Herstellung von Turbinenschaufeln?
Turbinenschaufeln (zumindest die hochbeanspruchten) werden ja als Einkristalle gefertigt. Was genau hab ich mir darunter vorzustellen? Ist das dann quasi einfach ein sehr großes Korn mit einheitlicher Gitterstruktur? Und wie läuft die Fertigung von sowas in etwa ab?
3 Antworten
Sie weisen "theoretisch" keine Korngrenzen auf. Also zumindest wäre "ein großes Korn" der Idealzustand.
Praktisch ist eine absolute Homogenität aber nicht zu gewährleisten, für die Einsatzsicherheit ist das erreichbare Maximum aber mehr als ausreichend.
Gefertigt wird sowas über 4 bzw. 4,5 oder 5-Achs-Simultanfräsen, kommt auf die Form an.
https://www.youtube.com/watch?v=sdUOoShgdaY
Der Schruppprozess wird in 4 Achsen, der Schlichtprozess in 5 Achsen gefahren.
Irgendwie über ein zähflüssiges Gießen oder Ziehen, so genau weiß ich das leider auch nicht. Aber Oma Wiki hat was dazu.
google mal nach silizimwaver fertigung. das ist im wesentlichen das gleiche verfahren...
lg, Anna
Es gibt auch das Gussverfahren; die Steigerbohrung ist eine mehrfache Spirale, an deren Ende ein Impfkristall kommt mit bekannter Orientierung; dann wird ganz ganz ganz langsam abgeühlt.
Nein, Ziel ist eben dass es KEINE Korngrenzen gibt, da diesen durch Erwärmung des Bauteils als erstes die Festigkeit absinkt.
Der ideale Einkristall verfügt also über ein gleichmässiges Kristallgitter mit einheitlicher Ausrichtung.
Meines Wissens hat man Einkristalle auch schon vor der Erfindung von Einkristall-Turbinenschaufeln als künstliche Saphire und Rubine gezüchtet.
Und wie stellt man diesen Einkristall her?