Hattet ihr im Alter 10 bis 16 spannendes Leben?

7 Antworten

Ich war bei den Pfadfindern, und habe darüber viele Leute kennengelernt, viele Dinge unternommen wie Ausflüge, Zeltlager, Wanderungen, Singetreffen und solche Sachen. Mit 15 die erste Grossfahrt ins europäischen Ausland, 3 Wochen mit Zelt und Rucksack durch Schottland. Mit einigen der Leute habe ich immer noch Kontakt. Ja, das war toll und aufregend.

Für coole Großstadtkids und die "Kiddies von heute", die "am Limit leben" oder das zumindest behaupten, war meine Jugendzeit mit Sicherheit langweilig, aber ich habe heute nicht das Gefühl was verpasst zu haben.

Es war eben alles sehr "vorstadtmäßig", wobei wir das Beste aus den geringen räumlichen und finanziellen Möglichkeiten gemacht haben, die wir hatten. Das meiste spielte sich entweder daheim ab oder bei Freunden oder im Jugendhaus oder auf dem Schulgelände oder auf dem Sportplatz. Es war okay :-)

Wir hatten in einer ziemlich tristen und zweckmäßig angelegten Vorstadt, in der viele gegeneinander arbeiteten, als Jugendliche wenig zu lachen und nur wenige Optionen für unsere Freizeit und standen oft unter Beobachtung (am schlimmsten waren irgendwelche sudetendeutschen Opas, die immer ziemlich böse zu uns waren und keinen Hehl draus machten, dass sie uns alle für dumm und blöd und respektlos hielten und für Versager, die nur Cola trinken und Musik hören und Fahrrad fahren und ihrer Meinung nach "unseriöse" Kleidung tragen), wir haben aber das Beste aus allem gemacht (späte 90er bis Mitte der 2000er war meine Jugendzeit) und ich habe schöne Erinnerungen. Wir waren eine gute Gruppe, zu reden gab es immer was und die Wege waren kurz.

Es war schon was Besonderes, wenn man zusammen Radio hörte und mit Cola und Spezi oder so ähnlich die Nacht durchgemacht und erzählt hat und bei guter Musik (ARD-Nachtexpress und so was) die Sonne aufgehen und untergehen sah oder wenn man nachmittags oder in den Ferien irgendwo mit den Fahrrädern unterwegs gewesen ist oder wenn man mal zu McDonalds ging - wir waren mit sehr wenig zufrieden, weil wir wenig hatten und alles besser war als die Eintönigkeit des Alltags. Es war für uns schon spannend, Autos gucken zu gehen und an der Hauptstraße rumzustehen und uns zu freuen über neue Automodelle oder Busse mit Werbungen drauf.

Es war dahingehend spannend, dass man sich in der Zeit für Mädchen interessiert hat und für manche schwärmte oder für junge coole Lehrerinnen, die Cargohosen trugen und bunte Shirts übereinander und lange Haare hatten - und dass man Musik und Medien für sich entdeckt hat, einen eigenen Geschmack entwickelt hat.

Richtig spannend wurde es aber erst ab 16 Jahren - Highlights waren dann Partys meist anlässlich von Geburtstagen im Freundeskreis, dann und wann die SWR 3 Dance Night, Fasching und natürlich das Jugendhaus. Dann begann die Ausbildung, ich habe meine erste "richtige" Freundin kennen gelernt, es gab das erste Mal (war trotz oder wegen Gipsfuß sooo schön^^), dann kam der Führerschein und das war für uns die erste Möglichkeit, den "Radius" zu erweitern und wirklich neue Leute kennen zu lernen :-)

ich bin 16 und bin nicht zufrieden mit meinem leben, erlebe wenig spannendes und tolles, hatte einen freund von 13 bis 15 und das war eher tragisch und traurig

Spannend würds ich nicht bezeichnen.... war prägend...