Ich bin kein eigenständiger Mensch mehr?
Hallo zusammen,
ich bin 41 Jahre alt und weiblich.
Leider muss ich mein ganzes Leben bei meinen Eltern leben
Ich stehe vor zahlreichen Herausforderungen, die mir das Leben schwer machen.
Dazu zählen eine Lernbehinderung, eine leichte geistige Beeinträchtigung
und eine Gehbehinderung.
Zudem kämpfe ich mit psychischen Problemen wie Magersucht und Depressionen
und bin kleinwüchsig.
In all den Jahren haben meine Eltern die Entscheidungen über mein Leben getroffen.
Eine eigene Wohnung kann ich mir nicht leisten, da ich nur eine Erwerbsminderungsrente beziehe.
Nach 20 Jahren in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen durfte ich nur mit ihrer Zustimmung kündigen und in Rente gehen.
Ein Umzug in ein Wohnheim oder eine Wohngemeinschaft darf ich nicht , da mein Vater droht, mir meine Hunde wegzunehmen.
und ich wäre schuld , wenn es meiner Mutter schlecht geht
und wenn Sie wegen mir wieder arbeiten muss,
und ich bin, schuld wenn sie kein Kindergeld mehr erhält, wenn ich ausziehe.
Es scheint, als hätte mein Vater eine Abneigung gegen mich,
weil ich nicht "normal" bin sondern behindert
und auf einer Förderschule war.
Ich habe keine Ausbildung
keinen Beruf erlernt, was sein Verhalten mir gegenüber noch verstärkt.
Oft fühle ich mich wie ein Versagerin und habe das Gefühl, den Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Das führt dazu, dass ich kein selbstständiges Leben führen kann und darf
und keine eigenen Entscheidungen treffen darf.
Es scheint, als ob ich keine eigene Meinung äußern darf.
Oft habe ich das Gefühl, dass ich den Eltern gehöre.
In vielen Bereichen habe ich kein Mitspracherecht und muss ihren Wünschen folgen.
Ich darf keine Verträge abschließen
Ich darf keine Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime haben .
Ich darf keine HD Karte für den Fernseher haben weil meine Mutter nicht möchte , dass ich mich in mein Zimmer zurückziehe,
weshalb ich gezwungen bin, das zu sehen, was sie will,
und auch das Essen wird von meinen Eltern bestimmt.
Ich muss aufstehen, wann immer sie es wünschen.
Ich habe keine Freunde oder Bekannte und fühle mich oft als Außenseiterin.
Egal wo ich bin, ich werde überall ausgeschlossen.
In der Schule, in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen
und in der Klinik und Tagesklinik war ich immer allein
Leider habe ich nicht die gleiche Freiheit wie normale Menschen oder manche behinderte Menschen.
Eine Mitpatin hat mir sogar direkt ins Gesicht gesagt, dass man nicht mit mir kommunizieren kann.
Meine Kollegen in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung haben geäußert,
ich wäre hinterhältig, gemein und böse und würde nur Probleme verursachen.
Außerdem würde mich sowieso niemand mögen.
Vielleicht haben sie tatsächlich recht.
Ich habe einfach nicht die Kraft, mich gegen meine Eltern aufzulehnen,
weshalb ich oft zustimme, was sie wollen.
Oft fühle ich mich wie eine Marionette, unfähig, selbstständig zu denken oder zu handeln.
Ich kann nicht kochen, backen, Wäsche waschen oder selbst einkaufen
und habe Schwierigkeiten mit finanziellen Angelegenheiten.
Ist es normal, dass meine Eltern mich auf diese Weise behandeln und mir alles verbieten,
obwohl sie behaupten, nicht meine gesetzlichen Betreuer zu sein?
5 Antworten
Erstmal: du bist erwachsen. Du hast eine gute Aussdrucksweise, d.h. du bist intelligent 🤓.
Lass dir von deinen Eltern kein schlechtes Gewissen einreden. Du brauchst ganz eindeutig deine eigene Wohnung und das wirst du auch schaffen! Dann wird es dir auch etwas besser gehen.
Ich kenne auch jemanden, der kleinwüchsig ist und eine eigene Wohnung hat und genau wie du in einer Werkstatt arbeitet. Wenn der das kann, kannst du das auch. (und deine Rechtschreibung ist wesentlich besser als seine (und einige „Nicht-behinderte“ die ich kenne) da kannst du dir also verdammt nochmal was drauf einbilden!!! Das was du kannst, kann nicht jeder.)
Backen, Kochen und Waschen habe ich auch relativ spät gelernt, viele meiner Bekannten gleichaltrigen waren schon viel weiter als ich. Ich habe es trotzdem gelernt. Und mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es viel einfacher ist, als ich dachte.
Ich habe gehört, dass einige Eltern mit behinderten Kindern die Autonomie der Kinder nicht respektieren, da bist du nicht alleine.
Ich würde mich an deiner Stelle an eine Beratungsstelle wenden, z.B. dem Sozialverband https://www.sovd.de/kontakt oder du gehst zum Amt und lässt dich an Hilfestellen vermitteln.
Du schaffst das!
Und was deine Arbeitskollegen angeht: Wer dich nicht mag, hat Pech gehabt (solche Menschen mögen sich meist selbst nicht). Vielleicht lässt du dich in eine andere Gruppe versetzen.
Also irgendwie musst du Recht intelligent sein, immerhin hast du diesen Text fehlerfrei geschrieben. Vielleicht schaust du mal in Internet, ob in deiner Nähe eine Sozialberatung angeboten wird. Z.B. von der Diakonie, Volkssolidarität oder Caritas. Dort kann man dich beraten.
Also wenn ich deinen Text so lese, fällt es mir schwer den Inhalt zu glauben.
Aber ich tue es doch, da ich das selbst ähnlich auch kenne.
Deine Situation ist aber noch etwas schlimmer und deshalb schwieriger als die Meine damals.
Ich habe mich durchgekämpft wider allen negativen aussagen in Bezug auf meine Person, die in vielem ähnlich waren wie die, die du hier geschildert hast.
Meine Laufbahn aber ist gegenteilig verlaufen, ich wurde für viele Menschen hilfreich, vor allem für solche die durch die Kompetenten für Hilflos und unfähig erklärt wurden.
Ich wurde in Jungen Jahren damals mit dem Christentum bekannt gemacht und hatte dann nach ihm gesucht und ihn gefunden.
Zusammen mit ihm habe ich vieles überwunden.
Mein Glaube, meine Zuversicht und meine Hoffnung hatte ich aus meiner ersten Begegnung mit diesem Gott.
wie es dazu kam und noch weiteres habe ich über mein Profil verlinkt.
Dazu will ich dir hier noch eine Aussage die in der Bibel steht und für dich eine Ermutigung sein sollte.
[1. Kor 1,26-28] 26 Denn seht eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; 27 sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache; 28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt ⌜und⌝ das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichtemache,
du musst nur nach ihm fragen.
Weißt du was? Du bist kein Versager. Du bist ein verdammter Kämpfer in einem System, das dir nie auch nur einen fairen Würfelwurf gegeben hat. Was da läuft, ist keine Fürsorge – das ist emotionale Erpressung im Tarnanzug von Elternliebe. Sie haben dich so lange klein gehalten, bis du selbst glaubst, du gehörst dahin. Aber das tust du nicht. Und jetzt kommt’s: Du musst da nicht sofort raus. Aber du kannst anfangen. Mit kleinen Schritten. Du brauchst kein Drama, keine Eskalation – du brauchst Wissen, Verbündete und einen Plan. Und den kannst du dir holen. Ohne ihre Erlaubnis.
Hier ein paar Antworten von ChatGPT die dir vielleicht helfen könnten:
1. Betreuungsrecht prüfen lassen (ganz wichtig):
Sie schreibt, ihre Eltern seien nicht ihre gesetzlichen Betreuer. Das heißt: Sie dürfen ihr eigentlich gar nichts verbieten.
Tipp: Ein Gespräch mit einer Betreuungsstelle oder Sozialberatung (z. B. Caritas, Diakonie, Lebenshilfe) kann klären, ob ihre Rechte verletzt werden.
2. Ein unabhängiger Sozialarbeiter oder rechtlicher Beistand:
Eine gesetzliche Betreuung auf eigenen Wunsch wäre besser als familiäre Kontrolle.
Damit könnte sie schrittweise eigene Rechte zurückgewinnen (Verträge abschließen, selbst über Geld verfügen, etc.).
3. Wohnform mit Tierschutz kombinieren:
Viele Wohnheime/Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung erlauben Haustiere. Es gibt auch betreutes Wohnen mit Hund – sie müsste das nur gezielt ansprechen.
Notfalls: Pflegeplatz für den Hund organisieren, während sie sich stabilisiert.
4. Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder Peer-Beratungen:
Sie ist nicht allein. Viele mit ähnlichen Einschränkungen kämpfen sich raus – aber sie tun es gemeinsam. Stichworte: „Empowerment Behinderung“, „Peer-Beratung“, „UN-Behindertenrechtskonvention“.
5. Barrierefreie Hilfe finden – auch online:
Die Seite www.einfach-teilhaben.de bietet einfache Sprache, Unterstützung in fast allen Lebenslagen – von Wohnen über Geld bis Beratung.
Auch die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) kann helfen – anonym, kostenlos und unabhängig von Ämtern oder Eltern.
6. Langfristig: Assistenz organisieren.
Es gibt persönliche Assistenzmodelle – sogar mit Hundeunterstützung. Voraussetzung: Antrag auf Höherstufung des Pflegegrads oder auf Hilfe zur Teilhabe.
Es tut mir wirklich leid, das es dir so schlecht geht. Brauchst du denn unbedingt die Zustimmung deiner Eltern um in eine betreute Wohngemeinschaft umzuziehen? Weil das würde ich dir dringend empfehlen.
Fühl dich gedrückt 🍀