Hund schnappt nach mir, wie soll ich mich richtig verhalten?

4 Antworten

Weißt du, wie schrecklich sich dein Text anhört? Eigentlich sollte ein Hund ein geliebter Familienhund sein - bei dir hört es sich an, als würden bei euch Feinde zusammenleben.

Wenn ich lese, wie du euer Verhalten und eure "Erziehungsmethoden" beschreibst, dann läuft es mir eiskalt über den Rücken. Habt ihr echt keine Angst, dass das in naher Zukunft eine furchtbare Katastrophe gibt?

Ihr habt leider von Hundeerziehung überhaupt keine Ahnung, der Hund ist völlig regellos, völlig ohne Grenzen, unsicher, fühlt sich bedroht, hat keine Sicherheit ...

Ich kann euch wirklich nur raten, euch ganz ganz ganz schnell an eine geeignete komptetente Hundeschule zu wenden oder den Hund abzugeben .... das nimmt sonst ein ganz ganz böses Ende.

Marbell 
Fragesteller
 17.06.2021, 17:19

Erstens ist es nicht mein Hund. Zweitens ist dies eine Ausnahmesituation. Normal benimmt er sich ruhig und kuschelt gerne mit allen. Bloß in letzter Zeit ist er etwas temperamentvoll vor allem wenn es um das Essen geht. Nur weil man Probleme mit einem Hund hat ist man nicht ungeeignet einen zu besitzen. Jeder Hund ist anders und mit jedem Hund macht man neue Erfahrungen und muss neue Herausforderungen meistern um einen tolles Miteinander zu erleben. Meine Frage war lediglich was man in so einer Situation machen soll.

Der Hund wird von keinem misshandelt und wie hätten schon mehrere. Zudem hat meine Mutter im Tierverein gearbeitet, sie wird also wissen was sie machen oder unterlassen soll. Es geht in diesem Post nur um mich und wie ich reagieren soll, da so ein Verhalten für mich Neuland ist bei all den Tieren welche wir bereits hatten.

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dsupper  17.06.2021, 17:27
@Marbell

Alles was du schreibst,zeugt von massiven Problemen und völlig falschem Verhalten:

  • ihr könnt dem Hund von Anfang an das Futter nicht wegnehmen, viel schlimmer noch, wer wird schon aggressiv, wenn ihr ihm nur zu nahe kommt
  • ihr "gewöhnt" eurem Hund ein völlig normales Verhalten ab - Hunde SIND Schlingfresser und nordische Hunde, die über noch ein überaus instinktsicheres Verhalten verfügen, noch viel mehr als andere Rassen
  • Es ist für euch gefählich, ihm das Futter wegzunehmen
  • Er klaut Essen
  • er wird dann aggressiv, wenn ihr in "konfrontiert" ..... kein Wunder
  • er schnappt nach euch
  • was soll das Verhalten bringen, ihm die Hand hinzuhalten und zu sagen "schnapp mich doch"????
  • ihr motzt ihn an
  • er schnappt nach euch und erwischt dich sogar ....

Das ist NICHTS, aber auch gar nichts von Wissen um Hundeerziehung zu lesen und zu erkennen.

Und es nutzt auch nichts, jetzt zu relativieren, dass er sooooo lieb kuschelt ....

Nein, es geht nicht nur um dein Verhalten - es geht um die gesamte nicht vorhandene Erziehung - denn so darf sich ein Hund NIEMALS verhalten!! NIEMALS. Das ist einfach eine tickende Zeitbombe. Denn über kurz oder lang WIRD er zubeißen und zwar richtig.

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Marbell 
Fragesteller
 17.06.2021, 17:31
@dsupper

Ich hab ihm kein Futter weggenommen. Das wollte ich nicht damit sagen.

Und das Schlingen war in seinem Fall nicht normal. Er hatte am Anfang so einen Futterneid, dass er das ganze wieder ausgekotzt hat weil er zu schnell gegessen hat. Im Moment ist das nicht mehr der Fall, er lässt teilweise sogar Futter im Napf stehen.

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dsupper  17.06.2021, 17:35
@Marbell

Siehst du, auch da zeigt sich einfach schon fehlendes Wissen.

Er hat so schnell gefressen, dass er alles wieder ausgekotzt hat. Und DAS ist absolut instinktsicheres natürliches Verhalten (das die meisten Hunde gar nicht mehr haben).

Jedes Rudelmitglied muss sich beim Jagderfolg so schnell so viel von der Beute sichern, wie es geht - denn es ist IMMER zu wenig!! Also wird runtergeschlungen, was nur geht, so schnell wie es geht. Und dann sucht das Tier sich einen Platz, kotzt alles wieder aus und frisst es in Ruhe wieder auf.

Völlig normal und man sollte sich eigentlich freuen, wenn man einen noch so instinktsicheren Hund hat.

Und jeder kompetente Hundehalter darf dem Hund den vollen oder halbleeren Napf einfach wegnehmen, OHNE dass der Hund böse wird. Natürlich besteht kaum ein Grund dafür, das zu machen - aber man sollte es eben machen können. Das kennzeichnet dann, dass der Hund seinem Menschen völlig vertraut ....

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Marbell 
Fragesteller
 17.06.2021, 17:28

Falls das jetzt falsch rüber kommt will ich mich entschuldigen. Hatte einen langen Tag und da ist alles ein wenig hitzig.

Will bloß nicht wie jemand rüber kommen wie jemand der seinen Hund misshandelt oder komplett ahnungslos ist, da ich solche kenne und die Stereotypen in dem Bereich enorm sind. Vor allem bei Fragen über seine Haustiere.

Mir ist bewusst das der Hund sich in der Situation sich nicht wohlfühlt und keinen Respekt zeigt vor mir, doch deswegen hab ich nachgefragt. Viel Zeit hab ich nicht um mit ihm zu verbringen und das aus seiner Kindheit bekommt man nicht so einfach raus. Erneut, es ist nicht mein Hund.

Hoffe du verstehst das, einen schönen Tag dir noch und trotzdem danke.

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dsupper  17.06.2021, 17:31
@Marbell

Ich habe NIRGENDWO geschrieben, dass ihr den Hund misshandelt!!! Das würde ich niemals behaupten.

Aber der Hund ist überhaupt nicht erzogen, er kennt keine Regeln, keine Grenzen, er hat also nichts, woran er sich orientieren kann, entsprechend ist er unsicher und das führt schnell zu Aggressionen. Er fühlt sich von euch auch massiv bedroht, denn ansonsten würde er nicht knurren und schnappen und dich sogar erwischen ...

Ich arbeite schon ganz lange mit Straßenhunden, die natürlich ihre ganz eigene Problematik haben. Deshalb gehören sie nur in fähige und kundige Hände. Sie können ihre Traumata niemals wirklich ablegen - aber es kann und muss gelingen, sie soweit zu sozialisieren, dass sie prima Familienhunde werden.

Aber dazu braucht ihr Hilfe, sehr fachmännische Hilfe ... auch, wenn du das abstreitest.

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Marbell 
Fragesteller
 17.06.2021, 17:52
@dsupper

Der Hund brauch Hilfe und "wir" auch, sowie eine bessere Erziehung da widerspreche ich dir nicht. Und ich reagiere impulsiv auf sein Verhalten. Ich sehe diesen Fehler ein.

Doch wie arrogant oder scheiße das nun klingen mag, es ist nicht mein Hund und ich kann keinem sagen wie er den zu erziehen hat. Ich bin selten zuhause und noch nicht ausgezogen, damit ist die Beziehung zwischen ihm und mir nicht die engste. Zeit zum trainieren mit ihm habe ich auch nicht weswegen ich gefragt habe wie ich am besten reagieren soll um mein Fehlverhalten zu korrigieren und nicht was "noch schlimmer" zu machen.

Ich kann meinen Eltern zwar raten was zu unternehmen aber im Endeffekt habe ich darüber keine Kontrolle.

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dsupper  17.06.2021, 17:55
@Marbell

Du hast überhaupt keine Möglichkeit, sein Fehlverhalten zu korrigieren. Für den Hund gehörst du dann ja noch nicht einmal zu seinem Sozialverband - du hast also gar nichts zu sagen.

Dann kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich schon weit vom Hund entfernt aufzuhalten - denn wenn er nicht erzogen wird, bleibt er eine tickende Zeitbombe.

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Warum stört ihr den Hund beim Fressen? Was habt ihr davon? Warum sollte man dem Hund sein Fressen wegnehmen?

Ist doch klar, dass ein ehem. Straßenhund, der von klein auf gelernt hat sein Futter zu verteidigen, bei irgendwelchen neuen Menschen in vollkommen neuer Situation nicht plötzlich zum Lämmchen wird und seine Brötchen gerne mit jedem teilt...

Der muss auch erstmal lernen, dass er seine Ressourcen nicht (mehr) zu verteidigen braucht.
Das erlangst du aber auf keinen Fall, indem du ihn noch mehr in die Ecke drängst, noch mehr verunsicherst und eine noch größere Bedrohung darstellst.

Lass den Hund beim Fressen in Ruhe und stell den Napf künftig in eine sichere Ecke, an der niemand vorbei läuft.
Dann holst du dir einen kompetenten Trainer ins Haus, der euch live sieht und beurteilen kann und mit dem arbeitet ihr dann an allen Problematiken (denn die Ressourcenverteidigung ist anscheinend nicht das einzige Problem).

Sorry, nichts gegen Ihre Qualitäten als Hundeerzieherin, aber der Hund hat so viele Erfahrungen gemacht auf der Straße, dass er einen Fachmann braucht, um ihn zu erziehen.

Dennoch ein paar Tipps.

Anmotzen hilft wenig; aber konsequente Regeln. Ihm muss beigebracht werden, wie die natürliche Rangordnung in der Familie, die er als RUDEL sieht, aussieht.

Erst isst die Familie, dann bekommt der Hund das Fressen. Und er darf auch nicht neben dem Tisch oder am Tisch gefüttert werden, sondern abseits auf seinem Platz. Dort sollte er (gewaltfrei), notfalls so lange angebunden werden, bis er an der Reihe ist. Im Wolfrudel fressen erst der Alfawolf und zuletzt der "Rangniedrigere".

Das ist keine Wertung, sondern schützt das "Rudel" vor Feinden.

Er frisst deshalb so gierig, weil er sich sein Fressen auf der Straße erkämpfen musste. Geben Sie ihm so oft wie möglich , vielleicht die ersten Tage stündlich, eine kleine Menge zu fressen. Dann bekommt er das Gefühl, dass es immer genug zu fressen gibt und er sich sein Fressen nicht erkämpfen muss. Vor dem Spaziergang natürlich zwei Stunden nichts geben wegen der Gefahr der Magenumdrehung. Wenn Sie den Hund füttern, halten Sie respektvoll Abstand.

Nach ca. 4 Wochen wird er verstanden haben, wie die Rangordnung aussieht und dass er sein Fressen nicht verteidigen muss.

Auch beim Spaziergang muss der Hund gewaltfrei lernen, dass er nicht der "Boss" ist. Jemand kann mit dem Hund an der Leine hinter Ihnen gehen, sodass er gezwungen ist, die natürliche Rangordnung einzuhalten.

Der, der vorausgeht ist der Chef. Deshalb führen sich so viele Hunde an der Leine auf, weil sie denken, sie müssten als Vorausgehender das Rudel schützen.

Wenn Sie das ein paarmal machen, werden sie auch merken, dass das zwicken aufhört. Ihm die Hand noch mal hinhalten provoziert den Hund, das würde ich lassen.

Wenn Sie noch Fragen haben, dann können Sie sich gerne noch mal an mich wenden.

Liebe Grüße

....lisahaase...

es ist immer wieder schlimm zu lesen, in was für unwissenden Händen Hunde leben müssen. Zum Schlingen des Fressens, Hunde sind nun mal Schlingfresser. Deine für ihn aggressive Art des Umgangs lässt er sich nicht gefallen und beantwortet seine Unsicherheit mit dem gezeigten Verhalten. Ehe an dem Tierheimhund weiterhin mit diesen Machtdemonstrationen gearbeitet wird kann sich kein Vertrauen aufbauen und das Problem verschlimmert sich. Hier hilft nur ein kompetenter Trainer