die Mitarbeit an interessanten Projekten zu schätzen weiß.

Es kommt aber natürlich auf die jeweilige Situation an. Als selbständiger Einzelkämpfer oder Inhaber eines kleinen Büros sieht das mit den Arbeitszeiten sicher anders aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Anitsuaf 
Fragesteller
 03.08.2021, 16:16

Vielen Dank! Weißt du zufällig, ob es hier auch Unterschiede zwischen (Groß-)Stadt und Land gibt? Also in größeren Städten eher die oben beschriebenen Probleme als in kleineren Städten?

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Das kommt sehr darauf an, so man letztlich landet. Meine Cousine hatte (jetzt Mutter) einen "ganz normalen" Arbeitstag und eine annehmbare Bezahlung. Dafür noch ein paar Jahre im Ausland (Asien) gearbeitet, auch sehr angenehm, meinte sie.

Ein Bekannter arbeitet bei der Post als Architekt - der weiß gar nicht nicht, wie man "überarbeitet" schreibt. Und Überstunden kennt der nur vom Hörensagen.

Und die Architektin, die unser Haus geplant hat (Fertighaus), war auch nicht wirklich im Stress. Und der Aufwand hielt sich für die Kosten (also ihre Bezahlung) sehr in Grenzen.

Stress hat man nur dann, wenn man sich selber Stress macht!

Derzeit herrscht ein Bauboom, dennoch mache ich mir keinen Stress. Wem` s bei mir zu lange dauert, soll irgendwo anders hingehen wo es schneller geht. So einfach ist das.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Anitsuaf 
Fragesteller
 03.08.2021, 16:12

Hallo und vielen Dank! Darf ich fragen, ob du dann auch als Architekt*in tätig bist? Es steht "Berufserfahrung", also gehe ich mal davon aus?

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pharao1961  04.08.2021, 08:42
@Anitsuaf

Ich selbst bin Bautechniker ich habe aber auch einen Architekt der vorlageberechtigt ist. Ich verrichte aber die Arbeit mit Bauanträgen und Werkplänen.

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Hallo, immer wenn ich Menschen frage, die Architekt*innen kennen (also lerne die zufällig kennen, suche nicht bewusst nach diesen Menschen), sagen die mir, dass Architekt ein echt hartes Brot ist, lange Arbeitszeiten (10+ Stunden am Tag), schlechte oder sehr unregelmäßige Bezahlung, keine Perspektive für Familie (Work-Life-Balance = 0), etc.

Nun, das ist zusammengefasst genau das, was es ist. Daher sollte man selbst für den Beruf "brennen" so wie eigentlich für jeden Beruf den man ergreift - nur wer kann sich das schon vorstellen wie "bescheiden" ein Beruf doch sein kann....

All das bei dem Renommee dass der Beruf des Architekten doch genießt.

Anitsuaf 
Fragesteller
 01.08.2021, 10:40

Danke für deine Antwort! Darf ich fragen, ob du Architekt*in bist? oder in dem Bereich tätig oder viele Architekt*innen kennst? (Wenn dir das unangenehm ist, musst du das natürlciih nicht beantworten)

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Huflattich  01.08.2021, 10:42
@Anitsuaf

Ich habe Architektur studiert und als Innenarchitekt letztendlich mein Diplom gemacht. Erfahrungswerte also

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Anitsuaf 
Fragesteller
 03.08.2021, 16:11
@Huflattich

Danke! Ok, dann ist das ein Insider Bericht, vielen Dank dafür! Sieht es denn in der Innenarchitektur besser aus?

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War mal 6 Monate lang in nem Architekturbüro als Praktikantin. Die Voruteile von dir stimmen tatsächlich. Das Einstiegsgehalt ist nicht so dolle (im Schnitt 3,5K). Aber, wenns gut läuft, d.h. Projekte realisiert werden (z.B. Einkaufszentrum bauen), dann gibts fette Provisionen. Insgesamt muss man aber einen langen und steinigen Arbeitsweg hinlegen, um ein wohlhabendes Leben zu erreichen. Dann lieber IT oder BWL, wenns rein um die Kohle geht.

Anitsuaf 
Fragesteller
 03.08.2021, 16:15

Es scheint mir, dass es also v.a. in Architekturbüros (und je größer und renommierter, desto eher?) so zugeht.. habe auch gelesen, dass es Unterschiede gibt, in welchem Bereich die Architekten tätig sind, dass in öffentlichen Verwaltungen, in Häuser- und Wohnungsbau eher bessere/sicherere Bezahlungen möglich sind.. scheinbar ist es bei Büros, die v.a. Wettbewerbe machen, eher so stressig..?

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