Heißere Zündkerze?

2 Antworten

Du gibst leider nicht an, welches Pitbike es ist und wir können es nicht wissen....

Normalerweise kannst du davon ausgehen, dass der Hersteller umfangreiche Tests durchgeführt, um festzustellen, welche Zündkerze besonders geeignet ist, die nicht zu heiß ist, um Löcher in den Kolben zu brennen, die nicht zu kalt ist, um ihre Betriebstemperatur nicht zu erreichen und sich deshalb nicht freizubrennen...

Das stellt der Hersteller fest und montiert diese Kerze dann nicht nur in Serie, sondern empfiehlt sie auch - er hat das schließlich auf Prüfständen getestet und bei Probefahrten erprobt.

Von dieser "Idealkerze" sollte man nicht abweichen, es sei denn, man hat gewisse "Modifikationen" am Motor durchgeführt.

Was aber vielleicht eine Überlegung wert wäre, wäre die Verwendung einer IRIDIUM-Zündkerze, mit gleichem Wärmewert.

Die ist zwar teuer, hat dafür aber eine sehr hohe Lebensdauer, hat eine verschleißfreie Mittelelektrode mit nur einem halben Millimeter Durchmesser - zündet deshalb besonders zuverlässig und sie hat einen Ringspalt, der durch Zündstrom freigebrannt wird.

Schaue mal in den Link, wenn dich das interessiert.

LG

https://www.motorrad-foerderer.de/news/zuendkerzen-upgrade-die-unterschiede-zwischen-standard-und-iridium

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Motorradfahrer und "Schrauber"

Nein, nicht gut. Wenn di Kerze zu 'heiß' gelabelt ist, leitet sie zu gut Wärme ab und erreicht nicht die Betriebstemperatur und du bekommst Russ-Ablagerungen auf dem Isolator die irgendwann den Zündfunken kurzschließen. Ist die Kerze zu 'kalt' gelabelt, wird sie die Wärme nicht los und du hast Elektrodenabbrand

JochenOWL  24.08.2023, 18:03

@HansWurst45

Der Wärmewert einer Zündkerze muss dem jeweiligen Motor angepasst sein, weil eine Zündkerze, direkt nach dem Motorstart, schnellstmöglich eine Temperatur von mindestens 400 Grad erreichen muss, damit sie sich freibrennen kann, um Betriebsstörungen zu verhindern, die durch Rußablagerungen entstehen würden.

Diese 400 Grad werden deshalb als Freibrenngrenze bezeichnet.

Eine Zündkerze darf jedoch auch nicht heißer, als 900 Grad werden, weil sie sonst Glühzündungen verursacht.

Das bedeutet, dass sich die Zündkerze dann überhaupt nicht mehr für den Zündzeitpunkt, der (früher) durch Kontakte oder (heute) durch die CDI gesteuert wurde/wird "interessiert", sondern zündet, wann sie will - durch ihre zu hohe Temperatur.

Deshalb wird bei "heißen" Zündkerzen durch den Isolator der Mittelelektrode aber auch durch eine entsprechende Konfiguration der Mittelelektrode dafür gesorgt, dass sie möglichst WENIG Wärme ableitet.

Diese "heißen" Zündkerzen verwendet man deshalb nur bei Motoren, mit sehr geringer Leistung, damit sie da überhaupt auf Betriebstemperatur kommen.

Anders ist es bei Motoren, mit hoher Leistung, die eben aufgrund ihrer Leistung, eine hohe Temperatur an der Zündkerze erzeugen.

Würde man dort eine "heiße" Zündkerze einbauen, dann hätte die Zündkerze einen hohen Abbrand, ihre Kontakte würden schmelzen, wenn es dumm läuft, brennt die Kerze Löcher in den Kolben.....

Deshalb verwendet man bei diesen Motoren eine "kältere" Kerze.

Bei den kälteren Kerzen ist nicht nur der Isolator der Mittelelektrode anders gestaltet, sondern auch die Mittelelektrode an sich.

Diesen verbreiteten Irrtum über den Wärmewert "verdanken" wir dem Zündkerzenhersteller NGK.

Bei diesen Zündkerzen ist nämlich - im Gegensatz zu anderen Zündkerzenherstellern - eine Zündkerze mit hoher Ziffer in ihrer Bezeichnung, "KÄLTER" als eine Zündkerze mit niedriger Ziffer.

Eine NGK BR 7 ES ist also viel heißer, als eine NGK BR 10 ES.

LG

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HansWurst45  24.08.2023, 21:14
@JochenOWL

Exakt richtig beschrieben und viel besser als meine Kurzfassung. Danke für die ausführliche Erklärung.

Am Ende ist die Aussage für den Fragesteller die Gleiche: Nimm gefälligst die Kerzen, die vom Motorhersteller vorgesehen sind. Alles anderer ist Mist!

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