Ich kann einfach nicht Autofahren, was kann ich machen?

3 Antworten

Also du scheinst in erster Linie nicht unsicher beim fahren zu sein, sondern allgemein etwas geprägt oder ängstlich zu sein, was das Thema Auto angeht. Das ist völlig in Ordnung, jeder ist wie er ist. Ich verstehe auch das es einige Nachteile hat.

Was du tun könntest:

-Du könntest ein oder mehrere Fahrsicherheitstrainings machen. Da lernst du dein Auto im Grenzbereich kennen ohne Folgen zu haben, selbst wenn du die Kontrolle verliest. Außerdem lernst du, wie du die Kontrolle behältst.

-Dein Mindset ändern. Es wirkt so, als hättest du Angst davor was falsch zu machen. Wenn man 10 min eine Kreuzung beobachtet merkt man aber schnell, das man damit nicht mal ein bisschen alleine ist. Es ist nicht sofort folgenschwer wenn du einen Fahrfehler machst. Auch hier gilt es aus Fehlern zu lernen. Außerdem sagst du selbst, das du die Regeln gut kennst und deshalb kannst du dich auch bestärken. Im Ernstfall bist du mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schuld, wenn du deinem Wissen immer folgst. Verlasse dich auf deine Sinne und auf deine Kompetenz. Gelernt ist gelernt.

-Ganz simpel: Fahren, Dich überwinden. Mit der Erfahrung kommt die Routine und du kannst irgendwann vielleicht deine Angst ablegen.

-Schaffe dir ein Auto an, in dem du dich sicher fühlst. Nicht jedes Auto gibt einem ein gutes Fahrgefühl und Sicherheit. Das macht sehr viel aus! Im Dacia meiner Großeltern fahre ich nicht mal 100. Ja ich, der Wöchentlich 3000km im Lkw zurücklegt.

-Probiere aus. Werte Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer für dich aus.

Wichtig ist, das du dir selbst vertraust. Glaube dem was du gelernt hast. Deine Entscheidungen und deine Meinung sind genau so legitim wie der anderen. Lass dich nicht schlechtmachen oder verunsichern. Versuche offene Fragen zu klären. Wissen ist Sicherheit.

Trotzdem möchte ich natürlich auch sagen, wenn du es nervlich und körperlich nicht aushalten kannst, musst du evtl das Thema Auto abhaken. Nur weil es viele tun, muss es für dich nicht richtig sein. Es liegt nicht in der Natur eines Lebewesens auf der Erde, in motorisierten Blechbüchsen durch die Weltgeschichte zu fahren. Auto fahren ist nichts natürliches. Davor Angst zu haben ist aber natürlich. Ein Schutzreflex. Atme mal durch und überlege dir, ob in den oberen Punkten vielleicht etwas für dich dabei ist.

Alles gute dir 🙂

Wie wäre es, wenn du ein paar anständige Fahrstunden nimmst? Erstmal weil du dabei eine Menge lernen wirst und dann auch weil du dann die Sicherheit hast, das jemand neben dir sitzt, der eingreifen kann wenn du wirklich groben Unfug baust. Nach ein paar Stunden, auch mal im Dunkeln oder Ähnlichem fühlst du dich bestimmt sicherer.

Ich hab damals die Fahrschule gehasst, 1x durchgefallen aber dann hats mit neuem Fahrlehrer geklappt. Bin 2 Jahre nicht gefahren, meine Eltern haben nicht erlaubt, das ich allein fahre und sie waren furchtbare Beifahrer. Dann musste ich, von einem Tag zum Nächsten weil meine Businie zur Arbeit abgestellt wurde, ein Auto haben und allein fahren.
Ganz ehrlich, es war der blanke Horror aber nach 2 Tagen üben mit Omas Auto musste ich meinen fahrbaren Untersatz (einen steinalten Daihatsu Cuore, gekauft für ne Kiste Bier) runde 70km entfernt abholen. Das war eine winzige Hutschachtel, garnicht schlecht für den Anfang weil da wo mein Blickfeld endete war auch kein Auto mehr.
Allein zurück zu fahren war eine Art "Befreiungsschlag", ich konnte es also DOCH. Danach hab ich ziemlich viel Unfug gemacht wie mit Absicht im Schnee herumzuschleudern, Rennen von einer roten Ampel zur nächsten zu provozieren (0 auf 50 wie ein Pfeil, 0 auf 100 in nie, das reichte dafür^^) oder im Affenzahn durch die heimischen Kurvenstrecken zu stochen... gehört vielleicht auch dazu, sich auszuprobieren, in einem stillen Eckchen wo man maximal sich selbst gefährdet.

Ich kann dir nur dazu raten so lange Fahrstunden zu nehmen bis du wirklich fahren kannst und dich sicher fühlst (auch wenn sie teuer sind) oder es komplett bleiben zu lassen. Der aktuelle Zustand führt nur dazu, dass du dich und andere gefährdest.