Inkassounternehmen, dürfen die den alles?
Hallo, ich bin 62 Jahre und Erwerbsunfähigkeitsrentnerin. Ich habe vor 4 Jahren die EV beim Gerichtsvollzieher abgegeben weil ich leider meine Schulden nicht mehr bezahlen kann.
Meine Rente ist zu niedrig um sie zu Pfänden und ich habe auch nur noch ein P-Konto.
Meine Schulden würden an verschiedene Inkassos weitergegeben. Eines davon hat mich jetzt angeschrieben und kündigt mir jetzt einen Ortstermin mit einem ihrer Außendienstmitarbeiter an und die Kosten dafür in Höhe von fast 40,-€ muss ich tragen.
Auch wollen diese Auskunft über meine wirtschaftliche Situation, was ich nicht einsehe, da ich der Meinung bin das ich nicht jeden meine persönlichen Daten mitteilen möchte, da die ja auch beim Gerichtvollzieher schon hinterlegt sind.
Muss ich denen meine Daten offenlegen und auch diesen "Besuch" zulassen und bezahlen?
Es wäre wunderbar nur ernsthafte und qualifizierte Antworten zu bekommen.
Danke schon im vorraus.
7 Antworten
Unter Hausverbot versteht man das ausdrückliche Verbot des Betretens oder Verweilens in einer Wohnung, in Geschäftsräumen oder auf dem Grundstück eines anderen, der innerhalb dieses Bereiches über das Hausrecht verfügt.
PRAXISHINWEIS | Selbstverständlich kann der Schuldner einen Außendienstbesuch vorab oder bei der Kontaktaufnahme ablehnen.
Er kann z. B. nach einer schriftlichen Ankündigung auf sein Hausrecht verweisen und einen Hausbesuch verweigern.
Der Gläubiger muss dies respektieren und wird dann den teureren Weg gehen, seinen Anspruch gerichtlich titulieren zu lassen. In der Vollstreckung kann der Schuldner dem Hausbesuch des Gerichtsvollziehers dann nicht mehr widersprechen.
§ 123 StGB (Strafgesetzbuch) Hausfriedensbruch(1) Wer in die Wohnung, in die Geschäftsräume oder in das befriedete Besitztum eines anderen oder in abgeschlossene Räume, welche zum öffentlichen Dienst oder Verkehr bestimmt sind, widerrechtlich eindringt, oder wer, wenn er ohne Befugnis darin verweilt, auf die Aufforderung des Berechtigten sich nicht entfernt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt.
Ein BeispieltexteAn die Geschäftsführung
Hiermit erteile ich Ihnen für mein Grundstück in der Allestraße 47 in 30929 Bad Berg mit sofortiger Wirkung Hausverbot.
Sollten Sie das Grundstück (oder gar das Haus) noch einmal betreten und damit dem Verbot zu wider handeln, werde ich Sie unverzüglich wegen Hausfriedensbruch anzeigen.
Mit freundlichen Grüßen,
Frau Müller
______________________________________________________________________
HausverbotAn die Geschäftsführung der Zocker GmbH,
hiermit erteile ich der Zocker GmbH als Unternehmen, sowie jedem anderen, der im Namen der Zocker GmbH handelt mit sofortiger Wirkung ein Haus- und Gebäudeverbot bezogen auf sämtliche Wege die zu meiner Wohnung in der Schloss Allee 55 12345 Goldburg führen.
Sollten ich feststellen müssen, dass Sie dem Verbot zuwider das Gelände und/oder das Haus betreten, um mich zu behelligen, werde ich ohne weitere Vorankündigung Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gemäß § 123 StGB stellen.
Respektieren Sie bitte meine Rechte und akzeptieren die Pflichten, die der Gesetzgeber für private Dienstleister ohne jegliche Sonderrechte vorsieht.
Vielen Dank
_________________________________________________________________________
Fazit: Um sich diese Parasiten nachhaltig vom Hals zu halten, ist ein entschlossenes Auftreten unverzichtbar. Und das am besten von Anfang an.
Die Formulierungen kannst du dir leicht an deine Anforderungen anpassen.
Viel Erfolg!
derartige "Außendienstmitarbeiter" entpuppen sich i.d.R als Geldeintreiber light nach dem Erfolgsmodell von Moskau-Inkasso, das hier in Deutschland mit dem Sloagan wirbt: "Ihre Schuldner müssen kein Russisch können. Sie verstehen uns auch so."
Sie dürfen nicht alles und wenn sie zu forsch werden, einfach bei der Polizei Anzeige erstatten.
Ein Inkasso begeht Nötigung, wenn es mit entsprechenden breitschultrigen Leuten droht, mit Außendiensteinsätzen. Das ist vom BGH so bestätigt worden, wie du sicher als Experte dieses Themas weißt.
Das sind Straftaten wie Hausfriedensbruch, wenn sie sich nicht sofort auf Ansage entfernen oder trotz Verbot erscheinen.
Bezahlen muss solche Außendiensteinsätze auch niemand. Wenn ein Gläubiger meint, dass was zu holen ist, kann er einen Gerichtsvollzieher vorbei schicken. Das ist das legitime Mittel, alles andere nicht.
Moskau Inkasso und Co zocken eher den Gläubiger ab und nicht den Schuldner. Extremst geringe Erfolgsquote und trotzdem hohe Kosten für den Auftraggeber
Nein ! Musst Du nicht !
Solche Aussendienst Besuche werden meistens nur angekündigt und sind nicht ernsthaft geplant. Man will einen gewissen Druck aufbauen um zu Gelder zu kommen.
Nichts unterschreiben und keine Ratenzahlungsverträge abschließen !!
Wenn Du magst kannst Du diese vermeintlich geplanten Besuche untersagen.
Schriftlich ans iku :
" Betrifft Ihr Schreiben vom .... Ich untersage hiermit ausdrücklich die Kontaktaufnahme per Aussendienst und Telefon "
Aus Sicht des IKus macht es danach keinen Sinn diese Schiene zu fahren. Der iku Aussendienstler ist übrigens meistens auch nur ein Geringverdiener. Zumindest die die ich persönlich kenn sind immer knapp bei Kasse
Absolut Nein!
Inkassounternehmen versuchen mit allen Mitteln ihr Geld "einzutreiben". Vorallem unseriöse Inkassounternehmen, schicken z.b. Menschen vorbei die klingeln oder rufen selbst an. Das ist nicht legal.
Ich war vor einiger Zeit als ich mal Schulden hatte, damit beim Anwalt. Welcher mir mitteilte auf Inkassoanrufe und Besuche auf keinen Fall einzu gehen oder Anrufe der Inkassounternehmen anzunehmen.
Wenn die wirtschaftliche Auskünfte möchten, müssen sie das über die Vernögensauskunft über den Gerichtsvollzieher einholen. Da du deine schon VA abgegeben hast, gilt die eine Weile.
Manchmal ist es auch so, wenn Inkassounternehmen nicht erfolgreich pfänden über Kontopfändung oder über die Vermögensauskunft keine Erfolge erzielten, versuchen sie's auf jede Art und Weise weiter.
Inkassounternehmen haben kein Recht deine Wohnung zu betreten. Denen kannst du direkt die Türe vor der Nase zu hauen. Und die 40 Euro für so einen Termin dürften auch nicht rechtens sein.
Geh zu einem Anwalt. Ggf. mit Beratungsschein. Erstgespräche Beratungen gehen auch mit 15€ und bei manchen Gratis.
Hi, Volle Zustimmung ! Aber bei Telefoninkasso und Aussendienst muss der Schuldner dies ausdrücklich untersagen. Am besten nachweisbar schriftlich. Solange dies nicht gemacht wird rufen die Call Agents weiter an !
Inkassounternehmen haben genau die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Ich würde dem Termin einfach widersprechen. Und Daten muss man denen auch nicht offenlegen.
Einfach ist gut, einfach sagen ich habe schulden und die wollen zu mir kommen ihr geld abholen. Die können ihr auch moskau inkasso schicken. Da bezahlen alle.