Hatte das Leben in der DDR auch ein paar Vorteile oder gab es dort wirklich nur Nachteile?

9 Antworten

Der wesentlichste Vorteil war: es gab einen großen Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung. Hilfe: wenn man sie brauchte, hatte man sie.

Das war auch Folge der Mangelwirtschaft. Man brauchte einander.

Das die Repressionen des Staates nicht angenehm war: logisch. Einige sind für ihre Überzeugung in den Knast gekommen. Manch einer schon für einen guten (politischen) Witz..

Für mich gab es keine Vorteile in dieser Diktatur, in der ich 18 Jahre lebte.

Wer hier billige Mieten will, sollte bedenken, dass dann der Vermieter auch nichts einnimmt, deshalb verfallen Häuser mit der Zeit.

Ganztägige Kinderbetreuung gibt es bei uns hier auch heute in der Provinz ohne Probleme.

Ich kenne keinen Menschen, der heute in den Urlaub fahren will und sich das nicht leisten kann. Dann fährt er eben kürzer und preiswerter. In der DDR waren die Unterkünfte deutlich primitiver.

Jeder Arbeit? Bei uns war jede Stelle doppelt besetzt. Welcher Staat kann sich sowas leisten?

Und den Zusammenhalt habe ich damals auch nicht festgestellt,. Z, B, haben mir im betrieb einige Leute meine Bürolehrstelle geneidet und mir das offen gezeigt durch fiese Sprüche. Dann musste man auch aufpassen, was man sagte, die Stasi hörte mit.

Und bei den Ausbildungen ging es auch um Linientreue. Wer nicht zur Jugendweihe ging, war vom Abitur und guten Lehrstellen in den 80ern ausgeschlossen: Das wurde uns stets gesagt. Unser Klassenbester lehnte das und 3 Jahre Armee ab, er musste ins Handwerk, was er überhaupt nicht wollte. Wo war sowas gut?

Vorteil: ab Schule - egal, welche man bis wohin besuchte- Berufsschule, Abitur, je nach Leistung, also man hat eben immer eine Ausbildung bekommen! Ob man das nun notgedrungen machen musste (wie ich, aber nach und nach fing das Berufsleben an, doch Spaß zu machen) oder ob man echt den Traumberuf bekam, den man schon immer wollte. Arbeitslos? ich kenne keinen, der arbeitslos gewesen ist.

Kann mich erinnern: Bahn hatte einen eigenen Bereich, so mit ärztlicher Versorgung, welche Betriebe das dann auch hatten: weiß ich nicht aus eigenem Erleben.

Schulzahnarzt zum Beispiel gab es in meiner Geburtsstadt, man war zwar im 1.Moment froh, wenn man mal eine Klassenarbeit nicht mitschreiben musste, aber durfte die wsl.immer nachschreiben.

Mein Glück war damals: bis zur Berufsschule (fuhr als Lehrling umsonst mit der Bahn) war es nur bis zur nächsten Stadt, Arbeit gab es im selben Ort, wo ich geboren wurde, auch als ich wechselte: musste da nie umziehen! Andere Lehrlinge mögen es schwerer gehabt haben, weiß ich aber nicht.

Künste wurden wsl.mehr gefördert als heute?!. Beispiel auch: wenn man sich für den Beruf Schauspieler interessierte, den anstrebte: man sandte eine Bewerbung, durfte vorsprechen und je nach Talent konnte man Glück haben und begann an einer Schule den Beruf zu erlernen. Schreibende Leute gab es, die eben per Wettbewerb zeigen konnten, was sie drauf hatten.

Ferienlager - heute wohl Feriencamps? - damals spottbillig, wo Kinder eben mal von zu Hause weg waren, mit anderen Kindern zusammen.

Nachteil: ja, wenn man reisen wollte, stand eben einem nicht die ganze Welt zur Verfügung, man hatte sich damit entweder abzufinden oder hatte Ideen, wie man die DDR verlassen könnte. Ich hätte auch gern für einen Tag Westdeutschland oder Westberlin mal angesehen!

Wohnungsmieten: billig, zu billig! Stress mit dem Arbeitsamt: unbekannt, also in der Form, wie man es heute erleben muss.Rentner konnten sich in der DDR was hinzuverdienen. Meine Oma verdiente sich privat Geld dazu: man verkaufte Obst oder sie schnitt anderen Hundehaltern die Haare der Hunde. Ob sie je eine Steuererklärung gemacht hat: keine Ahnung, wette:nein, hab aber auch nie danach gefragt. Meinen Großeltern ging es jedenfalls so gut, sie mussten nicht irgendwo nach Flaschen sammeln, um über die Runden zu kommen, also wurden sie nicht per Steuer zweimal bestraft, wie es heute oft vorkommt: erst bezahlt man als arbeitender Mensch brav Steuern, und später (wenn es einer gewissen Stelle so ankommt, das man zuviel Rente bekommt, ) wird auch da noch mal der Rentner zur Kasse gebeten..

Stress mit dem Beitragsservice? Wüsste ich auch nichts zu berichten. Wenn man da irgendeinen Beitrag zahlen musste (und das taten damals, wenn: mein Vater, Mutti musste nie arbeiten in einem Betrieb) muss der so gering gewesen sein dass der kaum ins Gewicht fiel.

Ob es nun von Nachteil war, das man in gewissen DDR-Bezirken kaum West-TV-Empfang hatte, weiß ich nicht, mir genügte das bissel West-TV in Tangermünde, wo es diesen Empfang komischerweise glasklar gab. Aber ehrlich: wenn das TV so ein Wunder ist, das manche damit heutzutage angeben, wie viele Sender sie sehen können, so wundere ich mich dann doch, wieso viele Leute lieber am PC herumspielen oder was es sonst noch alles an Wunderwerken der Technik gibt. Gameboy, den hab ich auch noch liegen, aber das war es dann auch schon: am Handy spielen oder am Labtop: das genügt mir.

Mag sein, ich habe noch was vergessen. Weiß das entweder nicht mehr, oder befasste mich damit nicht. Zum Beispiel nicht mit den Umständen jener Leute, die Güterbodenarbeiter waren, wie man sagte: teilweise direkt aus den Gefängnissen kamen, ich hatte zeitweise mit ihnen als Lehrling und als junger Facharbeiter bei der Bahn zu tun.

Je nachdem, wie das Elternhaus oder man selbst zum Staat stand ging es einem gut oder eben den Umständen entsprechend nicht so toll.Und ob die Gefängnisse in der DDR so sind wie in der BRD: auch das weiß ich nicht. ganz bestimmt hatte man Nachteile, wenn man durch irgendwas unangenehm auffiel..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weder noch. Die waren mehr oder minder heilfroh am Leben zu sein und bleiben zu dürfen. Vorteile gab es da an sich kaum welche, eben außer dieses. Wenn es einem nicht passte, dann endete es eben dann auch recht schnell oder wurde zum Nachteil und das um so mehr man an Informationen aus der westlichen (freien) Welt bekam, besaß und die Unterschiede mitbekam und das dann auch so sahen und empfanden. Also das die Menschen im Westen einem grenzenlosen (freiem) Leben ohne jegliche Mängel sondern vielmehr im Überfluss und, oder im kapitalistischen Rausch und darüberhinaus leben und, oder sich fröhnen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Die Wege des Herrn sind unergründlich
1q3c6njjj  20.06.2023, 09:13

Du hast ja nun wirklich von den Lebensumständen in der ddr gar keine Ahnung. Wo lernt man solchen Unsinn, in der Baumschule?

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niedrige Arbeitslosigkeit, bzw. gar keine

Kinderbetreuung war einfach zu finden.

besserer ÖPNV

Auch im Dorf noch Läden.