Ich brauche dringend Hilfe, sollte ich in eine Klink?
Guten Morgen ihr Lieben,
ich bin gerade verzweifelt und schreibe aus diesem Impuls hier rein. Mir geht es seit Wochen schlecht. Ich kriege kaum noch was runter. Ich habe sehr abgenommen und fühle mich unattraktiv und habe bereits ein gefährliches Gewicht erreicht. Ich habe eine Angststörung und diese nimmt momentan überhand, weshalb ich es einfach nicht hinkomme, normal zu essen. Mein Umfeld ist eigentlich unterstützend, meine Eltern sind sehr fürsorglich und ich habe gute Freunde und trotzdem geht es mir so schlecht. Ich schaffe es langsam nicht mal mehr, mich mit Ihnen zu treffen. Ich habe etliche Therapeuten angeschrieben und keiner kann mich aufnehmen. Die Tagesklinik hat mir auch gesagt, dass Sie mich erst in frühestens zwei Monaten aufnehmen können. Auch der kassenärztliche Bereitschaftsdienst kann mir nicht helfen. Der Therapeut sagt, ich brauche eine Therapie, die er mir nicht bieten kann. Aber so geht das nicht weiter. Ich brauche Hilfe, sonst weiß ich nicht, wie ich noch lange durchhalten bzw. „überleben“ (aufs Essen bezogen) soll. Ich bin eigentlich ein lebensfrohes Mädchen und immer optimistisch aber ich verzweifle an meinen Ängsten. Klingt vielleicht hart aber: Sollte ich mich einweisen lassen? Wie ist es so, auf einer (geschlossenen?) Klinik? Generell stationär? Kann einem da wirklich geholfen werden mit sowas? Ich habe Angst.
Entschuldigt bitte mein Ausarten und meine Verzweiflung. Wie gesagt, ich schreibe aus einem Impuls. War jemand von euch mal auf einer solchen Klinik und wie war es? Danke euch.
2 Antworten
Hi, das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.
Ja, ich war einmal auf einer Geschlossenen. Nachdem sich meine Ex-Frau vor 3.5 Jahren von mir trennte, unternahm ich einen Suizidversuch. Ich wurde dann quasi gegen meinen Willen von einer Psychiaterin in eine geschlossene Klinik eingewiesen, weil das Risiko zu hoch war, dass ich es erneut versuchen würde, wenn ich alleine zu Hause wäre (mein Frau war bereits zu ihrem neuen Typen gezogen). Ich war aber nicht lange in der Geschlossenen. Nach ein paar Tagen sagte man mir, dass ich wählen darf: Entweder bleibe ich in der Klinik, oder ich lebe ein paar Monate bei meinem Papa. Ich durfte einfach nicht alleine zurück in meine Wohnung. Ich entschied mich dann für meinen Papa weil es dort ruhiger war, aber im Rückblick bereue ich diese Entscheidung. In der Klinik war es zwar etwas hektisch und man wird in eine Tagesstruktur eingespannt, aber man bekommt dafür verschiedene Therapien, Austausch mit anderen Leuten etc.. Wenn ich nochmals entscheiden könnte, würde ich in der Klinik bleiben.
Ich glaube, dass eine Klinik für dich auf jeden Fall Sinn machen kann, wenn du sonst überhaupt niemanden findest. Deine Situation scheint ja ziemlich akut zu sein und da geht es nicht an, dass du 2 Monate auf Hilfe warten musst. Das ist echt mies. Wenn du das Gefühl hast, dass du es nicht durch diese 2 Monate schaffst bzw. dass du dich selbst in Gefahr bringst, würde ich die Klinik auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Es gibt zwar keine Garantie, dass man dir dort helfen kann (manche Kliniken sind super, andere sind so naja), aber zumindest würde man auf dich aufpassen. Und wie gesagt, der Austausch mit anderen Leuten kann ebenfalls helfen. Meiner Erfahrung nach sind die meisten PatientInnen in Psychiatrien ziemlich nett (zumindest auf der Depressions-Station; ich weiss nicht, wie es auf den anderen Stationen ist). Man teilt ein ähnliches Schicksal und hat deshalb auch ein gewisses Verständnis füreinander.
Als ich eingewiesen wurde sorgte mein Arzt dafür dass ich nicht auf die geschlossenene komm, denn das wäre echt mein untergang gewesen
Man darf schon die ersten drei Tage auf der offenen nicht raus und das empfand ich als total schwer. Da ich gern draußen und alleine bin und ein Problem mit eningesperrt sein habe
Also aus medizinischer sicht wurde mir geholfen
Die Ärzte und Pfleger waren sehr bemüht um mich
In der Psychiatrie hast du eigentlich nicht soviel Arzt Gespräche, als wenn du psychosomatisch gehst. Aber ich hatte doch sehr viel. Eine Ärztin für das Trauma und eine für den Rest.
Aber da ich sehr gerne für mich bin und auch keine Freundschaften schließe, bzw kein Kontakfreudiger Mensch bin, fand ich die Klinik insgesamt sehr anstrengend
Du hast halt nirgends deine Ruhe. Nirgends deine Privatsphäre.....
Mich hat die Klinik absolut aus meinem Alltag gerissen und ich hatte danach viele Probleme um wieder zurück zu finden.
Ich wurde auch ständig kontrolliert ob ich gegessen habe. Ich war nicht wegen einee Esstörung da. Doch sagte man mir nach ich sei es. Das kexte mich voll an da ich mir so kontrolliert vor kam.
Nach der Klinik war ich eigentlich reif für Urlaub ;D
Du musst es selbst wissen ob du den Schritt gehen magst. Aber du merkst ja selbst dass es ohne Hilfe nicht mehr geht.
Therapie bemötigst du so. Oder so