"Ich bin Ami" auf Deutsch?

6 Antworten

Ich bin geborener Berliner und hier benutzt man – vor allem die ältere Generation – den Begriff Ami eher als Kosename für die Befreier von der Weltherrschaft und in Gedenken an die Luftbrücke (Berlin airlift).

Bei Jüngeren ist dies naturgemäß verblasst und unter dem Eindruck der "modernen" Kriege, insbesondere in Vietnam, wird dieser Begriff auch schon mal negativ konnotiert.

Um den Gebrauch dieses Wortes beurteilen zu können, muss ein jeder den Sprcher und den Kontext berücksichtigen.

Der Moderator "T-Bone" (Spitzname "Quotenausländer") des Rocksenders Star FM nennt sich auch oft Ami.

Ich würde es der Umgangssprache zuordnen.

Pfiati 
Fragesteller
 11.02.2018, 09:48

;-) Ami dankt. I appreciate your thoughts.

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Minster  11.02.2018, 09:49
@Pfiati

Ach, dann bist Du einer von unseren Amis!

Gern!

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Ich fand es immer ganz süß, wenn du dich selber als 'Ami' bezeichnet hast. Klar ist es ein umgangssprachlicher Begriff, aber bei GF sind wir ja auch keinem hochoffiziellen Protokoll verpflichtet!

Indem DU selbst dich so bezeichnest, ist es unkritisch, was die Bewertung angeht. Wenn aber jemand anderes 'Ami' sagt und das mit einem bestimmten Grundton und einer bestimmten Mimik verbindet, hat er es in der Hand, damit seiner Aussage eine eher positive oder eine eher abwertende (negative) Konnotation zu geben.

Und vergiss bitte nicht: 'Ami' heißt gleichzeitig 'Freund', wenn du es als französisches Wort nimmst. Bleib doch einfach dabei!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!
Pfiati 
Fragesteller
 12.02.2018, 07:32

;-) Deine Anmerkungen sind hilfreich.

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Spielwiesen  12.02.2018, 08:22
@Pfiati

Ich muss noch hinzufügen: jemand, der 'Ami' ausschließlich als negativ bewertet, geht von seiner eigenen Grundeinstellung aus. Dabei ist es doch so: man kann nicht Angehörige der Bevölkerung eines ganzen Landes einheitlich bewerten - diese Haltung widerspricht der Menschenwürde und ist arrogant und komplett überholt.

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Ist umgangssprachlich und wertneutral, also je nach Kontext abwertend oder nicht.

Ich fand das immer ein wenig merkwürdig, dass du dich selbst "Ami" nennst. Das Wort ist Umgangssprache und hat eine leicht abwertende Note.

Henryettex  11.02.2018, 08:29

Ich weiß nicht recht: ob es eine abwertende Note hat, ist relativ und liegt doch eigentlich immer nur in der Betrachtung desjenigen US-Amerikaners, der von anderen so angesprochen wird, unabhängig davon, ob die anderen es so meinen. Wenn er sich nun selbst so nennt, kann er es ja nicht abwertend meinen.

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hutten52  11.02.2018, 22:15
@Henryettex

Die leicht abwertende Note hat es in der deutschen Sprachgemeinschaft, unabhängig davon, ob ein einzelner Amerikaner sich selbst so nennt. Er kennt die Feinheiten der deutschen Sprache möglicherweise nicht so gut. Wenn er sich trotzdem so nennen will, ist ihm das unbenommen.

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Pfiati 
Fragesteller
 12.02.2018, 07:46
@Henryettex

Danke. Ich denke auch, dass, wenn ich mich selber so nenne, ist es wahrscheinlich nicht abwertend. ;-)

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Pfiati 
Fragesteller
 12.02.2018, 08:16
@hutten52

Hallo Hutten,

ich habe in Deutschland ich relativ lange gelebt. Ich dachte, dass du das wußtest.

Meine Anfrage, wenn du sie wieder durchliest, geht es nicht darum, wie "Ami" aufzufassen ist, sondern, ob es "Slang" oder "Umgangssprache" ist.

Ich werde nie die Feinheiten der deutschen Sprache beherrschen. Mein Deutsch ist auch nie tadellos, und wird auch nie tadellos sein.

Aber beim Ausdruck "Ami", kenne ich mich schon a bißerl aus, wenn du das dir vorstellen kannst.

Pfiati

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Pfiati 
Fragesteller
 11.02.2018, 08:31

Hmmm ... was ist an "Ami" abwertend? --> FRAGE AN DICH

Ich habe mich damals in Deutschland so daran gewoehnt.

Werde mich weiter so selbst nennen. ;-)

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RudolfFischer  11.02.2018, 10:14

Nein, "Ami" (Umgangssprache, nach dem letzten Weltkrieg häufig verwendet, in den letzten Jahrzehnten seltener) ist nicht abwertend.

Dadurch, dass Personenbezeichnungen in bestimmten Kontexten natürlich auch abwertend gebraucht werden, besteht bei Personenbezeichnungen generell der Verdacht, sie könnten abwertend sein. Der Druck kommt von der übertriebenen Sorge her, sich ja nicht nach Meinung anderer "rassistisch" zu äußern. Letztes "Opfer" der dieses manischen Trends: "Flüchtling".

Zu "Ami" gab es nach dem letzten Weltkrieg auch "Tommi" für den Briten.

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Henryettex  11.02.2018, 21:45
@RudolfFischer

Wie heißen denn Flüchtlinge jetzt? Und was soll an dem Begriff "Flüchtling" bitteschön rassistisch sein? Es heißt ja auch "Lehrling" oder "Nützling".

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Pfiati 
Fragesteller
 12.02.2018, 08:33
@Henryettex

Ich glaube, je nach Kontext, dass RF die "negative Konnotation" von "Flüchtling" meint.

Also, "Flüchtling" ist weder positiv noch negativ belegt, aber manche benutzen das Wort negativ, aus rassistschen Gründen.

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Das ist beides. Ordentlich würde man "Ich bin Amerikaner" sagen, wobei ein Deutscher damit jemanden aus der USA versteht.

Mario