Ich brauche dringend Hilfe, sollte ich in eine Klink?

2 Antworten

Hi, das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.

Ja, ich war einmal auf einer Geschlossenen. Nachdem sich meine Ex-Frau vor 3.5 Jahren von mir trennte, unternahm ich einen Suizidversuch. Ich wurde dann quasi gegen meinen Willen von einer Psychiaterin in eine geschlossene Klinik eingewiesen, weil das Risiko zu hoch war, dass ich es erneut versuchen würde, wenn ich alleine zu Hause wäre (mein Frau war bereits zu ihrem neuen Typen gezogen). Ich war aber nicht lange in der Geschlossenen. Nach ein paar Tagen sagte man mir, dass ich wählen darf: Entweder bleibe ich in der Klinik, oder ich lebe ein paar Monate bei meinem Papa. Ich durfte einfach nicht alleine zurück in meine Wohnung. Ich entschied mich dann für meinen Papa weil es dort ruhiger war, aber im Rückblick bereue ich diese Entscheidung. In der Klinik war es zwar etwas hektisch und man wird in eine Tagesstruktur eingespannt, aber man bekommt dafür verschiedene Therapien, Austausch mit anderen Leuten etc.. Wenn ich nochmals entscheiden könnte, würde ich in der Klinik bleiben.

Ich glaube, dass eine Klinik für dich auf jeden Fall Sinn machen kann, wenn du sonst überhaupt niemanden findest. Deine Situation scheint ja ziemlich akut zu sein und da geht es nicht an, dass du 2 Monate auf Hilfe warten musst. Das ist echt mies. Wenn du das Gefühl hast, dass du es nicht durch diese 2 Monate schaffst bzw. dass du dich selbst in Gefahr bringst, würde ich die Klinik auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Es gibt zwar keine Garantie, dass man dir dort helfen kann (manche Kliniken sind super, andere sind so naja), aber zumindest würde man auf dich aufpassen. Und wie gesagt, der Austausch mit anderen Leuten kann ebenfalls helfen. Meiner Erfahrung nach sind die meisten PatientInnen in Psychiatrien ziemlich nett (zumindest auf der Depressions-Station; ich weiss nicht, wie es auf den anderen Stationen ist). Man teilt ein ähnliches Schicksal und hat deshalb auch ein gewisses Verständnis füreinander.

Als ich eingewiesen wurde sorgte mein Arzt dafür dass ich nicht auf die geschlossenene komm, denn das wäre echt mein untergang gewesen

Man darf schon die ersten drei Tage auf der offenen nicht raus und das empfand ich als total schwer. Da ich gern draußen und alleine bin und ein Problem mit eningesperrt sein habe

Also aus medizinischer sicht wurde mir geholfen

Die Ärzte und Pfleger waren sehr bemüht um mich

In der Psychiatrie hast du eigentlich nicht soviel Arzt Gespräche, als wenn du psychosomatisch gehst. Aber ich hatte doch sehr viel. Eine Ärztin für das Trauma und eine für den Rest.

Aber da ich sehr gerne für mich bin und auch keine Freundschaften schließe, bzw kein Kontakfreudiger Mensch bin, fand ich die Klinik insgesamt sehr anstrengend

Du hast halt nirgends deine Ruhe. Nirgends deine Privatsphäre.....

Mich hat die Klinik absolut aus meinem Alltag gerissen und ich hatte danach viele Probleme um wieder zurück zu finden.

Ich wurde auch ständig kontrolliert ob ich gegessen habe. Ich war nicht wegen einee Esstörung da. Doch sagte man mir nach ich sei es. Das kexte mich voll an da ich mir so kontrolliert vor kam.

Nach der Klinik war ich eigentlich reif für Urlaub ;D

Du musst es selbst wissen ob du den Schritt gehen magst. Aber du merkst ja selbst dass es ohne Hilfe nicht mehr geht.

Therapie bemötigst du so. Oder so