Habt ihr schon mal ein Tier aus dem Tierschutz adoptiert oder wolltet es und welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

gute Erfahrung 59%
schlechte Erfahrung 23%
mittelmäßige Erfahrung 18%

15 Antworten

schlechte Erfahrung

Meinen ersten Hund haben wir geholt als ich 13 war. Wir haben dem Tierheim damals klar kommuniziert, dass es bei uns mehrere Kinder gibt und er dementsprechend kinderlieb sein muss und darüber hinaus für Anfänger geeignet. Er war damals nach 5 Jahren in einer Familie mit Kindern abgegeben worden und eine Vorvermittlung ist gescheitert, weil der Hund nach einem Kind geschnappt hat. Als er dann bei uns war, hat er mir zwei Mal die Unterarme komplett mit seinen Zähnen aufgerissen und dazu noch andere gebissen. Draußen ist er Hunde und Menschen angegangen und war ziemlich futteraggressiv. Letztlich musste er nach vier Wochen zurück ins Tierheim, weil wir einfach nicht für den Hund geeignet waren und es auch für ihn puren Stress bedeutet hätte.

Meine jetzige Hündin kommt ursprünglich aus dem Auslandstierschutz und war bereits vermittelt, als wir sie kennengelernt haben. Sie wurde erst an eine Frau vermittelt, die zwei Kindergartenkinder und sehr wenig Zeit hatte. Somit ging es einmal täglich auf eine Auslaufwiese und sonst nur zum Lösen raus. Später hat die Frau noch eine Hündin bekommen. Als wir meine Hündin übernommen haben, war sie sehr abgemagert und kannte gar nichts, obwohl sie schon 7 Monate in Deutschland gelebt hat

Goodnight  27.12.2020, 16:30

Auch das leider eine häufige Geschichte, deckt sich mit meinen Erfahrungen..

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mittelmäßige Erfahrung

Hi

ich habe mal ein Frettchen aus dem Tierheim geholt.
Da hat vieles nicht gestimmt was erwähnt wurde.

Impfungen waren nicht vollständig und auch das ein oder andere körperliche leiden wurde verschwiegen.

Tierchen war trotzdem mein Schatz und habe es bis zu Letzt gepflegt.

Gruß
BudoHermelin

gute Erfahrung

Hallo,

aus dem Tierheim kamen bei uns Katzen und Hunde. Wenn man sich bewusst macht, dass man ein Tier mit Vorgeschichte holt und sich Mühe gibt und Zeit nimmt, kann das wunderbar werden. Wir hatten einen Rottweilermix, einen Dackel und einen Jagdterriermischling aus unserem städtischen TH. Bis auf "kleinere" Baustellen, waren das super angenehme Familienhunde, die tatsächlich hier auch alle an die 17 Jahre geworden sind.

Wenn wieder ein "reiner Begleithund" einziehen sollt, wird der garantiert aus dem Tierheim kommen, bzw. mittlerweile häufen sich ja auch die Gesuche der Notseiten "meiner Lieblingsrasse", von daher wäre dass auch eine Option.

Unsere Katzen waren immer völlig unproblematisch und tatsächlich genau das was wir gesucht haben. unsere letzten beiden "Tierheimkatzen" haben meiner an Demenz erkrankten Großmutter noch sehr viel Freude bereitet und sind immer auf ihrem Rollator mitgefahren - wirklich mit Abstand die nettesten Katzen die ich je kennen gelernt habe.

Liebello 
Fragesteller
 27.12.2020, 20:44
 und sind immer auf ihrem Rollator mitgefahren 

XD

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Ich habe früher mal Hamster aus einem Tierheim übernommen, und vor elf Jahren einen Kater von der örtlichen Katzenhilfe. Da stimmte alles. Ich nehme gerne Tiere aus zweiter Hand auf, weil sie am dringendsten ein Zuhause benötigen.

schlechte Erfahrung

Ich bin mittlerweile sehr skeptisch was Tierheime angeht. Wenn man mal genau hinschaut sitzen da eigentlich grösstenteils nur noch Tiere aus dem Ausland.

Ich halte nichts davon die Strassenhunde der ganzen Welt nach Deutschland zu vermitteln. Das ändert an der Situation in den Herkunftsländern gar nichts - im Gegenteil - das ist ein Riesengeschäft geworden. Und jetzt werden noch die Katzen aus dem Ausland hier angeschleppt.

Auch mag ich die Vermittlungspraxis vieler Tierheime nicht. Da werden dann Angsthunde an völlig ungeeignete Halter vermittelt, andere - die vielleicht geeignet wären aber halt kein Haus mit Garten und entsprechende Kohle haben - die bekommen gar nicht erst einen Hund.

Tierschutz ist immer auf Mitleid aufgebaut. Im Prinzip ist das ja gut. Aber in den letzten Jahren ist das völlig aus dem Ruder gelaufen. Das geht soweit dass in manchen Ländern schon ständig neue Welpen "produziert" werden um sie an die ausländischen Tierschützer zu verkaufen. Das ist definitiv der falsche Weg.

Goodnight  27.12.2020, 12:13

Danke dir für deinen Beitrag!

Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Vor allem aber ist vielen Leuten nicht bewusst, dass dann auch hier die überzähligen Hunde getötet werden müssen.

Zuerst werden dann solche Hunde von Tierheim zu Tierheim verschoben und schon ist es kein Auslandhund mehr oder eben doch, weil das Argument Tötungsstation ein Verkaufsschlager ist. Gerade wie es passen muss.

Bei uns ist eine Tierarztpraxis einmal an die Presse gelangt und hat von den Erfahrungen mit sogenannt geretteten Hunden berichtet. Weil bei den "Rettern" dann eben gar kein Geld da ist die unterschätzten Tierarztkosten zu bezahlen.

Auf der anderen Seite dann die übel zugerichteten Hunde denen für viele Spendengelder Beine amputiert werden etc. und wenn möglich noch in Rollstühle gezwängt werden.

So unendlich leid mir diese Tiere tun, der richtige Weg ist das sicher nicht.

Wenn wir ehrlich sind, es oft genug die Käufer, die für ihr seelisches Befinden einen Hund "retten" wollen.

Gerade mit diesen Menschen lässt sich dieses Geschäft eben leicht bewerkstelligen.

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