Hund zu dominant oder doch nur die Pubertät?
Unser Corgi-Rüde ist nun 16 Monate alt und verhält sich momentan anderen Rüden gegenüber aggressiv. An sich ist er vom Wesen her total lieb, nur bei den Rüden setzt alles aus...
Bevor er 1 Jahr alt wurde liebte er alle Hunde egal ob rüde oder weibchen, egal ob groß ob klein - er kam mit allen klar und wollte spielen spielen spielen.
Mit ziemlich genau 1 Jahr kam dann der Cut - an der Leine braucht man ihn zu anderen Rüden gar nicht mehr hin lassen (ich bin sowieso kein Fan von Leinenkontakten), er wedelt zwar anfangs mit der Rute aber sobald man sich beschnüffelt, wird er steif und sobald der andere Hund sich weg dreht wird er aggressiv und schnappt hinterher.
Situationen ohne Leine sind etwas unterschiedlich, wir waren neulich bei einem Hundebadetag im Freibad, hier wimmelte es nur so vor Hunden, er ist rumgerannt wie ein wilder und hat sich mit allen verstanden.. einmal wollte er einem Rüden den Ball klauen, der fand das nicht so toll und unserer hat sich dann gleich unterworfen.
Gestern hatten wir ein Rasse-Treffen, da hat er sich in ein kastriertes Männchen verliebt und ist ihm nicht mehr von der Seite gewichen.. als ein anderer Rüde nur zum schnüffeln kam ging der Kampf gleich los, es waren auch noch 2 andere sehr dominante Rüden da (gehören zusammen) da kam es auch 2x zum Kampf inkl. beißen, er hat aber nicht angefangen sondern unterwirf sich nicht.
Heute wieder ein Treffen auf der Hundewiese bei uns.. ein aufgeregter 10 monate alter Rüde kam, dem ist er auch gleich hinterher und wurde recht aufdringlich und hat ihn permanent angebellt, auch viel zu aggressiv.
Dann kam ein größerer Rüde, da hat er seine Grenze gleich ausgetestet und wurde in die Schranken gewiesen, er hat dann auch kurz Ruhe gegeben. Als der Rüde aber dann wieder anfing mit den anderen zu spielen/zu rennen ist er gleich wieder hin und hat los gelegt, er hat nicht gebissen aber immer die Zähne gefletscht, daher sind wir dazwischen damit es nicht doch eskaliert (der andere Hund war einfach viel grösser).
Mit einem alten, sehr ruhigen Rüden hingegen kommt er wieder wunderbar klar.
Es macht so einfach keinen Spaß - ich wechsle beim Gassi gehen die Straßenseite wenn ich nicht weiß welches Geschlecht der andere Hund hat und bei solchen Treffen ist es auch langsam frustrierend wenn man ihn dann an die Leine nehmen oder gar gehen muss.
Denkt ihr es ist ein Dominanz-Problem? Ist es "nur" die Pubertät? Habt ihr Tipps bevor wir zu einem Hundetrainer gehen? Würde es gerne erst mal selber irgendwie versuchen sofern es da etwas gibt das man tun kann...
Einen Hundetrainer aus der Umgebung habe ich mir schon herausgesucht (waren anfangs auch in der Hundeschule aber da gabs diese Probleme ja noch nicht)
6 Antworten
Dominanzproblem, eher nicht, sondern eher ein teritorielles Problem, du gehst fast jeden Tag den gleichen Weg, da begegnest du fast immer den gleichen Hunden? Da jeder seine Duftnote abgesetzt hat, und somit das Revier absteckt denke ich an ein Problem dieser Art. Dominat war der Rüde, der ihm gezeigt hat, wem das Spielzeug im Schwimmbad gehört, das geschah auch auf neutralem Boden. Der Kastrierte Rüde gefiel ihm nur, weil sich der Hormonstatus des kastrierten verändert hat. Also kann es das sein, so wie auch Überforderung, sowie Unterforderung des Hundes mit gewissen, bzw in gewissen Situationen. 16 Monate hier kommt auch eine 2. Pubertätsphase in Betracht. Nur setze ihm Grenzen und das sofort, gib 110% beschäftige ihn artgerecht laste ihn aus, geh an seine Grenzen.
Ist denke ich die Pubertät und da versucht er halt seine Grenzen auszutesten und da wird er dann halt auch sehr oft zurechtgewiesen und Rüden vertragen sich öfter mal nicht mit dem gleichen Geschlecht, ist keine Seltenheit. Wichtig ist in der Phase, dass auch ihr ihm Grenzen setzt. Entweder er behält es das er keine Rüden mag oder es wird sich wieder legen sobald die Pubertät nachlässt.
Straßenseite wechseln ist auch nicht das beste, man muss mit ihn in solche Situation reingehen um ihn dann zurechtzuweisen und ihm Grenzen zu setzen.. natürlich ohne Gewalt. Aber am besten redest du da mit deinem Trainer dann darüber und er wird dir schon sagen wie du dich in solchen Situationen Verhalten sollst.
Sowas kann man halt am besten beurteilen wenn man die Situation live erlebt, ansonsten gestaltet sich das sehr schwierig. Eine 100%ige Lösung wirst du hier nicht kriegen, da hier niemand deinen Hund kennt.
Viel Glück und hoffe ihr kriegt das hin :)!
Also das Verhalten kann einige Gründe haben.
- Überforderung
- Unterforderung
- nicht so 100%ige Sozialisierung
- Pubertät
- Unsicherheit
etc.pp.
Nun ist es so, dass das hier niemand einschätzen kann, da hier niemand dich und deinen Hund so gut kennt, dass er euer Verhalten einschätzen kann. Außerdem war hier ja niemand dabei.
Daher kann ich wirklich nur empfehlen sich doch einen kompetenten (!) Hundetrainer zu suchen. Der sich das erstmal anguckt, einschätzt und dann mit euch daran arbeitet.
Hallo,
das fremde Hunde sich nicht unbedingt toll findet, hat nichts mit mangelnder Sozialisierung zu tun, sondern ist eher normales Verhalten. Welches Raubtier begrüßt schon Freudestrahlend einen Konkurrenten. Und gerade wenn die Hunde erwachsen werden herrscht im Kopf oftmals Chaos, wenn dann noch unglücklich verlaufene Hundebegegnungen hinzukommen, wird es etwas hakelig.
Es ist nicht jeder Hund ein Hundewiesenhund und ein Hund muss auch nicht zu jedem hin und mit jedem Hund "spielen".
Ich würde an deiner Stelle hochfrequentierte Freilaufflächen, "Spieltreffen" und ähnliches meiden und mich darauf konzentrieren Treffen mit wirklich Erwachsenen, souveränen Hunden zu ermöglichen, die auch nicht ständig wechseln.
Nebenbei würde ich am Gehorsam unter Ablenkung arbeiten und einfach an der Leinenführigkeit.
Was ich im Auge behalten würde, ist das er ja Anschein auch durch Bewegung ausgelöst wird, da würde ich grad bei Treibhunden ein besonderes Auge drauf haben, nicht das der Herr versucht da Mal eben locker, flockig eine große Gruppe Hunde zu treiben.
Dieser kleine Hund wurde für das Viehtreiben gezüchtet. Der hat Feuer und seinen eigenen Kopf. Mit 16 Monaten ist er ziemlich erwachsen. Nix Pupertät. Schau mal in den Standart: Zitat:" Der Welsh Corgi Pembroke ist ein sehr selbstbewusster, überlegen auftretender Hund mit einem stets wachsamen Verhalten." Zitat Ende
Übersetzt heißt das, er hat 2 Ohren für rein und raus, er ist der King und post nicht nur, er läßt den Briefträger nicht aus den Augen und bewacht Haus u Hof.
Keine Ahnung ob man das mit einem Hundetrainer in den Griff bekommt. Da gibt es alle Arten von, muß man keine Prüfung für bestehen. Jeder darf sich Trainer nennen.
Ohne das Zitat genau zu kennen beschreibt es ihn doch sehr genau :-D ein kleiner dickköpfiger sturer Hund der gern den Macho raushängen lässt...