In meine Psychologin verliebt und in zwei Wochen ist Schluß?
Seit einem Jahr mache ich bei ihr eine kognitive Kurzzeit-Verhaltenstherapie. In zwei Wochen, da wird sie sich von mir auf nimmer Wiedersehen verabschieden. Die Therapie habe ich bei ihr gemacht - weil ich mich im Dezember 2017 hoffnungslos in sie verliebt habe. Sie glaubt, ich wäre geheilt - das Gegenteil ist der Fall (das hat sich in mir immer mehr verschlimmert). Therapie fortsetzten? Dafür sieht sie keinen Grund. Ob sie es weiß? Ich denke, sie hat meine unzähligen Andeutungen ausnahmslos alle ignoriert - und sich von ihrem Supervisor auf "keine Geschenke von ihm annehmen" anweisen lassen. Am Samstag wollte ich sie (erstmals) kurz in den Arm nehmen und ihr ein Frohes Neues Jahr wünschen ... ihre Antwort war: "auf keinem Fall" ist drei Schritte zurückgegangen und hat sich hingesetzt. Wie soll und wird das für mich weitergehen? Soll ich es ihr wenigstens zum Abschied sagen? ... ich liebe Umarmungen ... den Kurzfilm habe ich ihr zu Beginn der Theapiestunde auf dem Smartphone vorgespielt. LG, Olaf (ihr Schneemann)
5 Antworten
Du bist garantiert nicht der 1. der sich in seinen Therapeuten verliebt weil man von ihnen oft genau das bekommt was man so lange gebraucht hätte - ernst genommen zu werden und positive Aufmerksamkeit.
Es ist eine Auszeichnung und sehr professionell, dass sich deine Therapeutin aber in dem Fall von dir distanziert. Zu deutsch: vergiss es.
Also entweder du suchst dir einen anderen Therapeuten um das zu bearbeiten oder du kommst schlichtweg damit klar, dass du für sie Kunde bist und bleibst. Es ist ihre Aufgabe so "nett" zu sein zu dir wie sie ist. Aber keinesfalls sollten Therapeuten mit Patienten eine Beziehung eingehen. Es wäre schlichtweg falsch.
Du wirst sie abschreiben müssen. Du kannst es ihr sicher sagen, aber sie wird dir mitteilen, dass das nicht in Frage kommt.
Es war schon der falsche Ansatz von dir nur deswegen zu ihr zu gehen, weil du sich in sie verliebt hast. Deine Probleme löst das keinesfalls - im Gegenteil - hast du ja gemerkt.
Dann sag ihr das. Sie wird damit umzugehen wissen. Hilft eh nichts wenn du im Unklaren bleibst. Ich kann dir halt jetzt schon sagen, dass sie sich nicht darauf einlassen wird. Zum Glück.
Klar, dass das nicht leicht ist aber wie gesagt - es war schon eine ziemlich doofe Idee die Therapie wieder bei ihr zu machen. Ziemlich kontraproduktiv. Aber es lässt sich noch ins Positive umkehren, wenn du es ihr sagst.
Zur Info (für Dich) meine Therapeutin hat sich mir, als ich in eine meiner tiefsten Lebenskriesen geschlittert bin - meine alleinstehende Mutter hatte da einen leichten Schlaganfall und dann auch noch den Befund "Hirnmetastasen" bekommen, der sich zum Glück als Falschdiagnose herausstellte, als "Psychologin" und "Gesprächspartnerin" angeboten und mehrere Wochen (12) zur Seite gestanden. Sie hat mir in dieser Zeit unendlich geholfen - mir dabei geholfen, mich vollständig zu erholen. Geliebt habe ich sie von der ersten Minute und das waren Monate bevor ich die Therapie, die sie mir angeboten hat, begonnen hatte. Ich habe mich in meine Psychologin verliebt und wie aus ihr meine Therapeutin geworden ist? Ich habe ihr meine damaligen Symptome dargelegt und sie dachte, ich wäre ernsthaft krank. Ich bin ernsthaft krank - habe die Diagnosen "schizoaffektive" und "schizuide" Persönlichkeitsstörung. Diese einmalige Chance nicht anzunehmen und auf die Therapie zu verzichten? Es wäre für jeden normalen und gesunden Menschen eine Selbstverständlichkeit gewesen. Ich war 12 Monate "verliebt" - und in zwei Wochen, werde ich mich einfach von ihr verabschieden. Ich werde es ihr nicht sagen. Danke Dir und ich werd' schon darüber wegkommen. Zum Glück bin ich ja schon erwachsen und weiß mit meiner Trauer (oder sollte ich sagen: "Depression") umzugehen.
Therapeuten retten einem oft das Leben darum geht es hier doch nicht. Ich denke du solltest es ihr sagen. Einfach nur, um sicher zu sein alles getan zu haben um Klarheit in die Sache zu bringen. Das ist garantiert nicht einfach aber sicher der richtige Weg. Ansonsten fragst du dich womöglich in 10 Jahren noch "was wäre wenn" (zb die Internettussi damals nicht Recht gehabt hat) - was auch immer. Sags ihr. Ich bin 100% sicher es wird dich befreien - egal wie die Antwort ist. Therapeuten haben, im Gegensatz zu allen anderen, gelernt damit erwachsen und gut umzugehen - so dass keiner wirklich einen Nachteil dabei hat.
Such dir einen anderen Therapeuten womöglich wenn es dir schlecht geht und lass dir weiterhin helfen. Grade bei schizoiden Problemen stehst du sonst schnell an einer Wand wo es nicht weitergeht.
Viel Kraft.
Du hast noch Glück, dass deine Therapie zu Ende geht und du wirst dich damit anfinden müssen, dass sie sich nicht mit einlassen wird.
Sie würde dagegen verstossen, wenn sie sich als Therapeut mit ihrem "Patienten" einlässt und würde in einen Abhängigkeitskonflikt kommen und müsste dich an einen Kollegen weitergeben.
Ihre Antwort "auf keinem Fall" sollte dir doch schon die Antwort auf deine Fragen geben.
Am besten du behältst deine Gefühle für dich, denn schon Umarmungen würde die Distanz zwischen Therapeuten und Patienten überschreiten.
Ich hatte Glück, dass ich diesen tollen und absolut liebenswerten Menschen über 12 Monate an meiner Seite wissen durfte. Sie hat mich mal gefragt, warum ich ihr meine Geschenke machen würde (als sie sie noch annehmen durfte). Ich habe ihr geantwortet: "damit sie mich in guter Erinnerung behalten."
Ich habe ihr geantwortet: "Das wären die Versuche meiner beiden Archetypen "Anima" und "Animus" (meiner Seele) mit ihr in Kontakt zu treten." Ich habe ihr gesagt, dass die Liebe in meinen Augen ein Austausch dieser Archetypen sei und ich eine wahnsinnige Angst davor hätte, dass dies bei mir passieren könnte.
Sie erwiderte darauf: "dass sie da eine anderer Meinung hätte."
"verlieben" ... aus Sicht einer schizoiden Persönlichkeit: "Ich hatte Angst davor, mich in sie zu verlieben"
"Ich habe mich in sie verliebt" ... ich hatte 12 Monate Angst davor, mich in sie zu verlieben. "Verlieben", dass ist etwas für euch "normale" Menschen. Ich für meinen Teil, hatte mein ganzes Leben lang eine panische Angst davor, meine Archetypen diesem psychologischen Abenteuer zu opfern.
Meine liebe Therapeutin hat es akzeptiert und meinen beiden keine Chance gegeben. In zwei Wochen habe ich sie wieder da wo, sie hingehören.
Da wo sie frische Luft zum Atmen haben.
LG "Olaf, der Schneemann" (Youtube)
Ein Mensch, der den Sommer liebt.
Kurzzeit-Therapie ... das waren offiziell 2*12 Stunden
Meine liebe Therapeutin hat daraus über 52 Wochen gemacht bzw. für uns beide "gezaubert".
"Liebe" ... der Austausch von Archtypen - zu dem sie nicht bereit war.
Und zu dem ich niemals bereit sein werde.
@gutefrage: diesen Text schenke ich ihr zum Abschied! Vielen Dank und ... ich war in meinem ganzen Leben noch keine Sekunde verliebt.
Über diesen Clip? Da konnten wir beide herzhaft lachen.
LG, Olaf H. (Lebender_Traum)
Was stimmt nicht genau mit dir? Was macht man bei einer kognitiven Verhaltenstherapie?
Such dir nen anderen Therapeuten.
... oder Propheten. Ich werd's mal mit Gibran versuchen. LG
Wie es weitergehen soll? Erwachsen werden, dumme Aktionen sein lassen.
Niemals! "Erwachsen werden" ... die dümmste Aktion - die kein Mensch nötig hat.
"Stufen" von Hermann Hesse (mein Lieblingsgedicht)
Ich liebe dieses Gedicht, weil ich in ihm gewachsen bin. LG, ein Freigeist
Leicht gesagt. Ich hatte in den vergangenen zwölf Monaten nur Kontakt mit Ihr. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich in ein tiefes schwarzes Nichts falle und dann keinen mehr finde, der mich da herausholt. Vielleicht hätte es mir geholfen, wenn ich es ihr wenigstens einmal gesagt oder geschrieben hätte. Werd mir das überlegen. Danke Dir!