Hufglocken? Welche? überhaupt sinnvoll?

9 Antworten

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Hufglocken haben den Sinn, das Pferd vor Ballentritten zu schützen, also dass der Hinterhuf nicht in den Ballen des Vorderbeins tritt und dort Verletzungen verursacht oder sich das Hufeisen abtritt.

Sie sind sinnvoll .. :

  • beim Springen (da schützen sie den Huf ein wenig auch noch vor Schlägen von vorne)
  • im Gelände
  • in der Dressur, wenn das Pferd eine ausgeprägte Hinterhandaktivität hat und sich in die Ballen tritt (kommt oft vor bei sehr hastigen/fleißigen Pferden, oder wenn neue Lektionen geübt werden und die Pferd ihre Beine noch nicht schnell genug "sortiert" bekommen.)

Gewichtsglocken auf keinen Fall! Die gehen dauerhaft auf die Gelenke. Sie werden nur fürs Gangpferdetraining verwendet (Isländer, Tennesse Walker etc.) und haben bei einem normalen Reitpferd oder gar im Springen keinen Sinn bzw. sind sogar hinderlich und bei dauerhafter Anwednung auch schädlich.

Water Boots hab ich noch nie gehört. Die normalen Hufglocken tun es für deinen Gebrauch sicherlich. Es gibt welche aus Gummi für ab 5-10€, aus Neopren (ca 10-15€) und aus Leder .. preislich gibts nach oben wie immer keine Grenze ;-) Bei manchen Pferden reiben die Glocken an der empfindlichen Fesselhaut, dann empfliehlt es sich, welche mit Lammfell oben zu nehmen (oder wegzulassen, wenn das Pferd keine braucht.)

Ich nutze fürs Springen, longieren und im Gelände für mein Pferd normale Neoprenglocken.

Velvetti93  22.01.2014, 11:49

Habe recherchiert: Water Boots sind nicht zum reiten, sondern um trockene Hufe zu behandeln. Das sind Hufglocken, die im Material viel Wasser speichern können, das sie dann an den Huf abgeben. Sie werden nass gemacht und dem Pferd für 20-30 Minuten im Stand (in der Box, Anbindeplatz etc) angelegt.

Sowas braucht Otto-Normalverbraucher nicht, wenn das Pferd keine Probleme mit trockenen Hufen hat - und falls doch, bringen ein paar Minuten mit dem Schlauch abspritzen oder auf eine feuchte Wiese stellen den gleichen Effekt.

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Katiston 
Fragesteller
 22.01.2014, 14:06
@Velvetti93

so also erstens ich habe einen Isländer und zweitens er hat immer trockenen und spröde hufe trotz huföl

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Velvetti93  22.01.2014, 15:12
@Katiston

Auch ein Isländer ist ein normales Pferd, dem ständige Gewichte Gelenksschäden zufügen können. Gewichtsglocken werden für kurze Reprisen gezielt eingesetzt.

Ohne großartige Idee der Ausführung oder Trainer einfach mit Gewichten zu reiten ist schlichtweg ohne Sinn und schadet dem Gang noch eher. Man sollte schon wissen, was man tut und anhand deiner vielen Kommentare bzw. der Frage gehe ich einfach mal davon aus, dass du das eben nicht weißt.

Deine Aussage oben, dass man Isländer immer mit (Gewichts)Glocken reitet, stimmt auch nicht.

Eventuell hat er spröde Hufe gerade wegen dem vielen Huföl. Ich besitze sowas garnicht, mein Pferd hat einen gesunden Barhuf und nur ein einziges mal zwecks einer Aufführung (glänzt ja so schön) Huföl dran bekommen. Der hatte noch niemals ein Problem mit trockenen Hufen.

Zuviel Öl/Fett/Teer kann dem Huf Feuchtigkeit entziehen und verhindern, dass natürliche Feuchtigkeit (wie schon erwähnt zB eine feuchte Wiese) in die Hufwand eindringt, da diese ja total mit feuchtigkeitsabweisendem Öl versiegelt ist.
Meistens kommt so ein Problem auch nur im Sommer vor, wenn die Wiesen eben staubtrocken sind. Wenn dein Pferd auch jetzt im Winter spröde Hufe hat, wo der Boden eher immer feucht/matschig ist, würde ich mir Gedanken machen.

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Baroque  22.01.2014, 15:31
@Velvetti93

Trockene / spröde Hufe kommen in erster Linie von den Zwängen, die unter dem Beschlag herrschen. Da werden die Huflederhäute gequetscht und können kein gesundes Horn produzieren - also ist der Beschlag nicht gut, sondern hat den Huf schon richtig in Schwierigkeiten gebracht. Öl verschlimmert diese Problematik. Sprödrisse und Spannungsrisse werden vom Laien gerne mal verwechselt bzw. der hilflose Schmied, der die Risse nicht weg bringt, schiebt es auf sie Sprödigkeit, sonst müsste er zugeben, dass er die Spannungen nicht unter Kontrolle bekommt. Sehr lustig, was ich neulich im Stall mitgehört habe, als ein Schmied bei einem Pferd war: Dieses hatte angeblich Sprödrisse und Strahlfäule am selben Huf ;-)

Ein guter Anwendungsfall für diese Waterboots fällt mir ein: Hochwertiges Horn, wie es Barhufer haben, ist im Hochsommer so hart, dass die Messer des Hufbearbeiters drunter leiden (schneller stumpf werden) und auch dessen Handgelenke. Wir ziehen dafür immer eine Stunde vor dem Bearbeitungstermin Hufschuhe an und spritzen die Beine ab, damit in den Schuhen das Wasser steht. Alternativ könnte man hier auch die Waterboots verwenden, die aber nicht die Sohle mit weich machen - außer durch das, was aus ihnen raus läuft. Nur abspritzen bringt da gar nichts, das "perlt ab". Sobald man den Wasserhahn aus macht, ist der Huf wieder so hart. So lange spritzen, dass der Huf aufweicht, könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Für die Umwelt eine riesen Belastung mit der Wasserverschwendung und für meine Einstellgebühren sicher auch nicht entlastend, wenn der Stallbesitzer aufgrund der verschwendeten Wassermassen mehr verlangen muss. Eine feuchte Wiese hat man im Hochsommer nicht immer zur Verfügung, schon gleich gar nicht exakt dann, wenn man mit seinem Huforthopäden verabredet ist. Insofern ...

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Velvetti93  22.01.2014, 15:36
@Baroque

Dankeschön, wir sind auf eine Wellenlänge :-)

Die Spannungen sind das, was ich mit dem gesunden Hufmechanismus sagen möchte, welcher ja durch den Beschlag verhindert wird. Stimmt - meine HO hat sich auch immer beschwert, dass sie im Sommer enorm mit den harten Hufen zu kämpfen hat. Drum haben wir einen Tag vor dem Termin auch nicht gemistet und nicht ausgekratzt, zusätzlich dann eine Viertelstunde davor abgespritzt. So wurde das Horn auch durch den warmen Mist "aufgeweicht". (Fäule entsteht ja zum Glück nicht binnen 24h :D )

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Wenn dein Pferd sich tritt, solltest du lieber daran arbeiten, dass es seine Beine sortiert bekommt und keine Glocken oder sonstigen Quatsch dran machen.

Wofür brauchst/willst du die überhaupt?

Katiston 
Fragesteller
 22.01.2014, 14:04

lies bitte die Kommentare von den ersten drei antworten, hab jetzt dreimal die geleiche Begründung geschrieben !

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Freyka  22.01.2014, 21:08
@Katiston

Ich merke in letzter zeit immer, das er seine Füße einfach nicht gescheit lupft, und deshalb stolpert er immer öfters. Er hat auch immer gute eisen, auch wenn er frisch beschlagen wurde stolpert er.

Er hat also Eisen. Aha. Ich an deiner Stelle würde einen guten Hufmenschen (Difho zb) ranlassen und erstmal auf barhuf umstellen lassen. Der Arme spürt ja seine Beine gar nicht, kein Wunder also, dass er stolpert. Außerdem würde ich viel ins Gelände gehen und Stangenarbeit machen.

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Bei der täglichen Abriet brauchen sie viele Pferde nicht. Nur Pferde, die nicht gut ausbalanciert sind und mit dem Hinterbein weit untertreten könnten einen Nutzen darin finden. Eigentlich braucht ein Pferd nur Hufglocken, wenn es sich oft in die Ballen tritt oder eben die Hufeisen abtritt. Das hat aber dann oft was mit anderen problemen zu tun, die das Pferd hat. Gewichtsglocken sind für Gangpferde, Water Boots sind nicht fürs Reiten sondern für die Box. Wenn dann würde ich Neopren oder Gummiglocken nehmen, die aber gut passen müssen und nicht scheuern dürfen

Gewichtsglocken benutzt man bei Isländer.

Springglocken benutzt man bei Springen und/oder in der Dressur bzw. Westernsport.

Water Boots sind dafür da, um die Hufe feucht zu halten ;)

Wir haben hufglocken aber auch nur weil unsere pferde alle 4hufe beschlagen haben und weil sie eine sehr starke hinterhand haben und dadurch oft an die fessel kommen. Also hufglocken sind zum schutz da das sie sich nicht in die fessel treten und sich verletzen

Baroque  22.01.2014, 15:32

Von einer "starken Hinterhand" treten sich Pferde selbst? Welcher A ... von Dienstleister hat Dir diesen Schmarrn denn eingeredet? Wenn sich mein Pferd tritt, ist der Hufbearbeiter fristlos entlassen, sprich, die nächste Bearbeitung macht einer, der es kann. Ein gesundes Pferd tritt sich niemals OFT rein! Pferde sind Fluchttiere, das, das sich selbst verletzt, ist ein totes Pferd! Was darf der Mensch noch alles anstellen, bevor er zur Rechenschaft gezogen wird?

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MollyKiki  06.02.2014, 22:57
@Baroque

Ja mag sein aber man hört beim traben das klacken weil er mit der hinterhand gegen das vordere hufeisen tritt und zur sicherheit ziehen wir ihm glocken an hat aber auch noch andere gründe.

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