Hatte man in der DDR Hunger?
Ich habe mal eine Frage zum Buch: Am kürzeren Ende der Sonnenallee
Mario und Micha spielen ja immer hungernde Kinder, wenn ein Touristenbus über die Grenze in den Osten kommt.
Warum machen sie das? Hatte man in der DDR Hunger?
Wenn man jetzt keinen Hunger hätte, warum haben sie das im Buch gemacht? Das versteh ich jetzt nicht.
13 Antworten
Nein. Essen gab es genug.
Nein das nötigste gab es also auch genug essen
Nach 1945 wurde in ganz DE der Guertel enger geschnallt, da gab es aus den bekannten Gruenden schon mal grummeln in den Gedaermen.
Dann kam wie gefragt die DDR nach der BRD und es gab Lebensmittelmarken, die gestaffelt waren auf normal und fuer schwere Berufe gab es entsprechend mehr darauf.
Das ging bis Anfang der fuenfziger Jahre so, dann besserte sich die Situation und es trat eine relative Versorgung ein, die eigentlich keinen Schwankungen mehr unterlag.
Auf dem Land war es in dieser Beziehung natuerlich einfacher, denn es bestand ja eine Eigenversorgung und es wurde Viehzeug gehalten.
Am Anfang, daran kann ich mich erinnern, mussten Schweine gemeldet werden, wovon beim schlachten etwas abgefuehrt wurde. Not macht erfinderisch, viele schlachteten zwei Schweine zugleich, das viel dann nicht auf. In der Stadt sah es natuerlich nicht so lustig aus die ersten Jahre, das brauchte seine Zeit bis es besser wurde. In dieser Zeit wurde soviel gefeiert und getanzt, wie spaeter nie wieder, die Freude am Leben zu sein, machte alle Querelen wett.
Auf dem Land war es in dieser Beziehung natuerlich einfacher, denn es bestand ja eine Eigenversorgung und es wurde Viehzeug gehalten.
Das kann ich absolut bestätigen. Mein Vater hatte uns während des Krieges ins Dorf meiner Mutter gebracht.. aus der Großstadt heraus.. uns ging es sehr gut und Hunger, haben wir zu dem Zeitpunkt nie gehabt. Glück im Unglück !?!?
Als ich Anfang der 80er Jahre mit einer Studierendengruppe in der DDR war wurde uns erzählt dass die DDR einen der höchsten Pro-Kopf Verbräuche von Fleisch auf der Welt hatte. Und die Fleischportionen waren wirklich ziemlich groß, sogar für jemand der so gerne Fleisch ist wie ich. Hungern mußte in der DDR zumindest ab den 60ern wohl niemand mehr. Es gab halt nur eine eingeschränkte Auswahl und das Essen war nicht immer wirklich gesund.
Damals hießen die "Studierenden" aber noch Studenten und haben während der Reise auch nicht studiert....da waren es Reisende.
Die beiden haben nur die Klischees parodiert, die im Westen bezüglich der Zustände in der DDR herrschten. Diese Vorurteile existieren ja teilweise auch dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung, befeuert - gern auch hier bei GF - von Leuten, die die DDR bzw. die "neuen" Bundesländern nie besucht und sich ein eigenes Bild gemacht haben.
Na Hauptsache JETZT ist das Essen immer wirklich gesund, vor allem die tausende von Fertigprodukten die es jetzt so gibt, die sind seehr gesund 😉