Hufgeschwür Beschlag

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Argument (neben ganz, ganz vielen anderen) gegen den Beschlag in dieser Situation ist, dass man damit den Hufmechanismus einschränkt. Der ist aber absolut nötig, damit das Pferd allen Dreck, der noch im Huf ist, auspumpt.

Ein Huforthopäde macht normal auch kein so riesiges Loch, sondern nur so ein kleines, dass sich der Huf da durch leer pumpen kann.

Ich würde Dir auch dringend einen Huforthopäden empfehlen - gebe selbst meine Pferde nie mehr in die Hände eines Hufschmieds, nachdem ich mit beiden Erfahrungen gemacht habe. Auch der beste Schmied hat Schrott abgeliefert im Vergleich zur Huforthopädie. Wenn ich dran denke, wie lang ich es mit Beschlägen versucht habe (weil die Schmiede immer einen Grund gegen den Barhuf hatten), habe ich heute noch Gewissensbisse gegenüber meinem Pferd.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Baroque  02.12.2014, 21:37

Irgendwie hat sich auch dieser Schmied mit seinem Argument für den Beschlag direkt disqualifiziert. Jedem, der ein bisschen physikalische Grundkenntnisse hat, ist klar, dass bei Beschlag immer das Problem ist, dass die Enden extrem überlastet sind, an der Zehe praktisch keine Last ist. Das ist ja der Grund, warum Pferde mit Beschlag immer zu flach stehen, die Hufbeinachse aus der Fesselachse gerät. Jetzt will er genau da ENTlasten, indem er einen Beschlag drauf macht, wo Beschläge generell zu viel BElasten. Äh, ja ... nicht ordentlich überlegt, bevor er argumentiert hat?

2
friesennarr  03.12.2014, 07:52

Bei mir war es der HO der ein riesiges Loch reingemacht hat - der TA nur ein kleines - aber er HO sagte da wär noch mehr und hat auch noch mehr gefunden. Witzit war, das nach 3 Wochen der Huf am Kronrand nochmal aufbrach und noch mehr Material rauskam. Beide HO und TA hatten nicht alle Taschen erwischt.

0
Baroque  03.12.2014, 10:21
@friesennarr

Wenn da noch was ist, dann ist das größere Loch auch sinnvoll ... aber ich sehe immer mal wieder Tierarztmesser lustig im ganzen Huf rumwühlen und die Geschichte nicht finden, zumal die auch mit dem Abdrücken oft sehr unsicher sind und so abdrücken, dass überall was ist ;-)

Daher hätte icn in solchen Fällen immer gerne entweder nur HO oder HO und TA gleichzeitig am Pferd.

0

Eisen ist ein definitives Nein. Auch mit Eisen haben Pferde Hufabszesse - die halten das nicht auf.

Mein kleiner hatte vor ein paar Wochen den ersten Hufabszess in meiner Pferdehalterlaufbahn, ich hatte ein paar Tage einen Hufverband drauf mit Sauerkrautsaft und ganz viel Panzertape - und er war auf der Koppel bei seinen Kumpeln. Mein HO hat das auch aufgeschnitten - riesen Loch und dann haben wir es einfach mit grüner Heilerde vollgestopft und ihn wieder auf die Koppel entlassen. Nach 3 Tagen haben wir gar nichts mehr gemacht und nach gesamt 3 Wochen lief er wieder komplett gut.

Also keine Eisen. Wie wär es mit Hufschuh das haben bei uns auch einige bei Hufabszess gemacht - das ist zumindest nicht permanent.

Wenn Dein Pferd wieder nach draußen kann, solltest Du unbedingt auf deinen Schmied hören. Der Huf braucht Zeit zum Nachwachsen und Abheilen, und das Risiko eines erneuten Hufgeschwüres würde ich da nicht eingehen. Wenn tatsächlich wegen eingeschränkter Stabilität ein Stück von der Hufwand wegbricht, hast Du ein richtiges Problem. Da ist ein kurzzeitiger Beschlag wohl das geringere Übel. Übrigens , dieser Tipp mit der Windel und Rivanol ist im Grundsatz nicht schlecht. Habe das bei meinem ersten Pony, was durch ECS Hufrehe bekam, auch gemacht. Das funktioniert aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf einem Paddock oder auch im Winter auf harten Böden, hast Du damit keine Chance.

friesennarr  02.12.2014, 19:03

Warum ein Beschlag? Es gibt Hufschuhe die es dem Besitzer leichter machen - und die sind auch nur temporär - wärend bei Eisen selbst nach kurzer Zeit wieder eine Entwöhnung des Hufes stattfinden muß.

3
Anaschia  02.12.2014, 19:38
@friesennarr

Auch ne gute Idee !! Die Alternative hatte ich gar nicht im Focus .

2

Hallo,

schau dir die Wunde an !

Hat man sonst irgendwelche desinfizierende Maßnahmen ergriffen ?

Emmy

emily2001  02.12.2014, 12:36

Von dem Link : Reiter Revue

"Meine stute war ne zeitlang dauerkundin in sachen hufgeschwür. der schmied kam vorbei, hats aufgeschnitten, damit alles abfliessen kann.. dann wurde jeden tag das loch mit rivanol ausgespritzt..als verband bietet sich ne kinderwindel an.. unter den huf noch ne lage watte, dann die windel drumherum, unterseite mit dickem gewebeband abkleben. von oben lässt sich dann nach belieben noch rivanol nachschütten. diese konstruktion hat bei meiner stute mindestens 24 std. gehalten. nach 3-4 tagen war das hufgeschwür gegessen.. das loch wurde ne zeitlang beim reiten noch abgeklebt. watte rein und mit kerzenwachs versiegeln, notfalls noch nen gewebebandstreifen drüber.. wenn sie auf trockenem boden bewegt wurde, hat das gehalten. danach wurde der huf wieder gründlich saubergemacht und das loch vorsichtshalber wieder mit rivanol behandelt.. wie gesagt.. nach 3-4 tagen wars erledigt.. die hufgeschwüre haben sich erst gegeben,** seitdem die stute beschlagen ist.. somit leben wir jetzt seit ca. 13 jahren ohne diese geschwüre.. "

Rivanol ist ein gutes desinfizierungsmittel. Ich würde den Huf nicht zu früh beschlagen lassen!

Emmy

0
emily2001  02.12.2014, 12:45
@emily2001

Das gibt es auch :

http://www.pl-huftechnik.eu/Pflegemittel/Desinfektionsmittel

Dieses Mittel scheint interessant zu sein :

" SBS Thrush Stop 8 oz - 230 gr. Artikel-Nr.: 607007A

THRUSH STOP schafft eine antiseptische Barriere zwischen von Strahlfäule befallenem und gesundem Gewebe, indem es sich mit dem Protein des Hufhorns verbindet und so einen lang anhaltenden Schutz bietet. THRUSH STOP ist nicht ätzend wie zahlreiche andere auf dem Markt erhältliche Mittel, die den Huf praktisch mumifizieren und das Wachstum neuen Horns erschweren. THRUSH STOP ist außerdem sicher in der Anwendung. Es enthält kein Formaldehyd (Formalin) oder andere Krebs erregende Stoffe. THRUSH STOP kann auch vor dem Aufbringen von Silikon oder Einlegesohlen verwendet werden, um das Risiko einer erneuten Infektion zu senken. Weiterhin ist es auch bei schwer zu bekämpfenden Hefepilzinfektoinen (Candida) wirksam."

Frag am besten den Tierarzt !!!!

Emmy

0
friesennarr  02.12.2014, 19:01

Wozu sollte man das desinfizieren? Macht doch überhaupt keinen Sinn. Manche bei uns schneiden auf und das wars - die Pferde gehen dann wieder auf die Koppel - der Erdboden versiegelt das Hufloch hervorragend.

1
Baroque  02.12.2014, 21:39
@friesennarr

Genau dieses: Loch rein, aber bitte nicht den halben Huf aufbohren, sondern gezielt treffen - da reicht ein Loch, durch das man eine Nadel schieben kann und das Pferd möglichst viel in Bewegung halten, am besten bewegungsreiche Offenstallhaltung. Dann ist es innerhalb weniger Stunden völlig lahmfrei. Dann grad mal sehen, dass das Loch von innen nach außen zu wächst und nicht erst außen und innen womöglich noch was ist und schon ist alles wieder gut.

0

Es geht hier doch darum, wieviel ausgeschnitten werden musste. Wenn die Gefahr besteht, dass die Ecke groß ausbricht, bleibt Dir keine Alternative als Eisen draufzumachen. Außerdem musst Du auch bedenken, dass der Boden im Paddock jetzt frieren und hart werden kann. Dann ist die Gefahr des Ausbrechens noch größer. Auch kann der Huf auf dem gefrorenen Paddockboden durch das Ausschneiden deutlich empfindlicher sein. Fazit: Hör auf den Schmied und mach Eisen drauf.

friesennarr  02.12.2014, 19:04

Alternativ - Hufschuh - ein Eisen hilft hier garantiert nicht - wo willst du den nageln?

2