hausarbeit inhaltlichen mehrwert?
Erstmal meine Situation: Ich studiere Informatik an einer Hochschule im dritten Semester und muss meine erste Hausarbeit über ein beliebiges Thema aus der Informatik schreiben.
Da ich immer wieder lese, dass man in Hausarbeiten/Bachelorarbeiten einen wissenschaftlichen Mehrwert(geringen) erbringen soll und ich bereits einige Hausarbeiten von kommilitonen aus diesem Modul und Seminararbeiten aus einem Modul höheren Semester gesehen habe, bin ich nun wirklich verunsichert, was das eigentlich genau bedeuten soll.
Diese Haus/Seminararbeiten hatten oft keine Forschungsfrage und waren eigentlich nur Ausarbeitungen eines Themas zb wurde ein Algorithmus erklärt und einige unterpunkte wie anwerdnungsfälle oder vorteile etc...hatten aber überwiegend gute noten.
Ist sowas üblich und es kommt wirklich nur auf richtiges zitieren aus richten quellen etc an?
4 Antworten
Auch Quellenarbeit, die Quellen in einen Kontext zu setzen und zu einem Zweck zu nutzen, ohne sie inkorrekt wiederzugeben, ist wissenschaftliche Arbeit und will gelernt werden.
Einen nennenswerten Erkenntnisgewinn zu erhalten, ist eigentlich erst in der Bachelorarbeit wirklich das Ziel. Und auch dort kann dieser Erkenntnisgewinn auch allein darin bestehen, unterschiedliche Quellen zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen.
Deshalb brauchst du dir wirklich noch keine Sorgen zu machen, wenn es jetzt erstmal nur darum geht, überhaupt mal Quellenarbeit zu betreiben und etwas zu schreiben.
Hausarbeiten beschäftigen sich tatsächlich nur mit Quellen, die es schon gibt. Dabei soll man sich - so kenne ich das aus meinem Studium - mit einer Frage auseinandersetzen und diese anhand der Gegenüberstellung verschiedener Quellen beantworten. Wichtig ist, dass du bei 10-15 seitigen Arbeiten auch mindestens 10-15 Quellen hast.
Bei einer Bachelorarbeit kannst du auch empirisch arbeiten und eine neue kleine These erschaffen.
Das würde ich nicht so pauschal formulieren. Je nach Fach und Studiengang, etwa bei uns in der englischen Linguistik, wird auch in Hausarbeiten empirisch gearbeitet, d.h. es werden Daten erhoben (experimentell, Korpus), diese statistisch analysiert und dann mit bestehender Forschung in Verbindung gesetzt.
Nein, bei einer Hausarbeit wird nicht erwartet, dass du etwas Neues entdeckst und präsentierst. Das sind in der Regel Literaturarbeiten, bei denen man sich mit der vorhandenen Literatur zum Thema beschäftigt und so einen Überblick über das Thema gibt. Ich denke, was mit der Forderung nach inhaltlichem Mehrwert gemeint ist, ist dass die Hausarbeit nicht vollständig aus Zitaten besteht, dass du also einen eigenständigen Text schreibst und darin Infos aus mehreren Quellen zusammenträgst und verknüpfst. Übrigens sind selbst Bachelorarbeiten oft noch reine Literaturarbeiten, in vielen Bereichen ist man am Ende des Bachelors schlicht noch nicht soweit, irgendwas Neues zu generieren.
Ich denke nicht, dass man hier unabhängig von Fach und Studiengang eine finale Antwort geben kann. Ich selbst habe im Bachelorstudium beides erlebt: Im einen Fach war reine Literaturarbeit die Regel, im anderen ging es früh um eigene Daten, deren Analyse und die Verbindung der eigenen Ergebnisse zu denen anderer Forschung.
Beides, Literaturarbeit und empirische Arbeit, ist valide wissenschaftliche Arbeit. Die Anforderungen unterscheiden sich aber eben u.U. Wichtig ist, dass du mit der betreuenden Person absprichst, welche Form deine Hausarbeit haben soll.
aber es ist durchaus möglich, dass nur gefordert wird, einen inhaltlichen Text zu schreiben, zusammengetragen aus mehreren quellen, richtig?
Klar. Im Idealfall kann dir das die Person sagen, die deine Hausarbeit betreut.
Also meinst du es wäre ausreichend zb. als Fragestellung "wie unterscheidet sich Algorithmus x von y" zu nehmen und dabei die funktionsweise von beiden zu erklären, vorteile/nachteile und anwendungsgebiete rausschreiben und es mit quellen zu belegen?