Prädikative - könnt Ihr mir helfen?
ich hab hier einige Beispielsätze, die in der Probeklausur stehen. Allerdings kann ich mir (trotz Google) keinen wirklichen Rheim draus machen. In der Aufgabenstellung steht, dass es höchstens 4 Prädikative in den Sätzen gibt. Vielleicht könnt ihr mir Helfen?
Satz 1: Obwohl Sie überhaupt nicht kochen können, soll ich Sie also hier als Koch einstellen, nur weil Sie der Freund meines Bruders sind?
Satz 2: Wenn das mit deinem Ausschlag schlimmer wird, halte ich es für sinnvoll, dass du einen Arzt aufsuchst, denn es könnte sich um eine allergische Reaktion auf das neue Shampoo handeln.
Satz 3: Die Klausur am Montag kam mir insgesamt recht einfach vor, obwohl die allererste Aufgabe schon ziemlich schwierig war, aber ich hatte in den Semesterferien auch viel dafür gelernt.
Vielen Dank im Vorraus
Nine
8 Antworten
Prädikatsnomen
Prädikativ im 1. Satz:
als Koch (als im Prädikat)
der Freund meines Bruders (er ist der Freund meines Bruders)
prädikativ im 2. Satz: nichts
prädikativ im 3. Satz:
(recht) einfach (sie kam mir einfach vor)
schwierig (sie war schwierig)
---
Da wir schon bei Deutsch sind. Beachte mal bei deinen Aufsätzen:
heraus, voran und voraus mit einem r.
Im Voraus natürlich groß, aber immer noch mit einem r.
Hei, Blindinchen123, reine Verben = Prädikative sind kochen, einstellen, aufsuchst, handeln; die anderen sind Modal- bzw. Hilfsverberben, die allein nichts aussagen: können, soll, sind, wird. Hilfsverben werden allein durch ihr Adverb aussagefähig, Modalverben wie "können" durch das zugehörige Verb, in deinem Beispiel "kochen können". Und so. Grüße!
Die Antwort von zehnvorzwei ist falsch. Nicht verwirren lassen.
Achtung!! Prädikat (das Verb) ist nicht dasselbe wie Prädikativ (ein vom Prädikat abhängiges Nomen, Adjektiv oder eine Wortgruppe)!!
Das ist falsch.
Die Definition "Reine Verben = Prädikative" ist nicht richtig.
Hei, ich entschuldige mich bei allen, denen ich die falsche Fährte gewiesen habe. Soll nie wieder vorkommen. Grüße!
passiert :-) solange man noch die Fehler korrigiert, geht es ja gut.
Satz 1: Obwohl Sie überhaupt nicht kochen können, soll ich Sie also hier als Koch einstellen, nur weil Sie der Freund meines Bruders sind?
(Objektsprädikativ, Subjektsprädikativ)
___
Satz 2: Wenn das mit deinem Ausschlag schlimmer wird, halte ich es für sinnvoll, dass du einen Arzt aufsuchst, denn es könnte sich um eine allergische Reaktion auf das neue Shampoo handeln.
(Objektsprädikativ)
___
Satz 3: Die Klausur am Montag kam mir insgesamt recht einfach vor, obwohl die allererste Aufgabe schon ziemlich schwierig war, aber ich hatte in den Semesterferien auch viel dafür gelernt.
(2x Subjektsprädikativ)
___
Probier's mal mit diesem Lösungsansatz, auch wenn ich das jetzt nur nach Gefühl gemacht habe.
Bei all diesen Einschätzungen von prädikativem Gebrauch sitzt man als Schüler zwischen Baum und Borke, weil sich die Linguisten gelegentlich auch nicht ganz einig sind und man doch sehr darauf angewewiesen ist, was der Lehrer aus der Universiät mitgebracht hat. Das nämlich versucht er, dann seinen Schülern auch zu vermitteln.
Zum Beispiel gibt es die Lesart, ein Infinitiv bei einem Modalverb sei auch ein Prädikativum. Das würde hier bedeuten:
auch kochen bei kochen können wäre dann prädikativ
Häufig kolldiert auch die Definition des Prädikativums mit der einer Adverbialen Bestimmung der Art und Weise. Und dann artet die Linguistik in Religion aus.
Du musst zweierlei Prädikativa unterscheiden:
1. Subjektsprädikativa (SP). Sie heißen im Lateinischen auch Prädikatsnomen und geben stets an, was jmd. ist. D.h. sie können nur mit einer Form von "sein" stehen. Bsp: Ich bin Fisch (Sternzeichen).
2. Objektsprädikativa (OP). Ein Objektsprädikativ erkennst du immer daran, dass es ein "als" vor sich stehen hat oder dass ein "als" dort sinntreffend eingebaut werden kann, weil es manchmal in deutschen Konstruktionen auch wegfallen kann. Bsp: Als WM-Orakel kann ein Tintenfisch Wunder vollbringen.
Ich habe jetzt die Prädikativa in deinem Text fett markiert und kleinere Veränderungen vorgenommen, damit du die weggefallenen "alse" besser erkennst:
Satz 1: Obwohl Sie überhaupt nicht kochen können, soll ich Sie also
hier als Koch (OP) einstellen, nur weil Sie der Freund meines Bruders (SP) sind?
Satz 2: Wenn das mit deinem Ausschlag schlimmer wird, betrachte ich es
als sinnvoll (OP), dass du einen Arzt aufsuchst, denn es könnte sich um eine
allergische Reaktion auf das neue Shampoo handeln.
Satz 3: Die Klausur am Montag erachtete ich insgesamt als recht einfach (OP), obwohl die allererste Aufgabe schon ziemlich schwierig war, aber ich
hatte in den Semesterferien auch viel dafür gelernt.
=> Ja, es sind 4 Prädikativa. :)
LG
MCX
Ich muss mich ergänzen:
ziemlich schwierig = SP
Es steht ja auch eine Form von "sein" dabei - nämlich "war".
Damit kommen ich auf 5 Prädikativa.
Wenn es nur max 4 geben soll, kann ich mir das nur dadurch erklären, dass der Aufgabensteller entweder eines übersehen hat (wie ich eben auch) oder dass er die Subjektsprädikativa nicht mitzählt: In der lateinischen Grammatik werden die Subjektsprädikativa "Prädikatsnomen" genannt und nur die Objektsprädikativa zählen als "echte" Prädikativa. Unterrichtet dein Deutschlehrer zufällig auch Latein? ;)
LG
MCX
Prädikative sind verbindliche Zusätze zu Verben, die als Prädikat inhaltlich "leer" sind. Das trifft vor allem auf das Hilfsverb "sein" zu. Andere Verben werden, bleiben, scheinen u.a.
Solche Prädikative können Adjektive sein. Beispiel: Sie ist traurig, weil ihr jemand gesagt hat, dass sie alt ist. (sei) "traurig" und "alt" sind hier Prädikative. In diesem Zusammenhang habe ich schon den Begriff "reine Prädikative" gelesen, also Prädikative als Adjektive.
Sie können Ergänzungen sein (zeitlich, örtlich usw.) Beispiel: Sie ist weg. Er ist dort.
Sie können Gleichsetzungsnominativ sein. Beispiel: Er ist ein Bösewicht.
In deinen Sätzen halte ich für Prädikative:
1. Der Freund meines Bruders. ("sind" erfordert diesen Zusatz)
2. "schlimmer" (Subjekt ist "das", "das wird" alleine geht nicht. "sinnvoll"
3. Hier könnten es "einfach" und "schwierig " sein.
Ich habe mich lange nicht mit dem Thema befasst, nimm das also bitte etwas unter Vorbehalt.
Da fehlen einige Prädikative,
siehe meine bereits existierenden Antworten :-)
also sind nur die reinen verben Prädikative? weil bei mir in den unterlagen steht auch, dass z.B. Karl ist Schreiner --> Schreiner ein Prädikativ ist. Deshalb bin ich so verwirrt :D