Ich denke immer zu viel drüber nach was andere über mich denken. Was kann ich dagegen machen?
11 Antworten
Alle tun so als wäre es ganz einfach. Letztlich haben sie recht und es ist wirklich "nur" ein Schalter der sich im Kopf umlegen muss, aber keiner kann vorher sagen, ob es bei dir ein einzelner Klickmoment nächste Woche ist, oder ein langsamer und stetiger Prozess über 10 Jahre.
Es gibt auch keinen einfachen direkten Weg hin zu echtem Selbstvertrauen, wie die Todo-Liste die man abarbeitet. Es gibt allerdings viele Gewohnheiten, Verhaltens- und Denkweisen, welche die Entwicklung eines hohen Selbstvertrauens unterstützen können. Das sind unter anderem:
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1. Das Gefühl zu haben, familiär/freundschaftlich/gesellschaftlich wichtig zu sein und Anerkennung zu bekommen (in allen genannten Beziehungen überwiegend gemocht werden, einen Beitrag zu leisten, respektiert zu werden, eine Meinung zu haben die geschätzt wird)
2. Körperlich und mental gesund zu sein (Sport, Ernährung, aktiver Lifestyle)
3. Sozial angebunden zu sein (tiefe Freundschafen haben - wenn auch nur eine oder zwei; die Fähigkeit zu haben, mit Menschen in seinem Umfeld angenehm interagieren und tiefe Bindungen aufbauen zu können)
4. Das Gefühl zu haben, sein Leben und seine Emotionen unter Kontrolle zu haben (Disziplin, Struktur, Organisationsfähigkeit)
5. Das Gefühl zu haben, stetig persönlichen Fortschritt zu machen, sich im Leben zu verbessern (optimistische Grundhaltung; lösungsorientiertes denken; lesen von Persönlichkeitsentwicklungsbüchern; lesen von Sachbüchern)
6. Relativ zum Rest der Gesellschaft überdurchschnittlich sein (nicht zwangsläufig, aber der Bauer hatte in der Regel definitiv ein anderes Lebensgefühl als der König oder Prinz - genauso ist es mit hoch angesehenen Jobs wie Anwalt, Arzt, Wissenschaftler vs. einfacher Lieferant, Supermarktangestellter oder gar Obdachloser)
Das sind alles Fähigkeiten oder Lebensweisen, die erlernbar oder antrainierbar sind!
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Wenn Menschen sagen "Echtes Selbstvertrauen kommt nur von innen, unabhängig der äußeren Umstände", dann leugnen sie, dass wir als psychosoziale Wesen integraler Bestandteil eines größeren gesellschaftlichen Systems sind.
Es hat einen Grund, warum Menschen, die ihr Leben lang nie richtige Anerkennung bekommen haben, immer als unwichtig gesehen und vernachlässigt wurden, viel häufiger zu sozialer Isolation, Depression und Selbstmord neigen als Menschen, die von klein auf gefördert wurden und das Gefühl haben, einen wichtigen Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten und das vom Außen auch gespiegelt zu bekommen.
Egal, was du tust, Menschen werden immer über dich lästern. Wenn du Fehler machst oder Probleme hast; auch wenn du alles richtig machst oder dir Mühe gibst.Entweder suchen sie das Schlechte in dir oder sie gönnen dir das Gute nicht. Dabei müssen sie dich nicht einmal persönlich kennen oder getroffen haben. Es reicht, wenn sich ihre Bekannten bei ihnen über dich ausgelassen haben; und diese Behauptungen müssen nicht einmal stimmen. All sowas habe ich schon einmal erlebt. Früher war ich ganz genauso wie du. Ich bin exzellent darin, Menschen zu lesen; habe eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Leider beißt sich das, wenn man hochsensibel ist. Ich weiß ganz genau, wenn mich jemand nicht mag, obwohl er mich mit Komplimenten überschüttet. Manchmal haben mich einige Menschen von der ersten Sekunde an in eine Schublade gesteckt. Oftmals hat der bloße Gesichtsausdruck gereicht. Solche Beobachtungen tun sehr weh. Ich musste lernen, dass einige Menschen nicht intelligent genug sind, um kritische Schlussfolgerungen zu ziehen, Voreingenommen sind oder ihr Urteilsvermögen durch ihre Emotionen eingeschränkt wird oder durch Loyalität ihren geliebten Menschen gegenüber. Natürlich sind nicht alle so, aber viele, mit denen ich Probleme hatte. Einigen Menschen habe ich versucht, mich zu erklären, aber die meisten Menschen sehen nur sich selbst und beurteilen dich durch ihre emotionale Brille. Gleichzeitig habe ich Menschen getroffen, denen ich nur sehr wenig über mich erzählt habe und diese haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Wie du sieht, nicht jedes Urteil ist gleich viel Wert, Nicht jeder Mensch ist intelligent genug und damit überhaupt fähig, dich zu verstehen. Manchen Leuten bist du sogar egal aber nicht egal genug, über dich nachzudenken und zu urteilen, obwohl sie kaum oder nie Zeit mit dir verbracht haben; sei es aus Langerweile, Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben, Neid, Eifersucht.
Du musst dich auf dich selbst konzentrieren. Selbst wenn du alles richtig machst, wird man dich trotzdem kritisieren. Selbst wenn du über Wasser laufen könntest, gäbe es immer jemanden, der dich fragt, ob du zu blöd zum Schwimmen bist. Du kannst andere nicht kontrollieren; aber du hast Macht über dein eigenens Leben.
Wenn du das erst einmal erkannt hast, dann ist es dir egal, was andere denken.
Bei den meisten Menschen ist es mir komplett egal, was sie über mich denken. Ich lebe mein Leben, nicht das Leben anderer.
Ich schulde niemanden eine Antwort, warum ich grad dieses oder anderes tue. Auch nicht wie ich mich kleide. Ich gehe gerne als Pinguin (schwarze Hose, Schwarzes Jacket, schwarze Schuhe, weißes Hemd, aber keine Krawatte. Hab Krawatten und kann sie auch Knoten, trage die jedoch nur bei bestimmten festlichen Angelegenheiten. Hab aber auch Jeans und Radlerhose im Schrank.
Und wenn jemand gafft, soll er gaffen, interessiert mich nicht.
Das ist mein Leben, nicht das Leben anderer.
Du entscheidest dich jeden Tag neu, ob du für deine Taten Rechenschaft ablegen willst oder nicht. Und hast du dich entschieden nicht mehr darauf zu achten, was andere über dich denken könnten, stehst du weit über der Frage.
Vielleicht versuchen die Ursache dafür zu finden. Hast du genug Selbstvertrauen? Warum ist es so wichtig, was andere denken? Bist du abhängig von deren Urteil?
Man sollte versuchen aus dem Overthinking rauszukommen.
Hör damit auf.
Es gibt in deinem Leben nur ganz, ganz wenige Personen, deren Meinung über dich dir wichtig sein muss: Familie, enge Freunde, Partner, ggf. eine Handvoll guter Berufskollegen, mit denen du täglich zusammenarbeitest.