Wie sollte ich mich weiterhin in der Psychotherapie verhalten?
Hallo,
ich habe eine Depression und mache seit knapp einem halben Jahr eine Verhaltenstherapie in einer Gruppe und merke, dass ich manche Sachen einfach gar nicht oder nur nach sehr langer Zeit erzähle. Das liegt, wie mir nun klar geworden ist, vor allem daran, weil ich ganz oft das Gefühl habe, dass einfach gar keiner mich und meine Probleme versteht.
Und zweitens weiß ich gar nicht mal mehr so genau ob ich überhaupt weiterhin bei meiner Therapeutin in der Therapie bleiben sollte. Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, wie viel Sinn das Ganze hier überhaupt noch macht.
Denn schon mehrmals hat sie gemeint, dass sie mir keine Tipps geben will bezüglich Probleme in meinem Leben und ich verstehe ja sich, dass ich erstmal selbst versuchen soll eine Lösung dafür zu finden, aber was ist denn dagegen zu sagen, jemanden zumindest wenigstens auf den richtigen Weg für die Lösung des Problems zu bringen? Ist denn das nicht die Aufgabe von einem guten Psychotherapeuten? Also sie zumindest streitet es wehement ab.
Und außerdem kommt noch hinzu, dass sie sagt, dass ich einen Tipp zur Lösung eines Problems von ihr wahrscheinlich sowieso nicht annehmen würde und hat dann in Sekundenschnelle das Thema gewechselt. Das kam jetzt schon mehrmals vor. Und einmal habe ich sie drauf angesprochen und dann hat sie gemeint, dass sie sich nicht daran erinnern kann so etwas gesagt zu haben! obwohl sie es vor einer Minute erst noch gesagt hat und hat dann gemeint, sie dachte, nachdem sie mir einen Tipp gegeben hätte und es hätte damit nicht geklappt, ich würde mich hinterher bei ihr beschweren, dass sie mir diesen Tipp gegeben hatte. So ein Mensch bin ich aber überhaupt nicht und das habe ich ihr auch gesagt. Das hat mich wirklich sehr verletzt.Wobei sie und doch auch noch immer in der Therapie sagt, wir sollen andere nicht bewerten. Genau das hat sie allerdings knallhart in der Situation gemacht! sie hat sich auch hinterher dafür entschuldigt, aber ich fand es trotzdem nicht so doll. Klar, sie ist auch nur ein Mensch, aber trotzdem...
Und dann erzähle ich ihr beim letzten Treffen, dass ich Liebeskummer wegen eines Jungen habe, weil er in eine Andere verliebt ist, weswegen ich bei ihm schon so gewisse Vermutungen hatte, sie nimmt es als Beispiel dafür, wie man in Situationen evtl. auch zu viel reininterpretieren kann (das war allerdings bevor ich erzählt hatte, dass er tatsächlich eine Andere hat und es war geplant, über ein Beispiel zu sprechen, bei dem veranschaulicht wird wie man in eine Sache zu viel reininterpretieren kann) und als ich ihr dann erzähle, dass ich Liebeskummer habe, meint sie es würde sie überhaupt nicht interessieren!
Findet ihr, ein solches Verhalten ist angemessen für das einer Therapeutin. Ich denke definitiv einmal nicht. Und wie sollte ich mich weiterhin verhalten? Sie macht bald eine neue Praxis woanders auf und die Gruppe wird aufgelöst, sollte ich dort eurer Meinung weiterhin zu ihr hingehen? Ich bin doch stark im Zweifel.
6 Antworten
Ohje, da versucht wohl jemand, seine geballte Inkompetenz zu verschleiern. Bloß weg von der.
Übrigens, falls du nur Gruppentherapie machst - meine Gruppentherapeutin hat damals gesagt, sie nimmt mich nicht, wenn ich nicht auch noch begleitend eine Einzeltherapie habe, da in der Gruppe nicht für alles Platz ist bzw. die Gruppe nicht alles auffangen kann.
Du könntest die Literatur lesen die die Freude Sigmund Freud, C. G. Jung und Wilhelm Reich genutzt haben, wenn sie sich uneinig waren bei ihrer Arbeit in dem von ihnen gegründeten weltweit ersten psychologischen Institut, oder du liest einfach jede Menge andere moralisch und philosophisch wertvolle Literatur. Du wirst sehen das es dir damit bald seelisch viel besser gehen wird. Ein guter Anfang wäre "Der Fänger im Roggen" von Salinger, oder "Demian", oder "Das Glasperlenspiel" von Hesse.
Nach ein paar Jahren könntest du dann die Lieblingsliteratur der oben genannten Freunde lesen, die du womöglich in einer Biografie finden könntest. Ich nenne dir diese Titel absichtlich nicht.
Und ich finde es wirklich nett, dass du mir das empfiehlst, aber ich glaube von alleine komme ich aus der Depression nicht mehr raus, wenn es denn überhaupt geht...
Danke für diese Empfehlung, aber wieso bist du dir denn so sicher, dass sie nach 10 Jahren nur noch Geld verdienen wollen?
Psychologen wollen nach 10 Jahren Berufserfahrung in der Regel eigentlich nur noch Geld verdienen. Deshalb empfahl ich dir lieber in Eigeninitiative zu dir selbst zu finden, indem du schöne Gedanken anderer liest und dies als Inspiration nimmst die schönen Seiten deines Charakters und Persönlichkeit auszubilden.
Nein, vom Fach ist er sicherlich nicht, sonst würde er nicht diesen Unsinn schreiben. Wahrscheinlich hat er FReud, Jung, REich gelesen, nur mit einiger Sicherheit nicht viel davon verstanden. Freud hat einen "Fehler" Er schreibt ein wundervolles Deutsch - nicht umsonst hat er den Nobelpreis in Literatur bekommen. Man liest ihn und ist angetan, weil man irrtümlich annimmt, man würde ihn verstehen. Aber wenn man dann 300 Seiten gelesen hat, merkt man, dass man so gut wie nichts verstanden hat. Und JUng... wenn mein Prof, in klinischer Psychologie einen Prüfling auf 5 prüfen wollte, dann nahm er JUng.
"Und JUng... wenn mein Prof, in klinischer Psychologie einen Prüfling auf 5 prüfen wollte, dann nahm er JUng."
Das wundert mich nicht, das dein Prof keine Ahnung zu Jung hat, ist die Qualität der akademischen Forschung in Deutschland sowieso seit Jahren auf niedrigem Niveau - geht es ihr doch nicht um Qualität, sondern um Quantität, also möglichst viele Papers zu veröffentlichen, um sich weitere Forschungsgelder sichern zu können. Forschungsfelder, bei der eine einzelne Studie mehrere Jahre benötigt sind also am wenigsten finanziell vergütet und dementsprechend unpopulär.
https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-11-100.html
Ist denn das nicht die Aufgabe von einem guten Psychotherapeuten? Also sie zumindest streitet es wehement ab.
Was ist denn der richtige Weg? Es gibt für dich DEINEN richtigen Weg, so wie sie den ihren hat. Wenn sie dir aber einen Weg aufschwatzen wollte, den sie für den richtigen Weg hält aber du nicht, wäre das bevormundend. Du bist ja kein Kind mehr, das man an die Hand nimmt, ob es will oder nicht.
Und wenn deine Frage ist, was du tun sollst, so fragst du nach dem Weg anderer Leute. Der kann für dich aber falsch sein. Es kommt in der Therapie weniger darauf an, was du tun sollst, sondern es kommt darauf an, herauszufinden, was du tun willst. Und solange du dich nicht selbst in Lebensgefahr begibst, wird dich ein guter therapeut auch laufen lassen. Im Vertrauen darauf, dass du schon selbst herausfinden wirst, was für dich gut ist.
Frag nicht andere, was du tun sollst, frag dich, was du tun willst. Und wenn du aufhören willst, dann mach das halt. Allerdings musst du dann die Verantwortung für deinen Entschluss selbst übernehmen und kannst nicht heulen: "Ihr habt mir das doch gesagt. Heul."
aber was ist denn dagegen zu sagen, jemanden zumindest wenigstens auf den richtigen Weg für die Lösung des Problems zu bringen?
Was ist denn der richtige Weg? Der richtige Weg ist für jeden Menschen unterschiedlich. Was passiert denn, wenn sie dir den "richtigen" Weg sagen würde? Kann es dann nicht sein, dass du hier verärgerst schreibst: "die dumme Kuh gibt mir dauernd falsche Ratschläge."
Den FÜR DICH richtigen Weg musst du selbst herausfinden mit HIlfe des Therapeuten. Dafür ist er da.
Na ja, einen Tipp gebe ich dir: Hör auf, andere zu fragen, was du tun sollst. Frage dich, was du tun willst.
Jede Verhaltenstherapie geht davon aus, dass deine Gedanken und deine Wahrnehmung falsch ist und dass das dein Leidensgrund sei.
Für reale Probleme ist da kein Platz.
Ich verstehe jetzt gerade nicht worauf du hinauswillst. Ich meine findest du es denn okay, dass meine Therapeutin sagt, es würde sie überhaupt nicht interessieren, dass ich Liebeskummer habe? Haben Freud, Jung und Reich etwa auch geschrieben, man sollte das in so einem Fall sagen? Entschuldige, aber ich würde es nur sehr gerne verstehen. Und du scheinst ja anscheinend vom Fach zu sein.