Introvertiert wie komme ich besser im sozialen klar ,,total erschöpft“?
Gestern hab ich mich überwunden mit einigen Bekannten in eine Bar zu gehen. Anfangs hatte ich keinen Bock aber ich dachte mir ,,okay mach ich halt mal mit“.
Die Bar hatte einen außenberreich und irgendwie hat es sich ergeben, dass dann die Mädels bei mir saßen. Eine wollte dass ich mit ihr bisschen was trinke und war Flirty. Hat mich sogar gefragt ob ich später was vor habe.
Meinte dann ,,Zuhause entspannt meine Serie weiterschlauen“ worauf hin sie meinte dass ich meinen Zug eh nicht mehr schaffe und ich doch zu ihr kann. Dort sei es entspannt. (Worauf das hinaus läuft ist mir klar 😅)
Hab dann aber doch mein Ding gemacht und auf Whats App war sie dann Flirty. Jetzt einen Tag später fühle ich mich dadurch wider total ausgelaugt.
Sie ist zwar mein Typ aber ich hab das Gefühl sie enttäuscht zu haben oder halt eine gewisse Erwartungshaltung nicht erfüllt zu haben. Ich mag sowas garnicht auf Alkohol und co irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Brauche jetzt auch wieder 2 Tage voll Ruhe um mich emotional davon zu erholen.
Passt das zum introvertiert sein? Autismus ist auszuschließen. Hab da sowohl beim Psychologen nen Test gemacht als auch alleine und das trifft so Garnicht zu.
Es ist halt jedes Mal das gleiche. Diesmal war die Situation mit dem Mädel, beim letzten Mal war es was anderes. Immer kommt irgendwas was mich dann total auslaugt und ich fühl mich dann schuldig weil ich eine gewisse Erwartungshaltung nicht erfülle und meinem Prinzipien treu bin.
3 Antworten
Hallo Yakuzi!
Deine Erschöpfung kann ich nachvollziehen.
Es klingt für mich so, als wäre es für dich sehr schwer, Entscheidungen, die du triffst, als solche zu behandeln.
Wenn du du z.B. Nein sagst, dann wäre die Konsequenz daraus auch ein Nichttun, Nichtwollen, Nichtversuchen etc.
Stattdessen grübelst du, ob die Entscheidung richtig war.
So wirst du aber nie wirklich herausfinden, ob es passend oder unpassend war, die falsche oder die richtige Entscheidung.
Zudem kostet dich diesen Hängenbleiben unnötig so viel Kraft.
Ich würde trainieren, mich für etwas zu entscheiden und dann die Konsequenzen zu tragen, bis ich wüsste, dass es passend ist, oder für ein Nein zu entscheiden und ebenfalls solange dabei zu bleiben, bis es sich passend oder gar nicht passend anfühlt.
LG
gufrastella
Ich verstehe, was du meinst, obwohl es bei mir so ist, das ich so erschöpft bin, wenn ich mich längere Zeit über ‚verstelle‘, was heißt, das ich z.B. mich die ganze Zeit nett und aufmerksam verhalte, obwohl ich im Normalfall anders reagieren würde.
Vielleicht ist es bei dir genauso und du du ‚verstellst‘ die ein wenig in der Umgebung von anderen. Hierbei würde ich dir empfehlen, zu versuchen, lockerer zu werden. (Mir hat es geholfen, wenn ich in Gedanken ein bisschen Sarkastisch war bzw. Witze gemacht habe)
Was für eine Erwartungshaltung? Wieso sollte eine xbeliebige fremde Person eine Erwartung dir gegenüber haben? Das verstehe ich nicht.
Auch immer zu denken, andere erwarten ständig was von einem gibt mir persönlich das Gefühl, die Person mache sich dadurch wichtig. Zumindest kannte ich eine, die immer dachte, dass jeder Mensch ach so viel erwarten würde und sie keinen enttäuschen könne. Nein, so eine große Rolle hatte sie im Leben Anderer nie gespielt. Das ist alles nur in ihrem Kopf gewesen. Mehr war es anstrengend, für ihr Umfeld, dass sie sich dadurch immer hervorheben wollte, wie toll und relevant sie doch für alle wäre.
Ich verstehe total, dass du ausgelaugt bist nach diversen sozialen Interaktionen, vor allem, wenn du in einem Ort bist, wo viele Menschen mitunter sind, es vllt nicht so leise ist und du nicht in deiner "sicheren Zone" bist. Bin ich voll bei dir. Mich schlaucht das auch sehr - ja, bin auch introvertiert - und wenn ich mal ne Disco/Bar besucht hatte brauchte ich die nächsten Jahre auch keine mehr besuchen. Da war ich schon völlig mit bedient.
Auch, wenn das andere Geschlecht mir so zufällig übelst flirty entgegen kam war ich direkt in den Rückzugsmodus. Es war mir zu viel, es "erschlug" mich regelrecht. Damit konnte ich auch so gar nicht mit umgehen.
Mir hat es geholfen, solche Plätze und Situationen weitestgehend zu meiden und mich in Regionen zu begeben, bei denen ich eher auf ruhigere Persönlichkeiten, sprich auf andere Introvertierte stoße. Hobbys sind da ein guter Denkansatz. Bei mir hat es dann funktioniert. Meine Beziehung ist stabil und sehr gut und geht auch bald ins 6. Jahr rein. Ich bin zufrieden.
Aber bitte streich dir den Gedanken mit der "Erwartungshaltung". Kein Mensch erwartet irgendwas von dir und die, die es tun, sind sowieso die Falschen, denn von Menschen, die fremd sind bzw. die man gerade erst kennenlernt hat man einfach nichts zu erwarten. Punkt. Dir wird es auch viiiel besser gehen, wenn du das Mindset ablegst, anderen gerecht werden zu müssen und sie nicht zu "enttäuschen". Je lockerer und weniger verkopfter du bist, desto interessanter und anziehender bist du. Mach die Dinge so, wie es dir passt. Keine Frau sägt dich ab, weil du nicht direkt mit denen ins Bett gehst. Stehe zu deinen Entscheidungen und grüble nicht über bereits entschiedene Dinge. Das ist unnötig. Zu dem Zeitpunkt war es doch richtig. Dir war lieber nach einem entspannten Abschluss für dich alleine und nicht nach Sex. Ist doch vollkommen legitim.