Habt ihr Freunde gefunden in einer Psychiatrischen Tagesklinik?


11.12.2023, 18:33

Mich würde es auch interessieren ob ihr außerhalb der Tagesklinik, also zb nachdem ihr dort Wart und wieder nachhause geht, ob ihr etwas zusammen gemacht habt? :)

8 Antworten

Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man als Jugendlicher oder Erwachsener in eine Tagesklinik geht. Deine Angsterkrankung scheint dies im Moment zuzulassen. Also verliere nicht den Mut dich darauf einzulassen. Dass du jemanden kennenlernst, ergibt sich, da viele ja auch aus ähnlichen Gründen dort sind und es gut ist, wenn du auch dich mit anderen austauschen kannst. Deinen Alltag finden. Da dieser bei jedem mit anderen Hürden belastet ist, kann man sich durchaus unterstützen. Schon ein allgemeiner Austausch, beim gemeinsamen Essen, Therapien und Unternehmungen, die einfach in einem Plan stehen, bringen durchaus schon was. Ob dann den Freundschaften, die sich dort bilden, auch nach der Klinik halten, muss man einfach abwarten. Mir war es auf jeden Fall immer wichtiger zu sehen, wie ich mit meiner Angsterkrankung im Leben zurechtkomme.

Da ich meine erste Tagesklinik mit 20 Jahren hatte, war ich noch viel zu sehr mit mir beschäftigt. In den folgenden Klinikaufenthalten und auch Tagesklinik war wieder dabei, suchte ich mir allerdings bewusst keine Freunde, weil ich auch festgestellt habe, dass wir uns gegenseitig zwar geholfen, aber auch herunterzogen haben. Ich bin kein Mensch für Selbsthilfegruppen, finde der Vorteil ist aber nach einer Klinik, nicht in ein Loch zu fallen und meist sind sie am Wohnort, woraus sich da längere Kontakte finden lassen.

Im Moment lass dich doch einfach mal darauf ein. Erfahre, was über deine Angsterkrankung und es gibt größtenteils auch Einzeltherapien, da kannst du gut deine Ängste besprechen. Der Alltag draußen stört dich dann für diese Zeit nicht.

Ach und ich habe aus der Tagesklinik auch heute noch mit einer Frau Kontakt, wir sehen uns hin und wieder. Aber sie war auch einer derjenigen, die wann immer es ging, sich mit mir, klar außerhalb der Therapien, der Tagesklinik etwas entzogen hat.

Man sollte aber auch dazu schreiben, dass ich Familie habe und Freunde, die mich im Alltag unterstützen und von meiner Krankheit wissen. So hilflos sind die gar nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

huhu,

Ich hatte auch so Angst davor. Ich bin mit 15 in eine Tagesklinik gegangen und am ersten Tag dachte ich echt ich finde keine Freunde. Du musst dem ganzen Zeit geben. Schon am zweiten Tag fing es dann an das man sich gegenseitig ausgetauscht hat. Vor allem findet man dort Leute die einen verstehen und Verständnis haben. Ich hab bis heute eine gute Freundin aus der Tagesklink.

Hey,

Ja, ich habe dort auch Freunde gefunden mit denen ich bis heute noch Kontakt habe.

Die Freundschaften sind eben durch Kontakte entstanden, zum Beispiel hatte ich mit einer ein Spiel gefunden welches wir beide sehr gerne spielten und viel Spaß daran hatten. Mit einer anderen teilte ich die Leidenschaft für die Englische Sprache und wir spielten immer 'wer bin ich' auf Englisch. Mit einer anderen ging ich gerne gemeinsam raus.

Sie durfte aufgrund suizidaler Absichten eigentlich nur mit Begleitung eines Betreuers raus. Sie hatte jedoch einen lieblingsort wo sie sich am besten beruhigen konnte und manchmal hatte kein Betreuer Zeit um mit ihr raus zu gehen. Ich empfand den Ort auch als sehr beruhigend und da ich eine 'anständige' Jugendliche war und wusste wie ich mit Situationen in der suizid Absicht besteht umgehen muss fragte ich, ob ich sie nicht begleiten soll. Deshalb beschlossen die Betreuer und Psychologen, dass es okay ist wenn ich mit ihr raus gehe und Aufpasse bzw. sie unterstütze sie nicht umzubringen. So halfen wir uns gegenseitig, bei solchen Spaziergängen redet man natürlich miteinander und wir befreundeten uns sehr schnell. Mit ihr habe ich noch am meisten Kontakt bis jetzt.

Das gute an Freundschaften aus der Klinik ist, dass man immer jemanden hat der einen teilweise Professionell helfen kann. Sie wissen wie es einem geht und sie wissen auch, was man in solchen Situationen tun könnte. Wenn man 'normale' Freunde anruft und um Hilfe bittet bekommt man meistens nicht so gute oder professionelle Ratschläge da sie diese Erfahrung nicht damit haben. Oftmals bekommst du auch Vorschläge die du schon 100 mal durch hast und das hilft dir dann nicht weiter. Die Freunde aus der Psychatrie sind da besser aufgestellt und wissen, wie es dir geht. Oft kennt niemand deine mentale Gesundheit besser als deine Freunde aus der Psychatrie.

Ich hab auch eine soziale Angststörung und habe trotzdem 3 gute Freunde in der Klinik gefunden. Sind nach fast 3 Jahren immernoch befreundet, aber sehen uns kaum, weil wir über eine Stunde entfernt wohnen & kinda schlecht im Kontakt halten sind 😅

Weiß gar nicht mehr, wie die Freundschaften entstanden sind.. Wir haben auf jeden Fall immer zusammen gemalt & gebastelt (zb Armbänder geknüpft). Vielleicht schlägst du das mal vor bzw machst es einfach & die anderen kommen von allein dazu.

Du findest bestimmt ein paar Freunde :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, aber nur während des Aufenthalts, danach verlor sich alles im Sande