Wie könnte eine Inhaltsangabe zur biblischen Geschichte von Belsazar aussehen?

Hier ist die Geschichte  - (Religion, Christentum, Bibel)

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1. Einleitung

- Autor

- Titel

- Textart (Kurzgeschichte, Novelle, Roman, ...)

- Wovon handelt der Text? (max. 1-2 Sätze)



2. Hauptteil

- Wer sind die Charaktere? [dier Personen]

- Wo/Wann spielt die Handlung?

- Systematische Zusammenfassung (Abschnittweise & Chronologisch)



3. Schluss

- Intention des Textes beschreiben [Absicht]

- Persönliche Stellungnahme (Was hat mir gefallen?/was nicht?) + Aussagen begründen





Folgende Bedingungen muss eine Inhaltsangabe erfüllen:


- Chronologisches Erzählen der Ereignisse [zeitliche Reihenfolge muß stimmen]

- Tempus Präsens [Gegenwart]

- Indirekte Rede verwenden! [Keine wörtliche REde mit ANFÜHRUNGSZEICHEN]

- Verzicht auf Details

- Inhaltsangabe in drei Absätze gliedern



Hooks  03.04.2016, 22:05

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Belsazar  1)

Die Mitternacht zog näher schon;

In stummer Ruh lag Babylon 2).

Nur oben in des Königs Schloss,

Da flackert's, da lärmt des Königs Tross.

Dort oben in dem Königssaal

Belsazar hielt sein Königsmahl.

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn

Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;

So klang es dem störrigen Könige recht.

Des Königs Wangen leuchten Glut;

Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;

Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

Und er brüstet sich frech, und lästert wild;

Der Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

Der König rief mit stolzem Blick;

Der Diener eilt und kehrt zurück.

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;

Das war aus dem Tempel Jehovahs 3) geraubt.

Und der König ergriff mit frevler Hand

Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund

Und rufet laut mit schäumendem Mund:

"Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn –

Ich bin der König von Babylon!"

Doch kaum das grause Wort verklang,

Dem König ward's heimlich im Busen bang.

Das gellende Lachen verstummte zumal;

Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! und sieh! an weißer Wand

Da kam's hervor wie Menschenhand;

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand

Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

Der König stieren Blicks da saß,

Mit schlotternden Knien und totenblass.

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut 4),

Und saß gar still, gab keinen Laut.

Die Magier kamen, doch keiner verstand

Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

Belsazar ward aber in selbiger Nacht

Von seinen Knechten umgebracht.

Heinrich Heine

(entstanden zw. 1815 u. 1821)


Erläuterungen, Worterklärungen, Entstehung

:

1)

Heines Ballade "Belsazar"

("Belsatzar") beruht auf einer Bibelstelle: Nach dem Alten Testament

(Buch Daniel, Kap. 5, V. 1−30) soll Belsazar (Bibel: "Belsazer") bis zum

Untergang des babylonischen Reiches (Eroberung durch die Perser 539 v.

Chr.) der König von Babylon gewesen sein. Sein Untergang wurde ihm durch

das Menetekel (geheimnisvolle orakelhafte Schrift an der Wand)

geweissagt.

Es finden sich die Schreibweisen "Belsazar", "Belsatzar" und "Belsazer".

2)

Babylon: untergegangene antike Kulturmetropole in Vorderasien, am Euphrat im heutigen Irak gelegen

3)

Jehovah: andere Version für "Jahve" ("JHWH"), den Namen des Gottes Israels

4)

kalt durchgraut: von kaltem Grauen erfüllt

 

(Anm. d. Hrg.)

1

Hallo CamaroGTR,

aus der Gute Nachricht Bibel habe ich Dir den kompletten Tatsachenbericht kopiert

1 König Belschazzar1 hatte die tausend mächtigsten Männer seines Reiches zu einem Gastmahl geladen. Er trank mit ihnen Wein, 2 und als er in Stimmung kam, befahl er, die goldenen und silbernen Gefäße herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezzar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte. Er wollte mit den geladenen Männern und seinen Frauen und Nebenfrauen daraus trinken.

3 Die geraubten Gefäße wurden gebracht und alle tranken daraus Wein. 4 Dabei priesen sie die Götter aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein.

5 Plötzlich wurde eine Hand sichtbar, die etwas auf die gekalkte Wand des Königspalastes schrieb. Es war genau an der Stelle, auf die das volle Licht des Leuchters fiel.

Als der König die schreibende Hand sah, 6 wurde er bleich und seine Gedanken erschreckten ihn so sehr, dass ihn alle Kraft verließ2 und seine Knie zitterten. 7 Er rief laut, man solle die Weisen Babylons, die Wahrsager, Magier und Sterndeuter holen. Als sie kamen, sagte er: »Wer die Schrift an der Wand lesen und erklären kann, was sie bedeutet, wird in Purpur gekleidet und bekommt eine goldene Ehrenkette um den Hals. Er wird der drittmächtigste Mann in meinem Reich!«

8 Alle Weisen des Königs traten vor, aber sie konnten das Geschriebene nicht lesen und erst recht nicht seinen Sinn deuten. 9 Da erschrak König Belschazzar noch mehr und er wurde noch bleicher. Auch die geladenen Männer waren ratlos.

10 Die Mutter des Königs3 hatte von draußen alles mitgehört, was der König und seine Gäste gesagt hatten. Sie kam herein und sagte zu ihrem Sohn: »Der König möge ewig leben! Du brauchst nicht zu erschrecken, du musst nicht so bleich werden! 11 Es gibt in deinem Reich einen Mann, der vom Geist der heiligen Götter4 erfüllt ist. Zur Zeit deines Vaters Nebukadnezzar zeigte sich, dass in ihm so viel Erleuchtung und Einsicht und Weisheit sind, wie sie sonst nur die Götter haben. Dein Vater machte ihn zum ersten seiner Ratgeber, der Weisen, Wahrsager, Magier und Sterndeuter.

12 Er heißt Daniel, dein Vater gab ihm den Namen Beltschazzar. Er ist ungewöhnlich klug und kann Träume deuten, Rätsel lösen und die geheimnisvollsten Dinge erklären. Lass ihn rufen! Er wird dir sagen, was die Schrift bedeutet.« 13 Sofort wurde Daniel herbeigeholt und der König sagte:

»Du bist also Daniel, einer von den Leuten, die mein Vater aus Juda hierher gebracht hat? 14 Ich habe gehört, dass du vom Geist der Götter erfüllt und mit ungewöhnlicher Weisheit und Einsicht begabt bist. 15 Ich habe meine Weisen und Wahrsager holen lassen, damit sie diese Schrift lesen und mir ihren Sinn deuten; aber sie können es nicht.

16 Über dich aber habe ich gehört, dass du die schwierigsten Fragen lösen und die verborgensten Geheimnisse enthüllen kannst. Wenn das wahr ist und du mir diese Schrift vorlesen und deuten kannst, wirst du in Purpur gekleidet und bekommst eine goldene Ehrenkette. Ich mache dich zum drittmächtigsten Mann in meinem Reich.«

17 Daniel antwortete dem König: »Deine Geschenke kannst du behalten oder einem anderen geben. Aber ich werde dir die Schrift vorlesen und dir sagen, was sie bedeutet.

18 Mein König, der höchste Gott hatte deinen Vater Nebukadnezzar zu einem mächtigen Herrscher gemacht und ihm Ehre und Ruhm gegeben. 19 Deshalb zitterten die Menschen aller Nationen, Völker und Sprachen vor ihm. Er konnte töten und am Leben lassen, wen er wollte. Er gewährte und entzog seine Gunst, ganz wie es ihm gefiel. 20 Als er aber stolz und hochmütig wurde, kam er um Thron und Herrscherwürde.5 21 Statt seines menschlichen Verstandes wurde ihm der Verstand eines Tieres gegeben und er wurde aus der Gemeinschaft der Menschen ausgestoßen. Er musste bei den Wildeseln leben und Gras fressen wie ein Rind. Er schlief unbedeckt im Freien, sodass er nass wurde vom Tau. Das dauerte so lange, bis er einsah: Der höchste Gott allein ist Herr über alle Menschen und er gibt die Herrschaft, wem er will.

22 Du aber, sein Sohn Belschazzar, hast dies alles gewusst und hast dich trotzdem nicht vor Überheblichkeit gehütet. 23 Du hast den höchsten Herrn herausgefordert und dir die heiligen Gefäße seines Tempels bringen lassen, du hast mit deinen führenden Männern, deinen Frauen und Nebenfrauen daraus Wein getrunken und die Götzen aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören können und auch keinen Verstand haben. Dem Gott aber, der dein Leben in der Hand hat und dein ganzes Schicksal bestimmt, hast du die Ehre verweigert.

24 Deshalb hat er diese Hand geschickt und die Schrift an die Wand schreiben lassen. 25 Was da geschrieben steht, lautet: ›Mene mene tekel u-parsin.‹ 26 Das bedeutet: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft – und ihr ein Ende gemacht. 27 Gewogen hat er dich – und dich zu leicht gefunden. 28 Zerteilt hat er dein Reich und es den Medern und Persern gegeben.«

29 Belschazzar befahl, Daniel in Purpur zu kleiden und ihm eine goldene Halskette umzulegen, und erklärte ihn zum drittmächtigsten Mann in seinem Reich. 30 Noch in derselben Nacht aber wurde Belschazzar, der König der Babylonier, umgebracht.

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Inhaltsangabe:

König B. feiert mit der Prominenz des Babilonischen Reiches ein protziges Gelage. Nach exzessivem Alkoholgenuss lässt B. goldene und silberne Gefäße holen, die bei der Eroberung Jerusalems aus Gottes Tempel geraubt worden waren.

Um Gott zu schmähen, trinkt man aus diesen, einst geheiligten Bechern. Als authentisch, wenn auch nicht direkt aus der Bibel, sehen viele die unheilvollen Worte aus der Ballade von Heine:

»Jehova! dir künd ich auf ewig Hohn - Ich bin der König von Babylon!«

Es zeigt sich an der weißgetünchten Wand eine Hand, die etwas zu schreiben begann. Jetzt wird es dem König und seinen Gästen unheimlich.

B. lässt seine Astologen, Weisen und Wahrsager kommen, die können die Schrift weder lesen noch deuten.

Die Verzweiflung des Königs und seiner Gäste ist auf ihrem Höhepunkt, als, auf einmal die Mutter des Königs den Weg zur Lösung bekanntmacht. Sie erinnert sich, dass der Vater von B. vor vielen Jahren wegen seiner Überheblichkeit von Jehova, dem Gott der unterworfenen Israeliten, mit Wahnsinn und Erniedrigung heimgesucht worden war, die ihm zuvor durch einen Traum angekündigt wurde. Diesen warnenden Traum konnte nur Daniel deuten. Daraufhin ernannte ihn Nebukadnezar, der Erobererkönig zu einem hohen Beamten.

Daniel, der schnell geholt wurde, erinnert B, daran, wie gering und unbedeutend sowohl Nebukadnezar, als auch B. gegenüber dem allmächtigen Gott seien. Um ihm das zu zeigen, habe ihm Jehova die schreibende Hand geschickt. Dann erläutert Daniel:

25 Was da geschrieben steht, lautet: ›Mene mene tekel u-parsin.‹ 26 Das bedeutet: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft – und ihr ein Ende gemacht. 27 Gewogen hat er dich – und dich zu leicht gefunden. 28 Zerteilt hat er dein Reich und es den Medern und Persern gegeben.«

Noch in derselben Nacht wurde Belschazzar umgebracht.

Grüße, kdd

Als Ergänzung zum Bibeltext hier ein Link zur Ballade Belsazar von Heinrich Heine:

http://www.handmann.phantasus.de/g_belsazar.html

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Und hier eine Anleitung, wie man Inhaltsangaben schreibt:

https://www.inhaltsangabe.de/schreiben/aufbau/

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Viel Erfolg!


Hooks  21.04.2016, 05:19

Ich habe mir die Stilmittel angesehen, sehr gute Auflistung. Zum Vorgehen einer Inhaltsangabe finde ich den RhetorikSturm besser, da knapper und übersichtlicher.

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