Ich hasse meinen Beruf und traue mich nicht zu wechseln?
Hallo,
ich bin 22 Jahre alt, und nun seit einem Jahr ausgebildeter Programmierer. Relativ schnell aber habe ich bemerkt, dass dieser Beruf eigentlich überhaupt nichts für mich ist. Ich halte das stupide rumsitzen und auf den Bildschirm starren einfach nicht mehr aus. Ich war vor meiner Ausbildung eine sehr sportliche Person, mittlerweile habe ich fast 8kg zugenommen und meine Motivation überhaupt noch irgendetwas zu unternehmen sinkt stetig. Jeden Morgen muss ich mich überwinden aufzustehen, da ich einfach keinen Sinn in meiner Tätigkeit sehe.
Mein eigentlicher Berufswunsch seit meiner Kindheit war (Achtung jetzt könnte es etwas primitiv und kindisch rüberkommen) das Spezialeinsatzkommando der Polizei. Das ist einfach das Einzige, was mich wirklich anspricht. Ich habe ein paar Mal mit meinem Vater, der selbst Hauptkommissar bei der Polizei ist, darüber geredet. Die Chancen stehen sehr schlecht da aufgenommen zu werden aufgrund der extrem hohen Anforderungen.
Nun bin ich mittlerweile soweit, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, eine weitere Ausbildung beim Zoll zu absolvieren um mich anschließend beim ZUZ (sehr ähnlich dem SEK der Polizei) zu bewerben. Auch hier stehen die Chancen sehr sehr schlecht, aufgenommen zu werden.
Dies ist eigentlich der letzte Strohhalm, nach dem ich greife, da ich ansonsten nicht weiß, wie es in meinem Leben weitergehen soll. Ich habe durch Praktika wirklich viele Berufszweige ausprobiert und keiner hat mir Spaß gemacht.
Eine Zukunft als Programmierer sehe ich eigentlich nicht.
Sollte ich diesen Schritt echt wagen, in der Hoffnung den schweren Einstellungstest zu bestehen?
8 Antworten
Noch bist du jung also kann es durchaus sinnvoll sein aber ein es besteht trotzdem ein gewisses Risiko - Arbeitslosigkeit
Ja und als Programmierer findet man derzeit praktisch sofort und garantiert (irgend) etwas, wenn man minimal was kann und der Lebenslauf nicht total verpfuscht ist. Arbeit als Programmierer zu haben ist wirklich kein Problem. Gute Arbeit ist hingegen ein ganz anderes Thema. Einigermaßen gute Arbeitsbedingungen kann man ja meist noch recht gut finden aber wirklich sehr gute? Das erscheint mir richtig schwierig.
Ich halte das stupide rumsitzen und auf den Bildschirm starren einfach nicht mehr aus.
Tja, mir geht es derzeit ähnlich, gleicher Job. Schätze aber meine Beweggründe sind andere als deine. Und leider habe ich auch keine großartigen Ideen zur Problemlösung.
Die Motivation ist derzeit einfach raus bei mir, ich denke nur noch bis zum Feierabend respektive Wochenende respektive nächsten Urlaub. Ändern kann ich wohl nichts. Habe derzeit eine völlig dämliche (Groß-)Aufgabe und meine einzige Hoffnung ist, dass es danach besser wird. Ansonsten muss ich leider sagen, bin ich was die berufliche Tätigkeit an sich angeht zumindest mit meiner derzeitigen Stelle fertig. Wären da nicht sonstige gute Umstände (Kollegen z. B.) würde ich definitiv sofort kündigen.
Ich habe mir überlegt ob für mich nicht eher projektbasiertes Arbeiten etwas ist. Weil dann dürfte a) mein Einsatzgebiet klarer definiert sein und ich hoffentlich nicht wieder gezwungen sein etwas machen zu müssen das ich eigentlich gar nicht kann und mir ad hoc selber beibringen muss (ja klar das ist im Kleinen ganz normal, aber in diesem Fall ist das nichts was man mal eben nebenbei lernt. Das ist eher was, wenn man das wirklich kann, kann man genau damit auf Jobsuche gehen. Nur ich kann's halt nicht, bekomme keine Schulung oder irgendwas und muss mich mit mühsamer Quälerei, Trial & Error und Google im Schneckentempo und mit enormen Frust durchhangeln) und b) man einfach nicht so lange an ein Thema gebunden ist und wenn einem etwas nicht gefällt es irgendwann vorbei ist, während ich derzeit kein Licht am Horizont sehe.
Allgemein könnte es bei dir auch sein dass zu zu sehr auf die reine Programmiertätigkeit beschränkt bist. Vielleicht möchtest du mehr vom Drumherum machen, mehr Projektplanung, Teamleitung, Organisation, Scrum-Master, was auch immer?
Übrigens wir haben Sitz/-Stehschreibtische, also so Kombi-Dinger die man hoch und herunter fahren kann. Ich versuche täglich eine gewisse Zeit zu stehen.
Warum willst du dich beim Zoll bewerben, anstatt bei der/den Polizei(en)?
Die Idee zu einer Spezialeinheit zu wollen ist recht realitätsfremd. Dazu musst du ja erstmal die Ausbildung bzw. das Studium erfolgreich durchlaufen. Erst dann ist eine interne Bewerbung möglich. Also solltest du dich erstmal mit den realistischen Verwendungen im Polizeivollzugsdienst oder in der Bundeszollverwaltung befassen. Anhand deiner Beschreibung bist du nicht allzu fit. Also wäre es für dich schonmal ein gewisser Akt den Sporttest oder die ärztliche Untersuchung im Auswahlverfahren für eine Laufbahn im Polizeivollzugsdienst zu bestehen (bzw. Waffenträger beim Zoll). Selbst wenn du diese Hürden schaffen solltest, müsstest du früher Leistungssportler gewesen sein um jetzt noch mit Training eine Physis zu erreichen, die in Spezialeinheiten erwartet wird.
Übrigens: Du meintest vorhin, in Bezug auf einen Kommentar "Bundeswehr fällt aus gewissen Gründen eher flach". Solltest du dafür T5 ausgemustert worden sein, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht polizeidiensttauglich oder tauglich für den Vollzugsdienst beim Zoll.
Mann Typ!
Wer Fliegen will sollte lernen zu Stehen!
Warum willst du das Ende einer langen Ausbildungs und Erfolgskette als Berufsziel ansetzen!
Bewirb dich bei der Polizei, Zoll, Bundespolizei, Bundeswehr und dann schau mal was du erreichen kannst.
Bundeswehr fällt aus bestimmten Gründen eher flach. Der Rest wäre eine Option.
Hallo, also ich würde es dir raten es zu wagen :-) ich meine was kann schon passieren? Du hast es wenigstens versucht und wenn du es nicht tun würdest, dann würdest du es bestimmt mit der Zeit bereuen.
Versuch es, sollte es klappen dann Herzlichen Glückwunsch und wenn nicht dann weisdt du Bescheid, aber ich drück dir die Daumen. :-)
Manchmal hilft auch ein Gespräch, sollte der test negativ ausfallen, ein Gespräch mit den Chef und einfach reg mich sein das du nix anderes willst und vllt um Probetage bitten, dann sehen sie das du es auch wirklich willst.
Nur Not könnte ich ja noch immer in meinen alten Beruf wechseln.