Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter?

30 Antworten

Wir hatten sog. Rassehunde und ich kann daher nur von Züchtungen warnen! Nicht immer, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit haben alle Hunderassen, soweit ich sie kenne, genetisch bedingte Schäden. Wenn nicht schon mit der Geburt, wie bei den Möpsen die lebenslang mit Atemnot zu kämpfen haben, dann spätestens im Alter, wie bei unserem Westi (ich heiße nicht umsonst so). Dieser arme Hund hatte Neurodermitis, Pilze, Herzprobleme etc. In seinem letzten Lebensjahr kostete er ca. 5.000 € (Fünftausend - kein Tippfehler!), bei ihm lag es NACH ärztlicher Meinung an einer ererbten Immunschwäche, ist also fachlich abgesichert. Auch wenn nicht jeder Rassehund, wie der Dackel (Dackellähmung) oder der berühmte Deutsche Schäferhund (HD: Hüftgelenksdisplasie) bekommen muss, ist die Gefahr groß. Ein Züchter züchtet nicht nur aus Tierliebe, sondern auch um Geld zu verdienen, was man von einem Tierheim nicht sagen kann, auch wenn sie gezwungen sind, mangels öffentlicher Gelder, Geld zu verlangen. So lange es "überschüssige" Tiere in Heimen gibt, finde ich es überflüssig welche bei einem Gewerbetreibenden zu kaufen. Aber wenn es denn trotzdem ein Rassetier sein muss, achte darauf, dass Du zu dem saftigen Preis wenigstens die sog. "roten Papiere" bekommst. Die weisen nämlich die Herkunft des Hundes nach und die Legitimation des Züchters diesen überhaupt als Rassehund verkaufen zu dürfen.

LG Westi

Archimedeshiwi  18.01.2016, 21:05

So was bescheuertes wie die Hüftstellung des Schäferhundes oder den Rücken des Dackels kann sich auch nur ein Züchter ausdecken. Das ist das erste was die Natur ausmerzt ( bei Dackelmischlingen schön zu sehen).

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Moralisch ist das ganze sowieso eindeutig, aber das weißt du sicherlich selbst.

Praktisch:

- Die Mischlinge im Tierheim schließen Qualzüchtung aus. Der Hund dürfte auch gesünder sein.

- In jedem Tierheimer gibt es Gassigänger und die haben schon Erfahurngen an das Personal weitergegeben, so dass du mehr Infos bekommst. Das Personal kennt die Hunde außerdem.

- Züchter gehen auch nach Optik und Rassestandards, die Leute im Tierheim konzentrieren sich auf das wesentliche: Gesundheit und Verhalten.

- Du kannst vorher mehrmals Gassi gehen und den Hund so beschnuppern.

So oder so musst Du Dich mit den auftretenden Problemen bei einem Hund beschäftigen. Vorteil beim Tierheim: Du kannst erst mal öfters hin gehen und schauen, welcher Hund wirklich zu Dir passt. Beim Züchter (bitte wenn dann einen seriösen, keinen Billig-Massenzüchter) kannst Du Dir halt Welpen aussuchen. Ich halte davon eher wenig, ich denk mir, wieso muss man neue Hunde "produzieren", wenn es so viele arme Würmchen gibt, die auf einen Platz warten. In jeden Fall rate ich Dir, Zeit zu lassen für die Suche nach einem Hund, der Deinen Vorstellungen entspricht.

Wenn Ihr diesen Wunsch habt, dann tut was Gutes und holt einen aus dem Tierheim. Kommt aber auch auf die familiäre Situation an. Neben der richtigen Entscheidung für die Rasse, ob nun Schoßhund, Schutz-, oder Windhund- (Zeit für genügenden Auslauf und Pflegebedarf berücksichtigen), ist es auch wichtig, über das Alter des Hundes nachzudenken. Wenn Ihr einen erwachsenen Hund nehmt, ist es schwierig, über dessen Vorgeschichte informiert zu sein. Ein Hund kann vieles erlebt haben, in bestimmten Situationen unerklärlich reagieren. Wenn Ihr kleine Kinder habt, kann ich nur den Kauf eines Welpen empfehlen. Der wächst innerhalb Eurer Familie auf. So kann man ihn besser kennen lernen, besser mit ihm umgehen.

Lass dir kein schlechtes Gewissen machen. du mußt für dich selbst entscheiden. Wenn du deinen ersten Hund holen möchtest, würde ich dir einen Hund von einem guten Züchter empfehlen. Hast du schon ahnung und Erfahrung mit Hundehaltung und kein Problem damit, das das "Ü-Ei" was anderes enthält, als du dir gedacht hast... Kannst du auch einen Mix oder ein Tier aus dem Tierheim holen. Sei aber vor Überraschungen gewarnt. Ich habe einen Hund vom Züchter (super easy) und einen Mix aus einem Privathaushalt (super schwierig). Leider kam erst hinterher heraus, daß der Vater des Mixes ein Streuner aus Griechenland war und das hatte zur Folge, dass eben dieser Hund nicht wirklich domestiziert ist und diese Gene gibt er weiter... So verhält sich meine Hündin auch. Als ob sie auf der Strasse leben würde. Sie verteidigt alles und jeden. Zudem ist sie die Alphahündin aus ihrem Wurf und wenn fremde Hunde das nicht respektieren, gibt es Ärger. Da ich meinen Hund nicht mehr verstanden habe und dachte sie wäre einfach ein "A...loch" bin ich zu einigen Hundetrainern gegangen und bin jetzt selber Trainer. Sie ist völlig normal. Nur eben nicht für diese Lebensweise auf engem Raum in der Stadt. Und dieses Prob hat man unter Umständen auch mit den ganzen Spaniern, die "gerettet" werden... Tierheime sind wichtig, keine Frage. aber die Hunde sollten nur an Leute gegeben werden, die sich auch mit den psychischen Folgen des Tierheimaufenthaltes auseinandersetzen wollen und wissen, wie damit umzugehen ist. Hundehaltung ist eine Philisophie für sich und nicht einfach wenn man den Tieren gerecht werden will. Und zu dem Thema "Mixe sind gesünder": Wie soll das gehen? Wenn man 2 kranke Rassehunde verpaart, kann kein gesunder Mix rauskommen...