Hätten die Jugoslawienkriege überhaupt stattgefunden wenn es die Sowjetunion und den Ostblock weiter gegeben hätte?

4 Antworten

Tito war harter Diktator aber einte. Und hatte den Rückhalt seiner Diktatoren Freunde. Und Jugoslawien hatte durchaus Angst Russischslawien zu werden.

Milosevic war brutale Würstl mit der Ausstrahlung einer trüben Kerze. Und die Angst vor den bösen Nachbarn war weg. Also wollten Leute in Demokratie, unabhängig, im kulturell eigenen Staat leben. Und so krachte es. Und der Diktator tat alles, um oben zu bleiben, radikslisierte die Gegend (auch die Gegner)

Rechtzeitige Demokratisierung, und das Land wäre heutzutage als ganzes, vereint, und durchaus bedeutender Teil der EU, demokratisch!

So kommen nun demokratische, mit der blutigen Geschichte hadernde, unbedeutende Länder zur EU, stückweise, und weiterhin nur sehr bedingt kooperierend...

Bosnien als nächstes (1, 2, 3 Jahre), dann Mazedonien, und falls sie nicht zu Russland gehen, auch irgendwann Serbien, die immer noch der großen Diktatur und verlorenen Bedeutung nachtrauern (und daher mit Putin kokketieren).

Nun, mit starkem russischen Diktator als Druckmittel, hätte Milosevic, vielleicht, den Diktator weiter mimen können, und zu billigsdorfer Titoverschnitt geworden. Aber mit so schwacher Person (wiegesagt, brutal, aber null Ausstrahlung), es hätte verzögert gekracht.

Nein,weil die Sowjetunion auch Yugoslawien unterstützte.Die würden versuchen sämtliche Änderungen vorzunehmen um die Gleichberechtigung wieder im griff zu kriegen und die Kroaten und Slowener zu überzeugen nicht Yugoslawien aufzutreten und den 2 Republiken mehr Wirtschaftliche und Geselschafftliche Unterstützung anzubieten.

Früher oder später währe es vermutlich trotzdem zum Krieg gekommen.

Tito als „jugoslawischer Diktator“ und die Staatsidentität hemmten die Konflikte, wirkten aber dann als Katalysator - als der Tod Titos und der Untergang der UdSSR - letzterer stürzte den Staat in eine Identitätskrise.

Der Krieg resultierte aus ethnischen Spannungen, Nationalismus und dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems in Osteuropa. Der Zerfall der Sowjetunion und die Schwächung des Ostblocks schufen ein Machtvakuum in der Region, das verschiedene nationalistische Bewegungen befeuerte. Hätte die Sowjetunion weiterhin existiert, könnte man argumentieren, dass sie möglicherweise einen stabilisierenden Einfluss auf Jugoslawien gehabt hätte. Die Unterstützung der Sowjetunion für kommunistische Regierungen in Osteuropa hätte helfen können, die bestehenden politischen Strukturen zu bewahren und den Nationalismus zu zügeln. In einem solchen Szenario wäre ein Kompromiss oder eine friedliche Lösung vielleicht wahrscheinlicher gewesen.  

Jedoch sollte man auch bedenken, dass die nationalistischen Bestrebungen in den jugoslawischen Republiken tief verwurzelt waren. Selbst unter sowjetischem Druck hätten diese Spannungen nicht vollständig unterdrückt werden können. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung war stark und hätte möglicherweise trotzdem zu Konflikten geführt.  Die NATO-Interventionen und die Unterstützung bestimmter Gruppen im ehemaligen Jugoslawien hätten sich möglicherweise anders entwickelt, wenn die geopolitischen Verhältnisse anders gewesen wären. Ein stärkerer sowjetischer Einfluss hätte zu einem anderen Verlauf der Kriege führen können – sei es durch intensivere militärische Unterstützung für Serbien oder durch diplomatische Bemühungen zur Konfliktlösung.  

Die tief verwurzelten ethnischen Spannungen und nationalistischen Bestrebungen wären wahrscheinlich auch unter veränderten geopolitischen Bedingungen eine erhebliche Herausforderung geblieben.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Lion0510 
Beitragsersteller
 13.10.2024, 15:38

Danke für diese sehr ausführliche Antwort