HILFE! Jeder 2. Kunde bekommt einen gewischt wegen ESD Warum?

11 Antworten

Das mit den schwindenden Kunden ist ein Riesenproblem. Heuert Euch da einen Exterten an!

Ich habe mal in der Elektronikfertigung gearbeitet, da ist ESD (Elektro Static Discharge) ein Riesenthema. Wenn Sie mal ihre Postleitzahl angeben kann ich mal nachgucken welche Fachfirmen oder Sachverständige für ESD in der Nähe sind.

Im Köln/Bonner Raum und in München würde sich lohnen mal die SERCO, ein akkreditiertes EMV Labor zu kontaktieren, die haben auch Experten die sich mit ESD befassen. Dann wäre da noch Kayser-Threde und der Systemlieferant für Elektronikfertigung WETEC GmbH, auch die haben Experten für ESD.

Natürlich kann man schlecht die Kunden mit ESD Schutz ausstatten, aber die können die Ursache raus finden und kennen sicherlich Lösungen um das ESD Problem zu beseitigen oder zumindest stark zu reduzieren.

Was ihr selber machen könnt, ist einfach mal die Luftfeuchtigkeit messen. Ist die sehr niedrig, müsst ihr Luftbefeuchter anschaffen und einsetzen. Neben stark isolierenden Bodenbelägen ist trockene Luft die Hauptuhrsache für ESD Probleme.

Der Teppich/Fußboden ist nicht antistatisch. Die Kunden laden sich auf wenn sie durch den Laden laufen und entladen sich wenn sie geerdete Metallteile berühren.

diroda  05.04.2014, 12:19

Höhere Luftfeuchtigkeit kann das schon verbessern. Die Regale sollten geerdet sein das die Kunden sich zwischendurch immer wieder entladen.

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Klar deutet alles auf eine elektrostatische Aufladung hin. Die hängt natürlich auch noch vom Schuhwerk der Betroffenen ab, deshalb „funkt“ es auch nur bei jedem Zweiten.

Meine Empfehlung: erst mal den "Übeltäter" eindeutig identifizieren. Dazu braucht man eine Versuchsperson, bei der die elektrischen Schläge reproduzierbar sind und die bereit ist, die nachfolgend beschriebenen Versuche auszuführen, am besten man selbst oder ein zuverlässiger Mitarbeiter (oder eine Mitarbeiterin).

Die zugehörige Analyse könnte beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:

Nach dem Betreten der Verkaufsfläche entlädt sich die Versuchsperson erst mal an einem Metallteil (eines Regals). Entweder, indem er (sie) das Regal mit dem Finger berührt oder (ohne gefühlten Schlag), in dem man z. B. einen metallischen Körper (Stift, Autoschlüssel) fest mit Daumen und Zeigefinger anfasst und dann die Spitze des Schlüssels langsam dem Metall des Regals nähert. Wenige mm vor der mechanischen Berührung sollte dann der Entladungsfunke sichtbar und meist auch hörbar sein. Den „Schlag“ spürt man deshalb nicht mehr, weil sich der Entladungsstrom nicht mehr auf einen winzigen Punkt des Fingers konzentriert, sonder sich über eine größere Fläche verteilt. Das reduziert die Stromdichte und das Gefühl eines elektrischen Schlages bleibt aus. Das gilt allerdings nur für harmlose elektrostatische Aufladungen (hohe Spannung, sehr geringe Energie), die man sich z. B. auch durch entsprechende Kleidung (Fellmantel im Winter) beim Aussteigen aus dem Auto auffischen kann.

Nach vollständiger Entladung (nachdem man das Metall mit dem Schlüssel berührt hat) läuft die Versuchperson durch den Laden, ohne den Teppich im Eingangsbereich zu betreten. Dann wird erneut auf Aufladung wie o. beschrieben geprüft. Ist wieder eine Aufladung vorhanden, so ist der Bodenbelag als Urheber identifiziert. Hat keine Aufladung stattgefunden, sollte der Versuch unter Einbeziehung des Teppichs im Eingangsbereich nochmals durchgeführt werden. Ist der dann positiv, wäre der Eingangsteppich der Sündenbock. Um ganz sicher zu gehen, dass der Teppich die Ursache ist, könnte man den Eingangsteppich auch durch ein Brett oder eine elektrisch leitfähiges Maschendrahtgitter überbrücken, so dass die Versuchsperson diesen überschreiten kann, ohne sich dabei elektrisch aufzuladen. Dann dürfte insgesamt keine Aufladung mehr erfolgen, sofern der Fußboden nicht der Übeltäter ist.

Erst wenn eindeutige Ergebnisse vorliegen ist zu entscheiden, wie man die elektrostatische Aufladung vermeiden kann.

Eine eher unwahrscheinliche Ursache könnte durch eine nicht geerdete Fußbodenheizung hervorgerufen werden, die außerdem auf einem hohen Spannungspotential liegen müsste (was kaum vorstellbar ist), so dass Personen eventuell durch Kriechströme (durch den Fußboden) oder kapazitive Effekte „aufgeladen“ werden. Das könnte ein echtes Gefährdungspotential darstellen und sollte deshalb durch eine einfache Messung und gegebenenfalls eine zuverlässige Erdung vor allen Versuchen sicher ausgeschlossen werden.

Leuten, die schon Panikattacken beim Vorbeigehen an Tiefkühltruhen bekommen (s. Antwort Fredooo), sollte man tunlichst nicht in eine fundierte Ursachenanalyse einbeziehen. Der Schritt, auch Außerirdische für die Effekte verantwortlich zu machen, ist dann nicht mehr weit.

Kenn das. Hatten das problem früher bei Großrechenanlagen. Damals half das Mittel R2000 im Reinugungswasser bei glatten Böden und Antistatikspray auf Teppichen. Foßbodenheizung, Regalerdung usw hilft nichts. Teppiche müssten sich selbst entladen. Entweder passende Teppiche mit eingewebten Metallfäden oder das Antistatikspray. Salz hilft nur solange es nass ist.

Kann es sich die Supermarktkette mit mehr als 1000 Filialen nicht leisten einen Fachmann zu fragen?