Im Alter von Familie wegziehen?
Seit Jahren beschäftigt mich die Frage wieder in meine alte Heimat nach Bayern zurück zu ziehen. Meine Kinder sind gross und ausgezogen und ich könnte diesen Wunsch jetzt verwirklichen. Ich fühle mich noch fit genug und arbeite auch noch. Doch jetzt werde ich bald Oma und ich denke es wäre ein großer Fehler jetzt wegzugehen. Andere Großeltern ziehen in die Nähe ihrer Kinder und ich würde wegziehen ( ca 700 km) . Trotzdem kann ich den Gedanken einfach nicht aus dem Kopf kriegen und die Sache endgültig abschließen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen,d.h. dass er selbst oder vielleicht die Eltern/Großeltern weggezogen sind?
6 Antworten
Es ist doch Dein Leben und Du musst glücklich sein, Du bist nicht mehr für Kinder und Enkel "zuständig". Letztendlich könnte der Gedanke aufkommen, wer sich im Alter um DICH kümmert, aber dafür gibt es Einrichtungen. Und Deine Kinder/Enkel werden das sowieso nicht machen (können), da die dann ihr eigenes Leben haben.
Du wirst Deine Enkel dann nicht oft sehen, das ist schon wahr, aber dafür kannst Du auch nicht eingespannt werden. Und Deine Kinder werden doch sicher gerne mal Urlaub in Bayern machen? Flüge sind billig und schnell, wenn Du sie besuchen willst.
Darüber, wer da ist, wenn ich Mal alt und evtl. auch gebrechlich bin mache ich mir schon meine Gedanken. Aber auf der anderen Seite sage ich mir, es ist ja (hoffentlich) noch etwas Zeit bis dahin. Und im Moment fühle ich mich durchaus noch fit und möchte noch die Berge erklimmen und die vielen schönen Freizeitmöglichkeiten in Bayern nutzen.
Ich bin aus meiner Heimatstadt tatsächlich vor einigen Jahren aus verschiedenen Gründen weggezogen und habe es nicht bereut - ich bin in die Nähe diverser Verwandten gezogen (Grenze Bayern/Baden-Württemberg) und sage nach wie vor, es war der richtige Schritt in die richtige Richtung.
Klar ist es ein Neubeginn gewesen auch beruflich, obwohl ich die Gegend kannte, obwohl ich hier die selbe Stelle habe wie in der Heimat bzw. sogar eine etwas "Höhere" und ich mich sehr wohl fühle seit dem ersten Tag - aber es ist eine Zäsur, die wohlüberlegt sein will. Ich habe fast ein Jahr mit mir gerungen. Was bei dir zu beachten ist; ich weiß nicht, wie lang du aus Bayern weg bist, aber es wird nicht mehr direkt das Bayern bzw. es wird nicht mehr direkt das Heimatort sein, das du noch in Erinnerung hast von damals - nicht dass du enttäuscht bist.
Letztlich solltest du meiner Meinung nach vorab mit deinen Kindern und allen Beteiligten drüber reden, so habe ich es auch damals gemacht (Kinder waren bei mir keine da, es war die Familie an sich) und dann konnte ich auch reinsten Gewissens gehen weil ich wusste, ich werde nicht akut gebraucht und kann mir was Neues aufbauen. Eventuell hilft das auch dir - oder die Gewissheit, dass du auch in Bayern dank der Neuen Medien immer erreichbar bist und auch mal zur Familie kannst, wenn was ist. Oder zieht ihr gemeinsam um?! Mir ist jedenfalls meine Mutter ein gutes Jahr später gefolgt.
Das ist schwierig, das ist ein Gewissenskonflikt - bei mir waren halt keine Kiddies da, sonst hätte ich mich eventuell auch nicht so konsequent entschieden. Ich musste ja "nur" auf mich Rücksicht nehmen und auf meine damalige Partnerin und darauf, dass wir wohnungstechnisch und beruflich im Vorfeld versorgt sind und die Infrastruktur (Telefon, Internet, Strom, Wasser, Gas usw.) geregelt ist. Das hat vieles vereinfacht.
Entscheide am besten, was dir wichtiger ist ... die Kinder oder Bayern. Letztlich würde es dir nix bringen, wenn du ganz allein in Bayern hockst, wo möglicherweise die alten Bekannten und Freunde nicht mehr sind oder man sich nicht mehr viel zu sagen hat - man weiß halt nie, wie sich das über die Jahre entwickelt und ob man sich das nicht aus Heimweh romantisiert hat. Menschen und Städte ändern sich mit den Jahren oft komplett und dann kommt das Erwachen, wenn man ewig nicht mehr dort war. Vor Ort, wo du jetzt bist, hast du zumindest die Familie - auch das ist was wert.
Ich würde dort erstmal eine Woche oder 14 Tage Urlaub machen vllt. in einer netten Pension und neutral schauen, ob das was werden könnte.. klar kann man auch einen ggf. misslungenen Umzug rückgängig machen, das habe ich mir damals auch offen gehalten und meine Eigentumswohnung in der Heimatstadt noch einige Jahre behalten "für den Fall dass..." - aber es ist ein Aufwand für sich betrachtet und man muss schauen, ob es einem wert ist.
Ja das stimmt total mit dem Gewissenskonflikt. In dem stecke ich schon ziemlich. Allerdings bin ich jedes Jahr öfters in meiner alten Heimat weil meine alte Mutter dort noch wohnt und ich weiss, dass sich auch dort vieles verändert hat. Trotzdem würde ich gerne noch einmal dorthin zurückkehren, ich glaube, das hat auch etwas mit dem Wunsch unabhängig zu sein und endlich Mal an mich denken zu tun.
Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Es ist eine richtungsweisende Entscheidung im wahrsten Sinn des Wortes; es geht am Ende darum, wo du den Rest deines Lebens verbringen wirst. Das ist nichts, was man "mal eben" entscheidet.. ich habe auch fast ein Jahr nachgedacht, ob und wie und überhaupt, bis durch persönliche Vorfälle die Entscheidung fiel. Ich würde es wie gesagt erstmal mit dem Urlaubsaufenthalt eine Woche oder 14 Tage versuchen, ob es klappen könnte und dann mal schauen.
Klar will man auch mal an sich selber denken, aber man muss auch hier oft mehr Fakten abwägen, als es einem recht ist - man will sich ja trotz allem nicht verschlechtern.
Ja es ist schwierig, ich glaube ich zerbreche mir darüber den Kopf seit Jahren, damals waren meine Kinder noch klein und ich wollte sie hier nicht "entwurzelt" da sie ja keine Bindung zu Bayern haben. Ich war vor 3 Jahren alleine für 6 Wochen in Reha in meinem Heimatort und mir ging es dort so gut wie lange nicht mehr. Aber wie gesagt, da hatte ich auch Mitpatienten um mich und ein volles Programm, ich weiß sehr wohl, dass der Alltag anders aussieht. Aber dieses "Heimatgefühl" habe ich immer nur dort und hier leider nie.
Setze deine innersten Wünsche / Träume um. Es ist dein Leben.
Hey,
Mache das, wenn du es möchtest. Sonst bereust du es vielleicht später, es nicht getan zu haben.
Meine Eltern waren damals 600km von ihren Eltern weggezogen und mich stört das nicht. Ich bin das auch nicht anders gewöhnt. Wir besuchen dann meine Omas und Tanten oft in den Ferien und das ist kein Problem.
LG Zitro 🍋
Es ist dein Leben und du must das machen was du für richtig hälst.
In der heutigen Zeit ist es auch kein Problem über diverse Internetangebote in Kontakt zu bleiben
Ich würde alleine umziehen, meine erwachsenen Kinder wollen hier nicht weg. Sie wissen auch von meinem Heimweh und würden mich schon verstehen auch wenn sie sehr traurig wären wenn ich gehe. Ich bin auch deshalb verunsichert weil ich ja immer sehr gerne mit ihnen zusammen bin und das kann ich ja dann in Bayern nicht mehr so oft.